Zusammenfassung
Bevor mit der eigentlichen Analyse der britischen Umwelt- und Friedensbewegung begonnen werden kann, müssen zunächst einige Überlegungen zur Problematik einer empirischen Untersuchung von sozialen Bewegungen angestellt werden.
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Literatur
Seine klarste Formulierung fand der ‘resource mobilization aproach’ in einem, 1977 von McCarthy/ Zald veröffentlicheten Artikel (McCarthy/Zald, 1977), der von Tarrow als “summit of the preceding decade’s development of a resource mobilization approach” bezeichnet wird (Tarrow, 1983, S. 14). Vgl. aber auch Freeman, 1979; Gamson, 1975; McCarthy/Zald, 1973; Oberschall, 1973; Olson, 1968; Tilly, 1978; Zald, 1980; Zald/Ash, 1966; Zald/McCarthy, 1980; sowie die zusammenfassende Besprechung bei Jenkins, C., 1983; Tarrow, 1983, S. 13 ff. und die Kritik bei Gusfield, 1981; Japp, 1984 und Turner, 1981.
Dies läßt sich gut an einem Beispiel illustrieren. Loosen demonstriert die “Funktion von Netzwerken in sozialen Bewegungen” (Titel), indem er aufzeigt, wie sich als Reaktion auf die US-amerikanische Bombardierung von Tripoli und Bengasi noch am selben Tag “ohne Einladung oder Absprachen durch Mitglieder bestimmter politischer Gruppen” ein Teil der ‘Trierer Friedensszene’ trifft, um eine Protestdemonstration für den nächsten Tag zu organisieren (Loosen, 1986, S. 1).
Der ‘Town and Country Planning Act’ von 1932 war demgegenüber nur rudimentär.
Die Bestimmungen diese Gesetzes wurden zwar vielfach geändert (insbesondere im ‘Town and Country Planning Act’ von 1968 und 1971, sowie im ’Wildlife and Countryside Act’ von 1981), seine Grundzüge blieben jedoch erhalten. (Vgl. Gilg, 1986, S. 165; für Einzelheiten siehe auch Allison, 1975.)
Lowe, 1983, S. 343 Diese Betonung der wissenschaftlichen Begründung spiegelt sich auch in den Aktionen neuerer Umweltgruppen wie Friends of the Earth wider, die immer größten Wert auf die wissenschaftliche und nicht emotionale oder ideologische Fundierung ihrer Kampagnen legen (vgl. Bate, 1983, S. 127 ).
So ergab eine Analyse der Berichterstattung in der Times’ zwischen 1953 und 1973, daß den Umweltthemen bis 1965 regelmäßig, aber in geringem Umfang, Raum gegeben wurde, während sich der Anteil der Artikel, die sich Umweltproblemen widmeten, in den darauffolgenden Jahren bis 1973 mehr als verdreifachte (Brookes, et al., 1976, Tab. 2, Col. b).
Ähnliches gilt auch für die Mitgliederzahlen der Umweltgruppen, die zwar ab Ende der 50er Jahre kontinuierlich stiegen, aber erst Anfang der 70er Jahre regelrecht explodierten (Lowe/Goyder, 1983, S. 17).
Vom Ende des 2. Weltkrieges bis 1964 war die Bevölkerung in Großbritannien immer stärker gewachsen als es die jeweiligen Prognosen vorhersagten. Ab 1968 blieb das Wachstum jedoch immer hinter den Erwartungen zurück und verschwandt schließlich fast vollkommen (Davoll ( ConSoc ), Interview).
Im Bereich der Verkehrspolitik waren es vor allem drei Themen, die über mehr als zwei Jahrzehnte für Konflikt sorgten: der Versuch die zulässige LKW-Höchstlast anzuheben (vgl. Kimber et al., 1974 und Lowe/McBride, 1983, S. 169f.), der Bau des dritten Londoner Flughafens (vgl. Kimber/Richardson, 1974b; Gilg, 1986, S. 171 und TCPA-Quelle 2, S. 7) und der Autobahnausbau (vgl. die Fallstudie von Gregor (Gregor, 1974) sowie Wynne, 1982, S. 60ff.; Rüdig/Lowe, 1986, S. 272f.; Sandbach, 1980, S. 114ff. und Tyme, 1978). Insbesondere bzgl. des Autobahnausbaus kam es unter der Führung von John Tyme zu erbitterten Protesten, die die ‘Unterbrechung’ von Public Inquiries einschlossen. Diese Proteste wandten sich bald auch gegen den Planungsprozeß als solchen und das Instrument der ’Public Inquiry’ im besonderen. (Zum Wesen der ’Public Inquiry siehe Macrory, 1982; Macrory/Lafontaine, 1982; Pye-Smith/Rose, 1984, S. 54ff.; Sandbach, 1980, S. 114ff. oder Wynne, 1982, S. 52ff..) Gegenstand der Verfahren waren nämlich nur die Streckenführung und kleinere bauliche Veränderungen, während die - in den Augen der Einwender - wichtigste Frage der Notwendigkeit der entsprechenden Autobahn und die dem zugrundeliegende Schätzung des zukünftigen Verkehrsaufkommen dem Verfahren entzogen war. (Eine gute Zusammenfassung der Einwendungen gegen die Inquiry-Prozeduren bietet Sandbach, 1980, 117f..) Trotz der Teilnahme an 48 Inquiries erreichte Tyme wenig (so Tyme auf der Konferenz der ConSoc 1986 (ConSoc-Quelle 2, S. 7)), und eine weitere Eskalation des Konflikts in den 80er Jahren wurde hauptsächlich durch die finanzpolitisch bedingte Kürzung des Programms verhindert (Rüdig/Lowe, 1986, S. 273).
