Zusammenfassung
Mit der Regierungsübernahme der sozialliberalen Koalition im Jahr 1969, einer “Regierung der Reformen”1, erhielten Ansätze zu einer aktiven Sozialpolitik erheblichen Auftrieb, während sich zudem die Staatsfinanzen durch einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung konsolidierten. Eine ‘Demokratisierung der Gesellschaft’ sollte nun durch den Ausbau der Sozialpolitik zu einem “vorbeugenden Instrument aktiver Gesellschaftsgestaltung” befördert werden2. Seit dem Ende der sechziger Jahre beschleunigte sich — vorangetrieben durch die Studentenbewegung — auch der Wandel der gesellschaftlichen Werte, der sich in einem Begehren nach Aufbruch und Emanzipation äußerte und eine Re-Ideologisierung des geistigen Klimas in der Bundesrepublik bewirkte3. Ronald Inglehart hat den Wertwandel in den siebziger Jahren als einen Übergang von ‘materialistischen’ zu ‘postmaterialistischen’ Werten beschrieben4, was auch als eine Entwicklung von Werten, die sich auf Selbstdisziplinierung beziehen, hin zu Selbstentfaltungswerten beschrieben werden kann. Dem Trend der Zeit entsprechend ging der unmittelbare Einfluß der Kirchen auf die Politik in den siebziger Jahren erkennbar zurück5.
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Baumgartl, B. (1997). Alter in den siebziger Jahren: Bildung und Emanzipation. In: Altersbilder und Altenhilfe. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90198-9_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90198-9_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12992-1
Online ISBN: 978-3-322-90198-9
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