Zusammenfassung
Motiviert wurde der Paradigmenwechsel von einer derivationellen zu einer repräsentationellen Grammatiktheorie auch durch Lernbarkeitserwägungen, die neben dem Kriterium der Verarbeitbarkeit einen weiteren entscheidenden Maßstab für die Beurteilung unterschiedlicher, gleichermaßen beschreibungsadäquater Grammatiken darstellen: Deskriptiv adäquate Grammatiken, die einzelsprachliche und konstruktionsspezifische Regeln wie etwa die dative movement-Transformation enthalten, sind nur unter negativer Evidenz erlernbar59, die dem spracherwerbenden Kind jedoch nicht zur Verfügung steht. Deskriptiv adäquat ist auch die Annahme von zwei Subkategorisierungseinträgen, die zu zwei unterschiedlichen Phrasenstrukturen (V NP PP; V NP NP) projizieren. Die beiden Subkategorisierungsrahmen sind allein mit positiver Evidenz erlernbar. Mental repräsentiert sein kann daher nur die Phrasenstruktur-Grammatik, nicht dagegen die transformationelle Alternative, die ohne negative Evidenz nicht erlernbar wäre.
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Literatur
Cf. Fodor (1975), Baker (1979).
Cf. Fanselow & Felix (1987a:Kap.5).
Cf. Bellugi (1967).
“The central challenge for modern linguistic theory is to develop a model of Universal Grammar that is, on the one hand, general enough to capture the universal features of natural language, and on the other, flexible enough to account for the variation among languages that is in fact observed.” (Jaeggli & Safir 1989:1).
Der Begriff des Parameters wurde von Rizzi (1982) im Zusammenhang mit dem Subjazenzprinzip eingeführt. Rizzi bezog Parametrisierung in diesem Fall auf die Auswahl der Grenzknoten in den einzelnen Sprachen. Die Annahme dieses Parameters ist durch die Entwicklung der Barrieren-Theorie obsolet geworden.
Cf. Jaeggli & Safir (1989).
Cf. Bondre (1990), Müller (1991).
Cf. Müller (1991).
Innerhalb der Kontinuitätsthese wird nochmals unterschieden zwischen der Hypothese des lexikalischen Lernens und der Theorie der geordneten Parameter. Cf. Hyams (1987) oder Clahsen (1988).
Borer & Wexler (1987), Felix (1984, 1987). Hier wiederum ist zu unterscheiden bezüglich des Objektes der Maturation: Felix (1987) sieht einzelne syntaktische Module der Reifung unterlegen, während Borer & Wexler (1987) den Reifungsprozeß auf einzelne Prinzipien beziehen.
Guilfoyle & Noonan (1988) nehmen an, daß UG-Prinzipien von Anfang an zugänglich sind, funktionale Kategorien dagegen heranreifen.
Cf. Bloom (1991), Mazuka & Lust (1990), Valian (1991).
Cf. Travis (1984), Felix (1990).
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Farke, H. (1994). Spracherwerb. In: Grammatik und Sprachverarbeitung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90241-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90241-2_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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