Für eine umfassende Geschichte der Atomenergie siehe z.B. Hall, 1986 und vor allem Williams, Roger, 1980.
Für Details siehe Patterson, 1976, S. 162 ff.; Falk, 1982, S. 176 sowie die britische Tagespresse vom Januar 1988, als nach dem 30-Jahre-Gesetz die entsprechenden Unterlagen frei wurden, was zu einigen neuen Erkenntnissen und zu erneuter Berichterstattung führte.
So initiierte die ‘Scottish National Party’ (SNP) 1977 eine Kampagne gegen Testbohrungen (Falk, 1982, S. 193) und 1980 beschloß die Partei, gegen den Bau weiterer AKWs (insbesondere Torness) sowie die Lagerung von Atommüll auf schottischem Boden eine Kampagne zu führen, die “- wenn notwendig - zivilen Ungehorsam beinhalten kann” (zitiert nach Murphy, 1985, S. 180). Auch Plaid Cymru (PC), die walisische Regionalpartei, verfolgt eine anti-nukleare Haltung. Sie wendet sich insbesondere gegen die naheliegende WAA Sellafield (Windscale), sowie Pläne für Probebohrungen zur Atommüllagerung und beschloß auf ihrem Parteitag 1979, eine aktive Kampagne dagegen zu führen.
veröffentlichten Bericht der ‘Royal Commission an Environmental Pollution’ (Flowers-Report) bestärkt, der sicherlich einen entscheindenden Beitrag zu der Entscheidung des Umweltministers geliefert haben dürfte (Murphy, 1985, S. 165; Cotgrove, 1982, S. 82f.). Auszüge dieses Berichtes sind abgedruckt bei Boyle, 1978, S. 25.
Nach geltendem englischen Recht kann der Secretary of State for the Environment Entscheidungen über bedeutende Bauvorhaben von den Kommunen weg an sich ziehen (’to call in’). Er wird dann - obwohl er nicht dazu verpflichtet ist - in der Regel eine Inquiry abhalten, die ihm durch Offenlegen der Fakten Entscheidungshilfe bieten soll (’to inform the minister’s mind’). Ein zweiter und im allgemeinen häufiger verfolgter Weg, die Entscheidung auf nationale Ebene zu ziehen, besteht darin, daß ein betroffener ‘developer’ an den Minister ’appelliert’, eine für ihn ungünstige Entscheidung des County oder District Councils aufzuheben. Auch dann kommt es fast immer zur Inquiry (Macrory/Lafontaine, 1982, S. 28f.). Dieser Weg war in diesem Fall aber versperrt, da das zuständige Cumbria Planning Committee am 2.11.1976 bekanntgab, daß es die Erweiterungspläne genehmigen würde, wenn der Umweltminister die Entscheidung nicht an sich zöge (Boyle, 1978, S. 26). Der Minister war daher unter Zugzwang gesetzt.
Siehe die detailierten Abhandlungen bei Breach, 1978, Kap. 8; Pearce et al., 1979; Taylor/Stott, 1979; Wynne, 1979a; Wynne, 1980 und Wynne, 1982, Kap. 6.
R. Kidnall (FoE), zitiert nach Wynne, 1982, S. 7 (in eigener Übersetzung)
Rüdig/Lowe, 1986, S. 274; Bugler, 1981, S. 295; Ward, 1983, S. 193
In der Windscal Inquiry war die Trennung in örtliche und nationale Belange, die sonst charakteristisch für eine ’local public inquiry’ ist, ausnahmsweise aufgehoben worden (Sandbach, 1980, S. 119).
Wynne, 1982, S. 8f.; Breach, 1978, S. 123
Ein Beispiel für solch weitergehende Argumentation, die sich im Parker-Bericht nicht widerspiegelt, bietet der Vortrag von John Davoll, dem Director der Conservation Society. Der Beitrag ist abgedruckt in Breach, 1978, Kap. 10. In Anhang 2 von Pearce et al., 1979 wird eine Zusammenfassung der Beschwerden über den ParkerReport, die schriftlich im DoE eingegangen sind oder im Parlament vorgebracht wurden, gegeben. Für weitere Reaktionen auf den Bericht siehe auch Breach, 1978 und Bugler, 1978.
Im Dezember 1979 verkündete die neue Regierung den Plan zum Bau von 10 neuen ‘Pressurised Water Reactors’ (PWR), einem amerikanischen Reaktortyp, dessen Bau bereits 1974 einmal erwogen, dann
Vgl. Ward, 1983, S. 184. Siehe hierzu auch das nachfolgende Kapitel 2.1.3.1..
O’Riordan, 1979, S. 410; ebenso Brinkmann, 1984 (Titel)
Lowe/Goyder, 1985, S. 34 ORiordan ist hierbei etwas vorsichtiger. Insbesondere mit Rücksicht auf die lokalen Gruppen, die sich dem Civic Trust oder anderen überregionalen Organisationen angeschlossen haben und dabei auch die nationalen Gesichtspunkte im Auge behalten, schätzt er örtliche Umweltgruppen als in der Mitte zwischen ‘public’ und ‘private interest groups’ liegend ein (O’Riordan, 1979, S. 410 ).
Einzelne Gebäude von besonderem historischem oder architektonischem Interesse werden vom DoE ‘aufgelistet’. Bauliche Veränderungen daran bedürfen besonderer Genehmigungen (vgl. Lowe/Goyder, 1983, S. 87 ).
