Zusammenfassung
Neben dem Hauptbestand der Exiltexte, die auf der Basis eines romantischen Subtextes organisiert sind, lassen sich zwei kleinere Textgruppen identifizieren, die, obwohl sie sich primär als Einspruch gegen Faschismus und Krieg konstituieren, auch als polemische Kommentare zur historischen Euphorie der romances gelesen werden können. Im folgenden Kapitel werden zunächst diejenigen Texte diskutiert, die sich nach einem ‘tragödialen’ Subtext bilden; hierbei handelt es sich um ein relativ kleines Korpus mehrheitlich sehr einfacher Erzähltexte, so daß die Analyse hier auf eine kursorische Lektüre begrenzt werden kann.
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Literatur
Vgl. Strickhausen: 1996’, 82: “Der augenscheinlichste formale Unterschied zwischen der englischsprachigen und den deutschsprachigen Ausgaben liegt in der Erzählhaltung. Während wir es in Flute and Drums mit einem ‘Er-Erzähler’ zu tun haben, ist die Erzählhaltung in den späteren deutschen Ausgaben die der Ich-Erzählerin. In der Erstausgabe sind einige Szenen der späteren Ausgaben nicht enthalten, besonders auffällig am Romanende.”
Spiel: 1939, 283f.
Spiel: 1986, 47.
Spiel: 1986, 47.
Adorno: 1981 [1974], 426.
Trommler: 1984, 15.
Vgl. Marx: 1969 [1857], 616: “Aber die Epoche, die diesen Standpunkt erzeugt, den des vereinzelten Einzelnen, ist grade die der entwickeltsten gesellschaftlichen (allgemeinen von diesem Standpunkt aus) Verhältnisse. Der Mensch ist […] nicht nur ein geselliges Tier, sondern ein Tier, das nur in der Gesellschaft sich vereinzeln kann. Die Produktion des vereinzelten Einzelnen außerhalb der Gesellschaft […] ist ein ebensolches Unding als Sprachentwicklung ohne zusammen lebende und zusammen sprechende Individuen.”
In P.E.N.-News, Januar 1943, 11.
Vgl. dazu Habermas’ nach wie vor überzeugende Arbeit zum Strukturwandel der Öffentlichkeit (Habermas: 1965).
Vgl. Habermas: 1965, 38.
Habermas: 1965, 174.
Habermas: 1965, 171.
l3 Negt/Kluge:1972, 279.
Trommler: 1984, 14.
Jameson: 1981, 235.
Trommler: 1984, 15.
Negt/Kluge:1972, 278.
Neumann: 1977 [1944], 464.
Neumann: 1977 [1944], 466.
Vgl. Haffner: 1939, 34: “The power that the majority of Germans respect is static power, conservative vigorous rule that establishes homely comfort. But dynamic leadership which knows no private zones and no easy-going comfort, but demands and compels perpetual action, is only desired by a youthful minority […].”
Mannheim: 1952 [1942], 135.
Mannheim: 1952 [1942], 134f.
23Kuczynski: 1944, 29.
Borkenau: 1940, 166.
Borkenau: 1940, 143.
Borkenau: 1940, 166.
Borkenau:1940, 134.
Onen: 1989 [1942], 93.
Otten: 1989[1942], 94.
Jameson: 1981, 227.
Mannheim: 1935, 127.
Vgl. hierzu Stammers: 1983.
Vgl. Tagebucheintrag 12. 7. 1940: “I don’t like any of the feelings war breeds: patriotism, communal &c, all sentiments & emotional parodies of our real feelings”, zitiert in Piette:1995, 178.
Tagebucheintrag 26.7.1940, in Woolf: 1953, 340.
Woolf: 1953, 325 (Eintrag 2.2 1940); vgl. auch den Eintrag 11.9. 1940, in dem Woolf auf eine Rede Churchills rekurriert und auch hier, aller Einsicht in die propagandistische Rhetorik zum Trotz, ihre freilich als rein individuell ausgewiesene Ansprechbarkeit konzedieren muß: “A clear, measured, robust speech. […] Our majestic City — etc., which touches me, for I feel London majestic” (Woolf: 1953, 347). 36 Piette:1995, 179.
