Zusammenfassung
Ich spreche aus der Perspektive eines Fachgebiets, das von der Medizin weiter entfernt liegt: nämlich der Ideen- und Kulturgeschichte. Wir gehen in der Kulturgeschichte davon aus, dass selbst biologisch determinierte Prozesse — wie Gebären und Sterben — in einem ganz hohen Ausmaß kulturellen Gestaltungsmöglichkeiten unterworfen sind. Die universellen, natürlichen Grenzen des menschlichen Lebens, die auf den ersten Blick jeder Historisierung widerstehen, sind in einem außerordentlichen Maße kulturabhängig, plastisch und formbar (N. Barley 1998, W. Schiefenhövel et al. 1995).12 Daraus lässt sich zunächst ableiten, dass es in der Ideen- und Kulturgeschichte auch der Geburt oder des Todes zu erheblichen Veränderungen gekommen ist, die nicht bloß auf technische oder mentale Fortschritte zurückgeführt werden können.
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References
Das hat unlängst erst Nigel Barley virtuos demonstriert. Vgl. Nigel Barley: Tanz ums Grab. Übersetzt von Ulrich Enderwitz. Stuttgart: Klett-Cotta 1998. Vgl. auch: Wulf Schiefenhövel / Dorothea Sich / Christine E. Gottschalk-Batschkus (Hrsg.): Gebären. Ethnomedizinische Perspektiven und neue Wege. Berlin: Verlag für Wissenschaft und Bildung 31995.
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Macho, T. (1999). Kinder als Kompensation: Vom Nutzen und Nachteil der Familienplanung. In: Vetter, K. (eds) Kinder — zu welchem Preis?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90320-4_5
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Print ISBN: 978-3-531-13343-0
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