Siehe zur Rolle des National Trusts insbesondere Buchanan/Lowe, 1984; Clough, 1986; Blundell, 1985, S. 57; sowie die NT-Quellen.
Siehe zur Rolle des National Trusts insbesondere Buchanan/Lowe, 1984; Clough, 1986; Blundell, 1985, S. 57; sowie die NT-Quellen.
Lowe/Goyder, 1985, S. 36f. Diese Einteilung in ‘emphasis’ und ’promotional’ groups spiegelt die wichtigste Für die Entwicklung von TCPA und CPRE in den 70er Jahren siehe auch Kapitel 2.1.2. dieser Arbeit.
Vgl. insbesondere Cotgrove, 1982; Cotgrove/Duff, 1980, 1981. Siehe hierzu auch Kapitel 2.1.4. dieser Arbeit.
ERR wurde 1973 als gemeinnütziger Zweig von FoE gegründet, um die Forschungsarbeit für FoE zu leisten. Inzwischen werden auch Aufträge von anderen (insbesondere Greenpeace, CPRE, EEB, GLC und Lokalverwaltungen) entgegengenommen (Quelle 1; Dutley (ERR), Interview ).
So auch Lowe/Goyder, 1983, S. 85, im Gegensatz zu Kimber/Richardson, 1974c, S. 223f..
Lowe/Goyder, 1983, S. 49 Diese persönlichen Kontakte werden noch durch Doppelmitgliedschaften sowie durch die Besetzung von Vorständen, Beiräten etc. durch Vertreter anderer Gruppen gefördert (siehe das Beispiel der Green Alliance in Kapitel 2.1.1.). Vgl. hierzu auch Lowe/Goyder, 1983, S. 82.
Siehe Perring, 1983, S. 430. Die drei bisher genannten Gruppen dienen auch dazu, die entsprechenden Umweltgruppen und Regierungsbehörden zusammenzuführen.
Siehe Perring, 1983, S. 430; Blunden, 1985, S. 55f.. Die FWAG umfaßt gemäßigte Umweltgruppen (ohne FoE, RA oder auch CPRE ), Organisationen der Landwirtschaft und Regierungsvertreter.
Haigh (EEP), Interview Vgl. hierzu auch Lowe/McBride, 1983, sowie Klette, 1986.
Bate (CPRE), Interview; Lowe/Goyder, 1983, S. 80 f. Interessanterweise scheint es keine Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Regierung zu geben (Lowe/Goyder, 1983, S. 80 ).
Diese Überlegungen zu ‘rationalem’ Verhalten gehen auf Olson (1968) zurück.
Bate, 1983, S. 124: 250 (Stand 1981); FoE-Quelle 2: 250 (Stand: wahrscheinlich 1985); FoE-Quelle 1, S. 15: 206 ( Stand 1983 ). Die Zahl der Lokalgruppen ist in den letzten Jahren somit ziemlich kmstant geblieben, die Angaben schwanken nicht zuletzt je nach Strenge der angewandten Zählweise.
So auch explizit in einem bei Lowe/Goyder zitierten Flugblatt der Gruppe (Lowe/Goyder, 1983, S. 41).
Entnommen aus: Cotgrove, 1982, S. 29
Fiir eine Aufstellung der insgesamt 9 Items dieses Index siehe Cotgrove, 1982, S. 128f..
Entnommen aus: Cotgrove/Duff, 1980, S. 341
Vgl. z.B. Burke, 1986, S. 15; Lowe/Rüdig, 1986, S. 32; Murphy, 1985, S. 162f. und S. 187; Richardson/Watts, 1985, S. 16. Entsprechend auch Lowe, Coleman (CC) und Dale (DoE) im Interview.
Cotgrove/Duff, 1980 und 1981, vor allem aber Cotgrove, 1982 Die Fragebögen wurden 1978 (an die ’Ökologen) und 1980 (an die ‘Naturschützer’) verteilt.
Fietkau et al., 1982, Tabellenteil - Die Seitennummerierung wird leider im Tabellenteil nicht fortgesetzt.
Entnommen aus: Kessel/Tischler, 1984, S. 228
Entnommen aus: Fietkau et al., 1982, Tabellenteil Die erste Spalte gibt die Größe der Stichprobe an. Die letzten drei Spalten enthalten arithmetischen Mittelwert, Varianz und die Zahl der fehlenden Antworten.
Entnommen aus: Fietkau et al., 1982, Tabellenteil. “V” gibt die Zahl der fehlenden Antworten, die erste Spalte die der Befragten insgesamt. Prozentangaben beziehen sich - auch in den nachfolgenden Tabellen - auf alle Befragten, addieren sich daher nicht notwendig auf 100.
I) Entnommen aus: Fietkau et al., 1982, Tabellenteil “V” gibt wiederum die Zahl der fehlenden Antworten an.
Entnommen aus: Fietkau et al., 1982, Tabellenteil “V” gibt wiederum die Zahl der fehlenden Antworten an.
Nach: Fietkau et al., 1982, Tabellenteil
Daneben sind natürlich noch viele andere Gliederungsversuche möglich (vgl. z.B. Jenkins, 1983, S. 553 oder Allison, 1975, S. 113f.).
Entnommen aus: Lowe/Goyder, 1983, S. 43
Über ähnliche Einschäzungen von Seiten der Gruppenführungen berichten auch Lowe/Goyder, 1983, S. 45f..
