Zusammenfassung
Das Entscheidungssystem ist die zentrale Komponente im Controllingsystem. Sie schließt die Rückkopplung zwischen Abweichungsermittlung und Aktion, die unerwünschte Abweichungen verringert oder beseitigt. In dieser Komponente des Controlling-Systems ist der dominante Akteur die Führung oder das Management. Control, Kontrolle oder Controlling ist in diesem Teil des Controlling-Systems Moment (im Sinne HEGEL’s) der Führung oder Funktion des Managements.234 Der Controller benötigt Grundwissen über Entscheidungs-prozesse und elementares Wissen über wissenschaftliche Methoden zur Realisierung dieser Prozesse aus zwei wesentlichen Gründen. Zunächst nimmt er an EntScheidungsprozessen unmittelbar teil und ist gut beraten zu verfolgen, welche Erkenntnisse der Forschung über diese Prozesse brauchbar sind. Vor allem aber besteht der institutionelle Sinn eines Controllers und einer Controllingabteilung nicht nur darin, Abweichungen aufzudecken und passiv auf Reaktionen anderer Akteure des Controlling-Systems zu warten. Vielmehr soll institutionelles Controlling EntScheidungsprozesse anstoßen und unterstützen. Es wird erwartet, dass es entscheidungsrelevante Daten liefert, insbesondere Kostengrößen, die zu Entscheidungsgrößen in einer funktionalen Beziehung stehen. Im Rechnungswesen ermittelte und dokumentierte Kosten sind für das Controlling dann irrelevant, wenn sie nicht zu EntScheidungsprozessen beitragen.235 In diesem Kapitel und im Kapitel 8 werden dem Controller Grundkenntnisse über diese Prozesse und elementare Methoden für mehrkriterielle Entscheidungen vermittelt.
“Handle stets so, daß die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird.”
Heinz von FOERSTER
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Literaturempfehlungen
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Weiterführende Literatur
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© 2002 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Schwarz, R. (2002). Entscheidungstheoretische Grundlagen des Controlling. In: Controlling-Systeme. Die Wirtschaftswissenschaften. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90337-2_6
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