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Die Erhebung

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Part of the book series: Transformationsprozesse in Ostdeutschland ((DUVSW))

Zusammenfassung

Die Datenerhebung für die vorliegende Untersuchung wurde in Form mündlicher Interviews getätigt. Auf den Einsatz von Interviewern mußte angesichts der sehr begrenzt zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel zur Realisierung dieser Studie verzichtet werden, so daß die Befragung von mir selbst vorgenommen wurde. Die alleinige Durchführung der Interviews gebot wegen der daraus entstehenden Beschränkung der zeitlichen Ressourcen eine Festlegung der Bruttostichprobe auf zunächst 200 Befragte. Darüber hinaus ließen die wirtschaftlichen und zeitlichen Restriktionen eine Untersuchung an mehreren Orten im Bereich der ehemaligen DDR nicht zu. Die Gebietsauswahl fiel auf die ostdeutsche Großstadt Rostock, da sie von ihrer geographischen Lage her weder zu nahe an der alten deutsch-deutschen Grenze, noch an der polnischen Grenze und an West-Berlin liegt, so daß ein eventuelles regionales “Gefalle”1 von West nach Ost nicht übermäßig stark und nicht zu schwach in Erscheinung treten sollte. Es darf vermutet werden, daß der Umfang der sozialen Kontakte zur westdeutschen Bevölkerung und damit der Informationsstand über das neue Werte- und Normensystem in unmittelbarer Grenznähe größer ist als in räumlich weiter Distanz zum Westen. Die Prüfung dieser Annahme bleibt indessen einer zukünftigen Untersuchung vorbehalten, der mindestens zwei Befragungsorte zugrundeliegen.

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Literatur

  1. Vgl. Abschnitt 3.5.

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  2. Auf meinen Antrag hin wurde mir vom Einwohneramt der Stadt Rostock in einem Schreiben von 30.9.1992 mitgeteilt, daß in Mecklenburg-Vorpommern noch immer die Meldeordnung der DDR galt, die das Erteilen von Gruppenauskünften nicht vorsah. Ein neues Landesmeldegesetz war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Kraft getreten.

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  3. 1989 verfügten lediglich 17,2 Prozent der ostdeutschen Privathaushalte über einen Fernsprechanschluß (Statistisches Amt der DDR 1990, S. 265). Am 31.12.1991 waren 29111 Rostocker Haushalte mit einem Telefon ausgestattet. Das entspricht nach eigenen Berechnungen einer Penetration von 23,3 Prozent (vgl. Senat der Hansestadt Rostock 1992, S. 17 und S. 44).

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  4. Das Amt für Stadtentwicklung, Statistik und Wahlen der Hansestadt Rostock war im Herbst 1992 noch nicht im Besitz von Einwohnerzahlen auf Straßenebene. Da sich das Amt selbst noch im Umstellungs- und Neuaufbauprozeß befand, wäre eine Berechnung dieser Daten zeitlich nicht zumutbar gewesen.

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  5. Bei allen hier aufgeführten Zahlenangaben handelt es sich lediglich um vorläufige, nicht abgesicherte Daten.

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  6. Von Mitte 1990 bis Ende 1992 haben immerhin etwa eine Million ehemalige DDR-Bürger ihren Wohnsitz nach Westdeutschland verlegt, nach Schätzung des Bonner Innenministeriums jeden Monat mindestens 30000 Menschen. Eine Emnid-Hochrechnung vom November/Dezember 1992 kommt zu dem Ergebnis, daß ungefähr 350000 Ostdeutsche erwägen, in nächster Zeit wahrscheinlich in den Westen überzusiedeln (Spiegel-Verlag 1991, S. 23; Der Spiegel 1993, S. 52 f.).

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  7. Über ähnliche Erfahrungen berichten Harder/Hoffmeyer-Zlotnik (1990, S. 80).

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  8. Schnell/Hill/Esser (1989, S. 283) halten Rücklaufquoten von 70 bis 75 Prozent für gewöhnlich. Es gibt aber auch einige Forscher, die eine Ausschöpfungsrate von 50 Prozent als “realistisch” bezeichnen (vgl. Goyder 1985, S. 234 f.).

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  9. Ähnliche Feststellungen werden von Hausstein/Götze (1991, S. 5), Landua (1991, S. 8) und Landua/ Spellerberg/Habich (1991, S. 3 ff.) getroffen.

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  10. Bei der Kontaktaufnahme an den Wohnungstüren und in den Hausfluren begegneten mir aufgebrachte Menschen, die mich mit Schimpfworten versahen und verbal bedrohten.

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  11. Die reale Entwicklung der Kriminalität entspricht der Stimmungslage nur zum Teil. Ein Anstieg der Kriminalität seit der Wende wird von Fachleuten nicht bezweifelt, doch ist er weniger drastisch als häufig dargestellt. Aufgrund der unterschiedlichen Führung von Kriminalstatistiken in der Ex-DDR und in der Ex-BRD sind Vergleiche zwischen der Vor- und der Nachwendezeit nur bei wenigen Delikten möglich. Eine deutliche Zunahme um 218 Prozent von 1989 bis 1990 ist bei Raub und Erpressung festzustellen. Delikte wie vorsätzliche Tötung und vorsätzliche Körperverletzung stiegen im gleichen Zeitraum lediglich um 17,3 bzw. um 11,9 Prozent. Sexuelle Gewalttaten wie z.B. Vergewaltigung sind sogar um 22,8 Prozent rückläufig. Für viele Delikte wie Drogenkriminalität und organisiertes Verbrechen liegt die Zahl der Fälle in den neuen Bundesländern unterhalb der westdeutschen Vergleichswerte (Gutsche 1992, S. 106: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vom Mai 1991 zur polizeilichen Kriminalstatistik). Die übermäßig ausgeprägte Angst vor zunehmender Kriminalität läßt sich mit der heute ausführlicheren Medienberichterstattung über Verbrechen begründen, denn zu DDR-Zeiten wurde die Kriminalität in der Presse und im Fernsehen kaum angesprochen. Im übrigen dürfte die Kriminalitätsfurcht auch ein Symptom allgemeiner Verunsicherungen infolge der Umstellungen seit der Wende sein (vgl. Holst 1991, S. 39; Der Spiegel 1992c, S. 47 ff.).

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© 1994 Deutscher Universität-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Heins, M. (1994). Die Erhebung. In: Transformationsprozesse in Ostdeutschland. Transformationsprozesse in Ostdeutschland. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90040-1_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90040-1_5

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

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  • Online ISBN: 978-3-322-90040-1

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