Entnommen aus: Lowe/Goyder, 1983, S. 47 Der Median der Verteilung liegt bei 4.
Burke, 1986, S. 14 Lowe/Goyder kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Mitgliederzahlen aller befragten nationalen Umweltgruppen zusammen betrug 2,7 Millionen. Davon sei aber ca. 1/3 aufgrund von Doppelmitgliedschaften abzuziehen, eine ähnlich hohe Zahl von Mitgliedern lokaler Gruppen aber wieder zu addieren (Lowe/Goyder, 1983, S. 37 ).
Brookes/Richardson, 1975, S. 321; Lowe/Goyder, 1983, S. 58 Auf lokaler Ebene ist dies anders. Die Amenity Societies verfügen hier durchaus über Expertise, über die die Kommunen nicht verfügen können. Ihre Position ist daher hier viel starker. Vergleiche hierzu insbesondere Lowe, 1977b; Lowe/Goyder, 1983, Kapitel s.
Vgl. Lowe/Goyder, 1983, S. 63 ff., insbesondere Tabellen 4.1., 4.2., 4.3..
Lowe, 1975a, S. 75 Vgl. Perring, 1983. Zum Verhältnis von RSNC und NCC siehe auch Goyder/Lowe, 1983b.
Das Budget von CC, NCC und Historic Buildings Council betrug nach Lowe/Goyder 1979/80 zusammen ca. £26 Mio (Lowe/Goyder, 1983, S. 41f.). Inzwischen (Angaben für das Jahr 1986) beträgt das Budget für die CC £18 Mio und für das NCC £ 32 Mio (Government-Quelle 1 ).
Der größte Teil der ‘wildlife legislation’ ist auf diese Weise von Gruppen wie RSPB und RSNC angeregt worden. Beispiele umfassen aber auch den ’Civic Amenity Act’ von 1967 (CivicTrust/Duncan Sandys) und die ’Endangered Species Bill’ (FoE/Lord Wynner Jones), die zu einer entsprechenden Regierungsvorlage führte (Lowe/Goyder, 1983, S. 70).
Early-day motions’ sind in Form eines ‘order paper’ verfaßte Beschlußanträge, die möglichst bald (an einem ’early day) diskutiert werden sollen. Wenn es de facto auch selten zu einer Debatte darüber kommt, sind die Vorlagen, die von gleichgesinnten Abgeordneten unterzeichnet werden, doch ein effektives Mittel, der Regierung die parlamentarische Unterstützung für bestimmte Maßnahmen zu signalisieren (Wilson, 1984, S. 126).
Die Reform des Ausschußwesens zu Beginn der achtziger Jahre brachte zwar einige Verbesserungen und führte zu einer Angleichung des ‘Westminster Modells’ an andere Parlamente, ließ aber wesentliche Merkmale unberührt. Dazu gehören die konstitutionelle Zweigleisigkeit von Gesetzgebungsausschüssen (’standing committees’), die keine Experten hören oder Beamte und Minister vorladen dürfen, und Aufsichtsausschüssen (’select committees), die keine Gesetze beraten dürfen und nur Berichte vorlegen, über deren Behandlung das Parlamentsplenum (häufig genug abschlägig) entscheidet, die Beibehaltung einer vom Civil Service ausgegebenen Liste von geheimzuhaltenden Materialien für Beamte sowie die wechselnde Besetzung der ’standing committees’ (Döring, 1987, S. 27). Für weitere Details siehe dort.
Die von Lowe/Goyder in diesem Zusammenhang genannte Conservative Ecology Group (Lowe/ Goyder, 1983, S. 72) ist nach den dem Verfasser dieser Arbeit vorliegenden Angaben inzwischen wieder auseinandergefallen.
Die Daten für 1980 sind Fietkau et al., 1982, Tabellenteil, die für 1982 Kessel/Tischler, 1984, S. 308 entnommen.
Vgl. zu den Ergebnissen dieser Zeitreihenanalysen Fietkau, 1981, 1982; Fietkau et al., 1982; Kessel, 1983a, 1983b, 1984; Kessel/rischler, 1981, 1984.
Kommission der Europäischen Gemeinschaft Die Europäer und ihre Umwelt Eurobarometer 18 Brüssel (EG), 1983
Entnommen aus: Dierkes/Fietkau, 1987, S. 90
Entnommen aus: Dierkes/Fietkau, 1987, S. 91
Richardson, 1977, S. 23, zitiert nach Grant, 1978, S. 2 Diese Definition wird von Grant übernommen.
Richardson, 1977, S. 24, zitiert nach Grant, 1978, S. 2 Auch diese Definition wird von Grant übernommen.
Siehe die Diskussion des Zugangs zur Exekutive im vorangestellten Kapitel. Vgl. auch Sandbach, 1980, S. 111.
R(idig/Lowe, 1986, S. 278 Für den Begriff des ‘thresholder’ siehe May/Nugent, 1982.
Lowe/Goyder weisen darauf hin, daß die Commons Preservation Society schon 1966 in einer Nacht-und Nebelaktion 2 Ion frischverlegte Eisenbahnschienen wieder beseitigte und auch die ‘rambling -Bewegung, aus der die RA hervorgegangen ist, organisierte in den 30er Jahren massenhafte Rechtsbrüche durch unerlaubtes Betreten von Privatgelände, um für freien Zugang zur ’countryside zu demonstrieren (Lowe/Goyder, 1983, S. 62).
Vergleiche hierzu auch die instruktiven Erörterungen bei Tarrow, 1983, S. 7 ff., der einen Großteil der in der Literatur genannten Klassifizierungsschemata verarbeitet.
