Zusammenfassung
W. Pauli jr. Über das Modell des Wasserstoffmolekülions. Ann. d. Phys. 68, 177–240, 1922, Nr. 11. Der erste Teil der Arbeit enthält allgemeine Betrachtungen über die Mechanik der Molekularmodelle und über die Zusammenstöße zwischen Molekülen und freien Elektronen. Zunächst wird für die tatsächlich vorkommenden Quantenbahnen die Forderuug der dynamischen Stabilität aufgestellt. Diejenigen mechanischen Bahnen, die aus der ursprünglichen Bahn durch unendlich kleine Änderung der Anfangsbedingungen hervorgehen, sollen dieser in ihrem ganzen geometrischen Verlauf unendlich benachbart bleiben. Es ist hierzu zu bemerken, daß nach neueren Ergebnissen sowohl die Stabilität der Bahnen als auch die feineren Einzelheiten der Bewegung in den stationären Zuständen selbst, im Falle, daß mehrere Elektronen vorhanden sind, nicht mit Hilfe der gewöhnlichen Mechanik beurteilt werden können. Im folgenden Teil der Arbeit wird diese Forderung indessen nur im Fall, daß ein einziges Elektron vorhanden ist, benutzt. Sodann wird hervorgehoben, daß der Zusammenstoß zwischen einem Molekül und einem freien Elektron zwar sicherlich nicht mit Hilfe der gewöhnlichen Mechanik beschrieben werden kann, daß aber doch in dem Grenzfall, wo die den stationären Zustand des Moleküls charakterisierenden Quanten zahlen sehr große Werte haben, die Anwendung der gewöhnlichen Mechanik auf den erwähnten Zusammenstoß asymptotisch zu richtigen statistischen Resultaten führen muß.
„Während der drei Jahre in München vollendete Pauli nicht nur seine Doktorarbeit über das Wasserstoffmolekülion, wahrscheinlich die ehrgeizigste aller je unternommenen Anwendungen der alten Bohr-Sommerfeldschen Quantentheorie, sondern auch seinen Relativitätsartikel, der bis heute als Einführung in dieses Gebiet nicht seines gleichen hat.“
Peierls (1960)
„Ja, das H +2 muß natürlich nach Jacobi berechenbar sein. Nur ist die Durchrechnung jeder einzelnen Möglichkeit so mühevoll, daß man ohne weitere Anhaltspunkte nicht gern viel herumprobiert. “
Schrödinger an Pauli am 12. Juli 1920
„Ja, wer hätte von dem unschuldigen H+2 so etwas gedacht!”
Heisenberg an Pauli am 19. November 1921
Pauli (1922a). Auszug aus der Münchener Dissertation. — Im Anschluß an das Referat wird auch Paulis Rezension einer Untersuchung des holländischen Physikers Karel F. Niessen wiedergegeben, der gleichzeitig dasselbe Problem behandelt hatte und zu ähnlichen Ergebnissen wie Pauli gelangt war.
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© 1988 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Pauli, W. (1988). Über das Modell des Wasserstoffmolekülions. In: Enz, C.P., v. Meyenn, K. (eds) Wolfgang Pauli. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90270-2_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90270-2_19
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