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Part of the book series: Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften ((VN,volume 212))

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Zusammenfassung

In der Regierungszeit des Ôjin-tennô erreichen die japanisch-koreanischen Beziehungen eine neue Dimension, denn es beginnt das Zeitalter einer intensiven frühgeschichtlichen Kulturübernahme aus Korea in den jungen japanischen Staat. Ôjin-tennô, in Nord-Kyûshû geboren, hatte seine Residenz im Nara-Becken, und sein riesiges Hügelgrab, 420 m lang und 241 m breit, befindet sich im Süden von Ôsaka. Seine Historizität ist u. a. durch Erwähnung in der chinesischen Dynastiegeschichte Sung-shu verbürgt, wo er unter den Jahren 421 und 425 erwähnt wird70. Seiner Mutter Jingô-kôgô, die nach dem Kojiki mütterlicherseits von der mythischen Prinzengestalt Ame-nohiboko aus Silla abstammen soll, werden nach japanischen Quellen Feldzüge nach Südkorea zugeschrieben, die sich mit denjenigen japanischen Unternehmungen identifizieren lassen, von denen der besagte Gedenkstein am Yalu zu berichten weiß. Die Operationen der Japaner auf der koreanischen Halbinsel seit dem ausgehenden 4. Jh. sind wohl keinem Eroberungsdrang zuzuschreiben, wie es etwa in einer älteren Darstellung von Kuno gesehen wird71.

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Literatur

  1. Vgl. Tsunoda u. Goodrich, a. a. O., S. 22. Hier wird er irrtümlich mit Nintoku-tennô identifiziert, obgleich die Namensangabe Ts’an mit Homuta („loben“), dem persönlichen Namen des Herrschers, semantisch übereinstimmt.

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  2. Vgl. S. Y. Kuno: Japanese Expansion on the Asiatic Continent. Vol. I. Berkeley 1937, 21967.

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  3. Der Bestand einer „Japanischen Statthalterschaft“ (Yamato no mikotomochi) in Südkorea ist nur in der japanischen Quelle Nihon-shoki (720) mit zahlreichen Einzelmeldungen belegt. Der japanische Althistoriker Y. Suematsu hat aufgrund dieser Daten und indirekter historiographischer Angaben chinesischer und koreanischer Provenienz die Geschichte Mimanas geschrieben (Mimana-kôbô-shi „Geschichte vom Aufstieg und Fall Mimanas“. Tôkyô 1949). Seit den 60er Jahren befassen sich auch koreanische Historiker intensiver mit diesem Problem. Sie betrachten Mimana eher als koreanischen Teilstaat (punguk) auf japanischem Boden, als Inselterritorium in der Tsushima-Straße oder gar als Militärkolonie Paekches (vgl. Cheon, Kuan-wu: Recent Studies of Ancient Korean History. Seoul 1975. Papers of the Second Convention of the International Association of the Organizations for Korean Studies). Japanische militärische Operationen in Südkorea sind allerdings auch in den koreanischen Quellen für den betr. Zeitraum verzeichnet. Vgl. Kuno, a. a. O., S. 214ff. („Korean Records of Dates and Events of Japanese Invasions of Shinra, Mostly Unmentioned in Japanese History“). Den gesamten Fragenkomplex hat G. Ledyard neu interpretiert (Galloping Along With the Horseri-ders: Looking for the Founders of Japan. In: The Journal of Jap. Studies, I, 2/1975) und die Hypothese einer Thalassokratie der Wo (Altjapaner) im Raum Südkorea-Nord-kyûshû aufgestellt. Dies insulare Machtgebiet sei von den Puyǒ, die auch den Staat Paekche gründeten (s. o.) in Besitz genommen worden. Daraus ergäbe sich eine Identifizierung des „Reitervolkes“ mit den Puyǒ, eine durch die Koguryǒ-Fragmente auch sprachlich abstützbare Annahme (s. o., S. 21–22).

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  4. Nach dem Nihon-shoki, Kimmei-ki. Im Samguk-sagi wird aus diesem Jahr ein Feldzug Sillas gegen Kaya (= Mimana?) gemeldet. Vgl. Kim Busik: Samguk Sagi. Moskau 1959, S. 133f. (russ. Übers. v. M. N. Pak).

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  5. Vgl. B. Lewin: Aya und Hata. Bevölkerungsgruppen Altjapans kontinentaler Herkunft. Wiesbaden 1962.

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  6. Handwerker und Künstler waren in den altkoreanischen Reichen für die Königshöfe tätig und bildeten eine höfische Manufaktur. Sie waren zumeist Unfreie, die berufsweise gruppiert, verpflegt und untergebracht ihre Fertigkeiten für den Hof ausübten. Vgl. H. Choi: The Economic History of Korea — From the Earliest Times to 1945. Seoul 1971, S. 65f.

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  7. Die meisten Flüchtlinge aus Koguryô gingen nach Norden in das mandschurische Siedlungsgebiet der Mo-ho, wo Anfang des 8. Jhs. mit maßgeblicher Beteiligung dieser Flüchtlinge der Staat P’o-hai (kor. Parhae) entstand.

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  8. Vgl. B. Lewin: Die japanischen Beziehungen zu den Emishi um das Jahr 800. In: Oriens, Vol. 18–19 (1967), S. 304ff.

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  9. Vgl. B. Lewin, Aya und Hata, a. a. O., S. 184.

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  10. Vgl. B. Lewin, Aya und Hata, a. a. O., S. 191ff.

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  11. imaki „jetzt (neu) angekommen“, vgl. oben: imaki no tebito. Imaki war der alte Name des jetzigen Takechi-Distriktes in der Präfektur Nara. Vgl. T. Yoshida: Dai-Nihon-chimei-jisho (Großes japanisches Ortsnamenslexikon). Tôkyô 21907, S. 244.

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  12. Vgl. Shoku-Nihongi 7 (Reiki 2/V/16), SN 21 (Tempyô-hôji 2/VIII/24).

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  13. Spuren der alten Ansiedler aus Korea in den Ostprovinzen des altjapanischen Reiches ist der in Japan lebende koreanische Kulturwissenschaftler Kim Talsu nachgegangen: Nihon no naka no Chôsen-bunka (Koreanische Kultur inmitten Japans). Tôkyô 1970.

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  14. Vgl. A. Seki: Kikajin. Tôkyô 1956, S. 4. — Einen Zensus gab es in Altjapan nicht. Seit dem 8. Jh. wurden zwar Haushaltsregister und Steuerlisten geführt, doch die Gesamtbevölkerung konnte damit nicht erfaßt werden. Schätzungen wie die Sekis sind daher für den altjapanischen Zeitraum sehr spekulativ.

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  15. Vgl. S. Ohno: Nihongo no kigen. Tôkyô 1957. Engl. Übers.: The Origin of the Japanese Language. Tôkyô 1970, S. 80–81.

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  16. S. Ohno: Nihongo no kigen. 1957A. a. O., S. 121ff.

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© 1976 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Lewin, B. (1976). V. In: Der koreanische Anteil am Werden Japans. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol 212. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90056-2_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90056-2_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-07215-9

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