Bate, 1983, S. 133; ähnlich auch Tarrow, 1983, S. 4 ff.
Vgl. z.B. die Artikel von Powell (1986), Coleman (1986) und Rose (1986a, 1986b).
Vgl. z.B. Ashby/Anderson, 1981; Vogel, 1983 und die DoE-Quellen für eine positive, Dudley, 1986; Hildyard, 1986; Kaufmann, 1986; Peace, 1986a, 1986b; Price, 1986; Rose, 1986c, 1986d und Slater, 1986 für eine negative Bewertung. Hingewiesen sei hier auch auf die umfassenden Darstellungen des S02-Problems in den verschiedenen Veröffentlichungen, die aus dem von Helmut Weidner am WZB geleiteten Projekt ‘Luftreinhaltepolitik in westeuropäischen Ländern’ hervorgegangen sind (vgl. z.B. Knoepfel/Weidner, 1980; Knoepfel/Weidner, 1985; Weidner/Knoepfel, 1984 ).
Die Bezeichnung ‘Alkali Inspectoraté stammt aus dem vorigen Jahrhundert und hat sich trotz zweimaliger zwischenzeitlicher Umbenennung erhalten (Vogel, 1983, S. 91). Zur Rolle des Inspektorates siehe vor allem Knoepfel/Weidner, 1985, S. 121 ff..
Vgl. Vogel, 1983, S. 92 und 99; Government-Quelle 2, S. 3; Richardson, G., 1982, S. 153f.
Vgl. die diesbezüglichen Erörterungen bei Cotgrove, 1982, S. 121f..
Eine permantente Abnahme der perzipierten Dringlichkeit setzt voraus, daß 1974 praktisch alle Probleme als ‘sehr dringend’ (7) beurteilt worden wären, was aber kaum anzunehmen ist.
So beginnt Peter Byrd seine Analyse über The Development of The Peace Movement in Britain’ (Titel) mit der Feststellung: “In Britain the peace movement has been based on the Campaign for Nuclear Disarmament” (Byrd, 1985, S. 63). Alle nachfolgenden Ausführungen beziehen sich dann ausschließlich auf CND. Ähnlich argumentieren auch Minnerup (“The British peace movement, organized as it is under the umbrella of the Campaign for Nuclear Disarmament…”; Minnerup, 1985, S. 14) und Webber (“the peace and disarmament movement organized in the CND”; Webber, 1984, S. 413 ).
So Bredow/Brocke, 1987, S. 103. Ähnlich auch Nias, der CND und END als “most significant components of the wider nuclear disarmament movement” (Nias, 1983, S. 2) bezeichnet.
Vgl. insbesondere Byrd, 1985, S. 73f.; Edwards, 1982; Freedman, 1980; Kaldor, 1981; Minnerup, 1983; Nias, 1982b; Ryle, 1981, Kapitel 2; Stone, 1981; Thompson, 1983 und Young, 1983, S. 3f.
Byrd, 1985, S. 73 Für die Rolle von E.P. Thompson und anderen führenden Persönlichkeiten in der britischen Friedensbewegung siehe auch Albrecht, 1982, S. 336ff. und Albrecht, 1987, S. 146f..
Der Appell ist u.a. abgedruckt bei Coates, 1983, S. 58 ff.; Stone, 1981, S. 10 und Thompson/ Smith, 1980, S. 223 ff..
Thompson, 1983, S. 83; Weir (END), Interview Seit 1985 offeriert END auch eine individuelle Mitgliedschaft, was aber nur von 10% der ca. 7. 000 Abonnenten des END Journals wahrgenommen wird (Weir (END), Interview ).
Byrd, 1985, S. 74 Smith weist darauf hin, daß diese Charakterisierung vor allem für die ersten 2–3 Jahre von ENDs Existenz zutrifft, während ein Großteil des Gedankengutes von END inzwischen auch innerhalb der Campaign for Nuclear Disarmament verankert sei (Smith (CND, END), Interview ).
So vertrat END beispielsweise eine Pro-Solidarität-Linie (Young, 1983, S. 3).
British Medical Association (BMA) The Medical Effects of Nuclear War Report of the British Medical Associations’ Board of Science and Education London, 1983
Royal College of Nursing Nuclear War Civil Defence Planning: The Implications for Nursing Report of the Royal College of Nursing Working Party RCN, 1983
Oakes, 1983, S. 94 Sheila Oakes war bis 1987 ‘General Secretary’ des National Peace Councils. An anderer Stelle be zeichnet sich die Organisation selbst als “peace network in Britain ” (NPC-Quelle 5, S. 1 ).
Bredow/Brocke, 1987, S. 107 Gleichzeitig werden die Frauen regelmäßig gepfändet (’dispossessed) (Byrd, 1985, S. 73 ).
Die Zuständigkeiten liegen unter anderem darin begründet, daß diese Behörden Besitzer von Teilen des Landes sind, auf dem das Camp steht.
Für eine sehr anschauliche Darstellung der extrem widrigen Lebensumstände im Frauenfriedenscamp siehe Blackwood, 1984. Vgl. auch die diesbezüglichen Kapitel in Jones, 1983.
Johnson in einem Vortrag im April 1987 in Köln Rebecca Johnson lebt seit 1982 meist in Greenham und war Mitglied im 1986 gewählten National Council der Campaign for Nuclear Disarmament. Für juristische Implikationen der Aktivitäten des Friedenscamps siehe auch Johnson, 1986 und Hickmann, 1986.
