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Die dialogische oder reflexive Demokratietheorie

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Zusammenfassung

Ausgangspunkt der dialogischen (Giddens 1997) bzw. reflexiven Demokratietheorie (Beck 1993) ist ein Handlungsbegriff, der eine “gestaltende, verändernde Politikqualität” zulässt und ein “Bild von Strukturen verändernden Akteuren” (Beck 1993: 90) entwirft. Beck bezieht sich dabei auf die “Theorie der Kreativität menschlichen Handelns” (ebd.: 288) von Hans Joas und Giddens auf seine Theorie der “reflexiven Steuerung des Handelns” (Giddens 1988), die wie die pragmatistische Handlungstheorie davon ausgeht, dass Handlungsstrukturen im Alltag durch experimentelles Handeln permanent verändert werden, wenn negative Folgen routinisierter Handlungen die Neudefinition von Handlungsregeln und -zielen erfordern. Beck und Giddens diagnostizieren nun, dass Individuen in der “Zweiten Moderne” mit “sozial konstruierten Risiken” (“eine Art Zwitter von Technik, Natur, Kultur, Markt, Politik, Wissenschaft usw.” wie z.B. die Risiken der Atom-, Gen- oder Agrartechnik, aber auch die der Arbeitslosigkeit und chaotischer Liebesbeziehungen, Beck 1999 S.307) konfrontiert werden, die nicht mehr durch eine Politik der Zweckrationalität bewältigt werden können, weil die “Nebenfolgen” zweckrationalen Handelns die Vernünftigkeit der Ziele und Mittel permanent konterkarieren, so dass heute die Nebenfolge der “Motor der Gesellschaftsgeschichte” (Beck 1996: 55) geworden ist. Individuen in der “Zweiten Moderne” können sich nicht mehr auf stabile individuelle Zielsetzungen, soziale Normen, kulturelle Werte und Identitätsformen verlassen, sie können nicht mehr davon ausgehen, dass es feste Wahrheiten gibt.

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© 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Schubert, HJ. (2002). Die dialogische oder reflexive Demokratietheorie. In: Demokratie in der Kleinstadt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89960-6_23

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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