Pope-Henley in New Statesman and Nation, 4.11.1944, 306; es handelt es sich um eine Besprechung von Robert Neumanns The Inquest.
Vgl. Cunningham: 1980, 30f.
Cunningham: 1980, 86.
Spender 1942’, 11.
Vgl. Spender: 1985 [1939], 37: “Politics alter from day to day, and therefore lack continuity; for this reason private life and personal standards become very important because they have a continuity that one mustn’t allow to be broken by outside events” (Eintrag 18.9.1939).
Zit. in: Croft: 1984, 197.
Vgl. Hynes: 1976, 315: “The revolutionary view had come to seem, for most writers, untenable, and the tragic view one that history and observation confirmed […].”
Read in Poetry London, vol.1, Nr.5, März/April 1941; 128.
Spender: 1985 [1939], 43 (Eintrag 30.9.1939).
Spender: 1985 [1939], 26 (Eintrag 5.9.1939).
Orwell:1982[1940], 548.
Dies ist sicherlich nicht zuletzt durch den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt begünstigt, dennoch auch eine explizite Absetzung von hegemonialen, politisch-romantischen Konstruktionen der dreißiger Jahre, wie sie Orwell im gleichen Text karikiert: “God — Stalin. The devil -Hitler. Heaven — Moscow. Hell — Berlin” (Orwell:1982 [1940], 565).
Vgl. Orwell: 1982 [1940], 576: “Almost certainly we are moving into an age of totalitarian dictatorships — an age in which freedom of thought will be at first a deadly sin and later on a meaningless abstraction. The autonomous individual is going to be stamped out of existence.”
Rushdie: 1991 [1984], 94.
Lange: 1984, 16.
Irigaray:1979, 78.
Orwell: 1982 [1940], 576f.
Schiller: 1969 [1794], 161; der gesamte Passus lautet “Kann er [der Mensch] also den physischen keine verhältnismäßige physische Kraft mehr entgegensetzen, so bleibt ihm, um keine Gewalt zu erleiden, nichts anderes übrig als: ein Verhältnis, welches ihm so nachteilig ist, ganz und gar aufzuheben und eine Gewalt, die er der Tat nach erleiden muß, dem Begriff nach zu vernichten. Eine Gewalt dem Begriffe nach zu vernichten, heißt aber nichts anderes, als sich derselben freiwillig unterwerfen.”
Orwell: 1982 [1940], 569.
Jameson: 1990, 57.
Vgl. Jameson: 1990, 55ff.
Hierzu sind neben Benders Farm by the Lake folgende Texte zu zählen: Karl Ottens Torquemadas Schatten (1938); Hilde Spiels Flute and Drums (1939); Peter de Menselssohns Across the Dark River (1939) und The Hours and the Centuries (1942); Ernest Bomemans Love Story (1941); Anna Reiners Café du Dôme (1941).
Vgl. Berthold: 1993, 370ff.
Vgl. Berthold: 1993, 380: “Mit Stimmenmehrheit von Thomas Mann, Bruno Frank und Alfred Neumann wurde im Mai 1939 der Preis Arnold Bender zugesprochen.”
So Richard A. Bermanns Formulierung aus seinem Gutachten zu Benders Roman für die American Guild; in Berthold: 1993, 380.
Vgl. FL 192: “When I got there, about 3 a.m., in the middle of the night, it would be easy to find a track leading out of the village on to the moors. I should not need to walk far, only for an hour or two, and then I should be far enough away to be able to wrap myself undisturbed in my cloak and lie down for my long sleep.”
Vgl White: 1991 [1986], 88: “Wenn wir etwa, wie Frye behauptet, als eine Eigenschaft der Tragödie die ‘Epiphanie des Gesetzes’ annehmen können, eine Eigenschaft, die sich angeblich aus der Art der von ihr verwendeten Lösungen ergibt, dann leuchtet es ein, daß Historiker […], die den historischen Prozeß als Tragödie vorstrukturieren, dazu neigen, die zu erbringenden Erklärungen als nomologische (und meist mechanistische) Erklärungen zu begreifen.”
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Wiemann, D. (1998). “The good old remedy: silence”: Tragödien des Exils. In: Exilliteratur in Großbritannien 1933 – 1945. Kulturwissenschaftliche Studien zur deutschen Literatur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89926-2_9
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