Bredow/Brocke, 1987, S. 107 Vgl. auch die tabellarische Aufstellung der wichtigsten Aktionen der Friedensbewegung in Anhang 3.
Siehe zu einer kritischen Einschätzung der Frauenfriedensbewegung aus feministischer Perspektive die Aufsatzsammlung “Breaching the Peace” (Whisker et al., 1983), sowie die Antwort darauf von einer ‘Greenham Woman’ (Frear, 1984). Vgl. auch Strange, 1983; Lynne, 1984; Whyte, 1983. Für einen i)berblicksartikel zur Rolle von Frauen in der Friedensbewegung aus feministischer Sicht siehe Eglin, 1984.
Johnson, Vortrag Wenn CND auf Distanz achtete, so waren umgekehrt auch die Greenham-Frauen immer sehr darauf bedacht, ihre Autonomie zu sichern (Byrne, 1986, S. 31f.). So haben die Frauen mit CND gemeinsam durchgeführte Aktionen an der Basis immer wieder abgelehnt, was vor allem unmittelbar nach der Stationierung der Cruise Missiles von männlichen NVDA-Aktivisten innerhalb der Campaign for Nuclear Disarmament nur sehr ungern akzeptiert wurde.
Meg Beresford, inzwischen ‘general secretary’ der Campaign for Nuclear Disarmament, zitiert bei Harris, 1983, S. 354 Eine ähnliche Position nahm auch Bruce Kent, Meg Beresfords Vorgänger, Greenham gegenüber ein (ebd.).
Ebd. Der Beschlug des Manchester City Council vom 5. November ist nachzulesen bei Coates, 1983, S. 82f.. Eine ähnliche Resolution, die des Stadtrats von Leeds, ist abgedruckt bei Albrecht, 1983, S. 334.
Bolsover, 1983, S. 90 County Councils sind in diesem Zusammenhang wesentlich wichtiger als District Councils, da sie weitergehende Planungsbefugnisse/-verpflichtungen haben (vgl. Coates, 1983, S. 79 ).
Byrd, 1985, S. 72 Ähnlich (“most substancial victory to date”) äußern sich auch Minnion/Bolsover, 1983a, S. 36.
In diesem Zusammenhang ist nicht nur auf die bereits erwähnte neue Gesetzgebung von 1983, son-dem auch auf die Abschaffung des Greater London Councils (GLC) und der sechs Metropolitan Councils im Jahre 1986 zu verweisen, die die kommunale Selbstverwaltung weiter einschränkte, und somit auch für die NFZ-Bewegung einen empfindlichen Rückschlag darstellte.
So erklärte das GLC das Jahr 1983 zum ‘Friedensjahr’ und stellte in seinem Budget £400.000 für Kampagnen für die Ziele von CND und gegen Zivilschutz bereit (Byrd, 1985, S. 72).
Für die Geschichte der ‘ersten Welle’ (1958–1965) siehe insbesondere Taylor/Pritchard, 1980a; Driver, 1964; Duff, 1971; Steck, 1974 und Parkin, 1968. Einen knappen Abriß über die gesamte Geschichte der Gruppe bietet MinnioWBolsover, 1983a. Vgl. hierzu auch die Beiträge in den ersten vier Kapiteln von Minnion/Bolsover, 1983 sowie CND-Quelle 14.
Eine ausführliche Darstellung der Ereignisse, die zur Gründung von CND führten, findet sich bei Driver, 1964, S. 31 ff.. Einen zusammengefaßten Bericht liefert Taylor/Prichard, 1980a, S. 3 ff..
Ein vom Vorbereitungskomitee verfaßter Entwurf einer Erklärung der Gruppenziele war noch relativ moderat. Die Stimmung der Gründungsversammlung, zu der mit 5.000 Personen ein Vielfaches der erwarteten Anzahl erschienen war, entwickelte aber eine Eigendynamik, die dazu führte, daß dieser ursprüngliche Entwurf am nächsten Tag vollkommen umgeschrieben wurde. Die neue Erklärung, die ebenso wie die ursprüngliche Version bei Duff nachzulesen ist (Duff, 1971, S. 125 bzw. 123), forderte nichts weniger als die unilaterale Abrüstung der britischen Atomwaffen, eine Forderung, die bis heute das Ziel von CND geblieben ist (vgl. hierzu auch Kapitel 2.2.4. dieser Arbeit).
Zum Direct Action Committee und seinem Nachfolger, dem Committee of 100, siehe insbesondere Bradshaw et al., 1981 und Taylor/Pritchard, 1980a, S. 75ff..
Der Exekutivausschuß (executive committee) hatte den Beschluß gefaßt, den Marsch zwar gutzuheißen, zugleich aber darauf hinzuweisen, daß CND nicht organisatorisch beteiligt sei (Taylor/Pritchard, 1980a, S. 7).
Cannon Collins, zitiert in Minnion/Bolsover, I983a, S. 20
Taylor/Pritchard, 1980a, S. 9 Das Direct Action Committee ging 1961 im Committee of 100 auf.
Far Details siehe die Chronologie bei Bradshaw et al., 1981, S. 42 ff..
Mit geringfügigen Abweichungen finden sich diese Faktoren bei Bredow/Brocke, 1987, S. 104f.; Byrd, 1985, S. 65; Nias, 1983, S. 29f.; Nias, 1986, S. 3; Taylor, 1981, S. 424.
