Zusammenfassung
Dieses Kapitel hat die Wirtschaftskrise 1973 bis 1975 und ihre politische Bewältigung durch Krisenmanagement der kollektiven Akteure Regierung, Unternehmerverbände und Gewerkschaftsverbände zum Gegenstand. Es ist nötig, zunächst die ökonomischen Aspekte dieser im allgemeinen Sprachgebrauch in Japan als „Ölkrise” bezeichneten Situation darzustellen (3.1). Erst vor diesem Hintergrund dürfte die Krisenperzeption der beteiligten Akteure plausibel werden. Warum in dieser Lage dem politischen Handeln bei der Suche nach einer Lösung eine eminente Rolle zukam, kann besser verstanden werden, wenn der interne Willens-bildungsprozeß der Akteure jeweils nach dem Kriterium „Einheitlichkeit oder Gespaltenheit” untersucht wird (3.2). Schließlich werden die politische Führung auf Gewerkschaftsseite durch eine Gegenüberstellung der Positionen von SÔHYÔ und DÔMEI respektive IMF-JC sowie die sich qualitativ verändernde Struktur der Kommunikation unter den drei Akteuren als Elemente des Krisenmanagements herausgestellt (3.3).
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Literatur
Vgl. Masamura Kimihiro, Zuseisu sengo shi, S. 315.
Dieser in der ehemaligen DDR gebräuchliche Begriff ist in den japanischen Wortschatz eingegangen und lautet dort konbinaato. Seine Bedeutung in Japan ist trotz der anderen sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen dieselbe.
Vgl. Nakamura Takafusa, Wirtschaftliche Entwicklung des modernen Japan, S. 99.
Vgl. Nakamura Takafusa, The Postwar Japanese Economy, S. 214.
Vgl. hierzu Andreas Goerdeler, Die keynesianische Prägung der japanischen Wirtschaftspolitik, S. 57–72.
Vgl. Nakamura, The Postwar Japanese Economy, S. 215.
Vgl. Andô Yoshio, Kindai Nihon keizai shi yôran, S. 163.
Vgl. Andreas Goerdeler, Die keynesianische Prägung der japanischen Wirtschaftspolitik, S. 65.
Nakamura Takafusa, The Postwar Japanese Economy, S. 218.
Ebenda, S. 220.
Vgl. Nakamura spricht sogar von einer fünffachen Steigerung. Vgl. Nakamura, Wirtschaftliche Entwicklung des modernen Japan, S. 102.
Vgl. Andô Yoshio, Kindai Nihon keizai shi yôran, S. 191.
Vgl. Andô Yoshio, Kindai Nihon keizai shi y or an, S. 166.
Dieser damals in die Diskussion gekommene Begriff kann auch anders übersetzt werden als hier in der englischen Übersetzung des Buches von Nakamura Takafusa. Da sein einer Bestandteil von genryô shokuhin (Nahrungsmittel mit reduziertem Kalorienanteil) abgeleitet ist, ist die Bedeutung von „Gesundschrumpfen” im betriebswirtschaftlichen Sinn impliziert. Im Kern legt der Begriff nahe, daß es dem Management, das mit einer außergewöhnlichen Steigerung der Energiepreise konfrontiert ist, um eine Senkung der Personalkosten geht. Eine verkürzte Übersetzung könnte etwa „reduzierte”, „kostensenkende” oder „entschlackte Betriebsführung” lauten.
Nakamura Takafusa, Wirtschaftliche Entwicklung des modernen Japan, S. 103.
Ebenda.
Nakamura Takafusa, The Postwar Japanese Economy, S. 229–231.
Diese wichtige Fall Studie erschien 1984. Vgl. Shinkawa Toshimitsu, „1975nen shuntô to keizai kiki kann”, in Otake Hideo (Hrsg.), Nihon no seiji no sôten, S. 189–232.
Goerdeler geht zurecht davon aus, daß bis 1973 eine Einkommenspolitik in Japan nicht existierte, weist jedoch auf die Institution des Sanrôkon (Gesprächskreis für Industrie- und Arbeitsfragen) als funktionales Äquivalent hin. Siehe hierzu Goerdeler, Die keynesianische Prägung der japanischen Wirtschaftspolitik, Kapitel IV. über die Einkommenspolitik.
Zit. nach Shinkawa, „1975nen shuntô to keizai kiki kanri”, S. 193.
Zur zunehmenden Bedeutung dieser administrativen Beratungsgremien allgemein, siehe Kapitel 4.
Zit. nach Shinkawa, „1975nen shuntô to keizai kiki kanri”, S. 207.
Ebenda, S. 209.
Ebenda, S. 210.
Zu den Strukturen innerhalb der Unternehmerschaft vgl. W. Seifert „Wirtschaftsorganisationen und politische Macht: Formen, Institutionen, Gewichte”, in U. Menzel (Hrsg.), Im Schatten des Siegers: Japan, Bd. 3, S. 134–170.
Zit. nach Shinkawa, „1975nen shuntô to keizai kiki kann”, S. 198.
Dokô Toshio (1896–1988): Einer der führenden Industriellen Japans in der Nachkriegszeit, 1964–1972 Präsident von Ishikawa-Harima Heavy Industries, 1974–1980 KEIDANREN-Präsident, 1981–1983 als Vorsitzender des erwähnten Beirats sehr einflußreich.
Vgl. zur Eisen- und Stahlindustrie oben Abschnitt 2.23.
Vgl. Shinkawa, „1975nen shuntô to keizai kiki kann”, S. 204 f. Einen anderen Zugang zum Problem von Macht- und Einflußbeziehungen innerhalb der industriellen Organisation habe ich, gestützt auf Okumuras Theorie der „Unternehmensgruppen” (kigyô shûdan), aufzuzeigen versucht. Vgl. W. Seifert, „Wirtschaftsorganisationen und politische Macht”.
Zit. nach Shinkawa, „1975nen shuntô to keizai kiki kanri”, S. 194.
Ebenda, S. 195.
Ebenda, S. 214.
Zit. nach Hyôdô Tsutomu, Gendai no rôdô undô, S. 46.
Zit. nach Shinkawa, „1975nen shuntô to keizai kiki kanri”, S. 221. Man beachte, daß genau diese Namen in der Einigungsbewegung 1976 an prominenter Stelle wieder auftauchen. Siehe unten Kapitel 8, Übersicht 16.
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Seifert, W. (1997). Veränderte ökonomische Bedingungen nach 1973: das Krisenmanagement während der „Ölkrise” 1973/74 als Schlüssel zum Verständnis der neuen Politik der Akteure. In: Gewerkschaften in der japanischen Politik von 1970 bis 1990. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89930-9_3
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