Lipsey, 1980, S. 604, basierend auf einer Gallup-Umfrage
Ruddock, 1983, S. 96; Ruddock (CND), Interview
Minnerup, 1985, S. 15; Holden (CND, END), Interview Für eine Chronologie der wichtigsten Aktionen der Kampagne in den achtziger Jahren siehe Anhang 3. Für einige Daten (Mitgliederzahl, Zahl der Ortsgruppen etc.), die Aufschluß über die wechselnde Stärke der Organisation geben, siehe Anhang 4.
Byrne, 1986, S. 28f.; Martin Jones, CND-’staff, im Gespräch mit dem Verfasser dieser Arbeit
So bewarben sich 1986 zwei Kandidaten für den Posten des Kassenwartes, sieben für die vier Stellen als stellvertretende Vorsitzende und 52 Kandidaten für diezwanzig Plätze im CND Council.
Byrne, 1986, S. 29 Die Wahl Johns zum Vorsitzenden hing - so Byrne - entscheidend vom Auftreten der Kandidaten auf der Konferenz ab (ebd.).
Die Zahl bezieht sich auf 1987. Sie schwankt mit der Zahl der Ausschüsse und ‘specialist sections’.
Beresford (CND), Interview SDP CND und Students CND wurden wegen mangelnder Aktivität aufgelöst und Youth CND hat zwar ähnliche Mitbestimmungsrechte, ist aber keine ‘specialist section’, wie dies Nias irrtümlich angibt (Nias, 1983, S. 35).
Ruddock (CND), Interview; Byrne, 1986, S. 28
Ruddock schätzte 1986, daß die Zahl der Örtlichen Mitglieder etwa dreimal so hoch ist wie die der nationalen (Ruddock (CND), Interview). Nias fand 1982, daß andererseits nur knapp die Hälfte aller nationalen Mitglieder gleichzeitig Mitglied einer Ortsgruppe war (Nias, 1983, S. 48). Über die Mitgliederzahl in den regionalen Organisationen liegen keine Angaben vor.
Jenkins, H., 1983, S. 100f. Hugh Jenkins ist seit 1958 in der Camaign for Nuclear Disarmament engagiert, deren Vorsitzender (chairperson) er von 1979 bis 1981 war.
Dies war auch die Argumentationsstrategie, die den meisten Reden auf der Gründungsversammlung der Gruppe zugrunde lag (Minion/Bolsover, 1983a, S. 9). So fragte A. J. P. Taylor, nachdem er zuvor die Auswirkungen einer Wasserstoffbombenexplosion ausgemalt hatte, ob denn einer seiner Zuhörer das einem anderen Menschen antun wolle, um dann unter tosendem Beifall mit der rhetorischen Frage: “Then why are we making the damned thing?” zu schließen (ebd.).
CND-Constitution (CND-Quelle 1, Zeile 2f.) -Hervorhebung vom Verfasser dieser Arbeit. Wie Rip Bulkeley ausführt, ist der Plural ‘alliances’ darauf zuritckzuführen, daß Großbritannien zum Zeitpunkt, an dem dies geschrieben wurde, nicht nur NATO-Mitglied, sondern gleichzeitig in SEATO und CENTO engagiert war, zwei Militärbündnissen, die ebenfalls als (potentielle) Nuklearallianzen angesehen wurden. Nach der Auflösung von SEATO und CENTO können die Worte ’nuclear alliances’ daher - so Bulkeley - einfach mit ’NATO’ Übersetzt werden (Bulkeley, 1983, S. 109 ).
Martin Jones, CND-’staff, in einem Gespräch mit dem Verfasser dieser Arbeit; Byrne, 1986, S. 28
Für die in der britischen Friedensbewegung gängigsten Konzepte siehe: Alternative Defense Commission, 1983; Barnaby/Boeker, 1982 und Baylis, 1984.
CND-Quelle 4, Frage 19; entsprechend auch Smith, 1983, S. 106
Byrne spricht sogar von einer Verdreifachung (Byrne, 1986, S. 4). Dies erscheint jedoch übertrieben, da Nias’ Stichprobe 413 (angeschriebene) Mitglieder enthielt (Nias, 1982a, S. 1; dies entspricht 41.300 Mitgliedern), während Byrnes Zahl von 620 Antworten (Byrne, 1987, S. 524) bei einer 62%igen Rücklaufquote (ebd., S. 519) auf eine nationale Mitgliedschaft von ca. 100.000 zum Zeitpunkt der Befragung schließen läßt. Dies deckt sich auch ungefahr mit CND-Angaben (vgl. Anhang 4 ).
Übernommen von: Nias, 1982a, S. 2 (nationale Mitglieder) und Nias, 1982c, S. 2 (Demonstrationsteilnehmer)
Übernommen von: Nias 1982a, S. 1 (nationale Mitglieder) und Nias, 1982c, S. 1 (Demonstrationsteilnehmer)
Die Einstellung der britischen Bevölkerung zur Campaign for Nuclear Disarmament wird hier nicht aufgegriffen, da die hierzu vorliegenden Untersuchungen entweder nicht repräsentativ (Spencer/Sadler, 1984) oder aber unergiebig (Watts, 1987) sind.
Ein Beispiel hierfür ist die größtenteils über Telefonketten organisierte Demonstration anläßlich der US-amerikanischen Bombardierung von Tripoli und Bengasi im April 1986 (vgl. Kapitel 2., S. 21).
Barnes (TUCND), Interview Praktiziert wird hingegen, insbesondere von Kommunalverwaltungen, die sich zu atomwaffenfreien Zonen erklärt haben, ein Boykott gegen solche Firmen, die auch an atomaren Projekten beteiligt sind. Dies beinhaltet die Kündigung bzw. Nichtvergabe von Bauaufträgen an die Unternehmen, die gleichzeitig die Bauarbeiten an den Raketenbasen durchführen. Dieser Boykott trifft die Regierung natürlich nicht im geringsten und hat auch sonst bisher keine meßbaren Wirkungen erzielt (Cadwellender, Blinkhorn (CND), Interview; vgl. Bredow/Brocke, 1987, S. 110 ).
Eine gewisse Ausnahme stellen die Aktionen der Greenham Frauen in Zusammenarbeit mit Cruise-watch dar, die die Aufstellung von Cruise Missiles zwar nicht verhindern, den planmäßigen Übungsbetrieb aber wohl beträchtlich stören konnten (Byrne, 1986, S. 20).
Smith, Kent (CND), Interview Diese Auffassung unterscheidet sich von der im Committee of 100 teilweise (insbesondere von seinem Initiator Schoenman) vertretenen Absicht, mittels massenhaften ‘non-violent direct actions’, den Staat wirklich physisch zu lähmen (vgl. hierzu Taylor/Pritchard, 1980a, S. 80 ff.).
Minnion/Bolsover rechneten im Dezember 1982 auf die Unterstützung von beiden walisischen (PC), zumindest einem der beiden schottischen (SNP) sowie zwei Liberalen und drei sonstigen Abgeordneten (MinnionBolsover, 1983, S. 41).
So fand Ryle, daß im Januar 1980 die erste parlamentarische Debatte über Nuklearwaffen seit 15 Jahren stattfand (Ryle, 1981, S. 79).
Siehe Kapitel 2.2.2. S. 120 ff. dieser Arbeit. Für eine Diskussion des Wandels in der Bewertung dieser Aktionsform innerhalb der Friedensbewegung, siehe auch Arrowsmith, 1983, S. 139.
Die meisten Gewerkschaftsmitglieder - Webber zählte für 1982 57% (Webber, 1984, S. 409) - sind über ihre Gewerkschaft gleichzeitig korporative Parteimitglieder. Deren Stimmrecht wird von ihren Gewerkschaftsführern bei Labour Parteitagen dann ‘en bloc’ ausgeübt, so daß die Führer der größten Gewerkschaften somit über mehrere hunderttausend Stimmen verfügen können.
Da sie noch weitere Sitze kontrollieren, haben die Gewerkschaften in diesem Gremium de facto eine Mehrheit (Webber, 1984, S. 409).
Byrne, 1986, S. 14 Kleine Parteien wie beispielsweise die Green Party mögen CND zwar programmatisch näherstehen, dies wird jedoch von deren Irrelevanz überschattet (ebd.).
Pimlou, 1982, S. 227 Für eine Analyse der Haltung der Labour Party zu verteidigungspolitischen Fragen in den letzten 1520 Jahren siehe vor allem: Byrd, 1985, S. 78ff.; Pimlott, 1982; Southall, 1982 und Webber, 1984.
Labour Party, Annual Conference Report, 1972, S. 221, zitiert nach Pimlott, 1982, S. 220
Byrd, 1985, S. 82 So befaßten sich 1980 131 der 497 eingegangenen Resolutionen mit Abrüstungsfragen (Pimlott, 1982, S. 227), und auch 1981 wurden hierzu mehr Anträge als zu jedem anderen Thema vorgelegt (Clarke/Mowlan, 1982a, S. 8 ).
Das Chevaline-Programm ist bereits angesprochen worden. Byrd weist in diesem Zusammenhang weiterhin auf das Nassau agreement’ hin, das den USA für deren technische Hilfe bei der Aufrechterhaltung der ‘independent deterrent’ im Gegenzug britische Raketenbasen überläßt und trotz einer gegenteiligen Forderung im Wahlprogramm des Jahres 1964 von der Regierung Wilson nicht angetastet wurde (Byrd, 1985, S. 79).
Diese Befürchtung wird auch innerhalb der Campaign for Nuclear Disarmament gehegt. Vgl. hierzu z.B. Stephanie Miles diesbezüglichen Bericht in Sanity (Sanity, No. 6 (1988), S. 1off.).
Die Befragungen von Nias und Byrne ergaben, daß der Anteil unter 2% lag (Nias, 1982a, S. 3; Nias, 1982c, S. 3; Byrne, 1987, S. 522). Vgl. auch Abb. 14 und Tab. 23 in Kapitel 2.3.6.1. dieser Arbeit.
Bredow/Brocke, 1987, S. 110 Pläne zur Rüstungskonversion, die von den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten (shop stewards) von Lucas Aerospace und Vickers entworfen wurden, sind schon in den siebziger Jahren zu einer gewissen Berühmtheit gelangt (vgl. Albrecht, 1987, S. 146 ).
Byrd, 1985, S. 75; entsprechend auch Bredow/Brocke, 1987, S. 108 und George/Marcus, 1984, S. 65
The Bishop of Salisbury (Chairman of the Working Group) The Church and the Bomb London, 1982
Byrd, 1985, S. 98; entsprechend auch Crewe, 1985, S. 66
Crewe, 1985, S. 65 Ähnliche Analysen finden sich auch bei George/Marcus, 1984, S. 68; Hinton, 1985, S. 15; Taylor, 1986, S. 210f.
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Rothgang, H. (1990). Eine empirische Untersuchung der Umwelt- und Friedensbewegung in Großbritannien. In: Die Friedens- und Umweltbewegung in Großbritannien. DUV: Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90038-8_3
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