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Unterscheidung zwischen Nachrichtenfaktoren sowie harten und weichen Nachrichtenbestandteilen

Zur Operationalisierung der Fragen nach der primären und sekundären Selektion

  • Chapter
Massenmedien und lokaler Protest
  • 152 Accesses

Zusammenfassung

Um das Bild, das Massenmedien vom Protestsektor einer Kommune zeichnen, in seiner Konstruiertheit aufzubrechen und als Ergebnis von Selektionsentscheidungen zu bestimmen, wendet sich die Freiburg-Studie der Beschreibung eines lokalen Raumes und dessen Protestereignissen zu. Analytisch wird dabei nach der „primären“ und der „sekundären Selektion“ bei der Protestberichterstattung durch die lokale und die bundesweit berichtende Presse unterschieden.

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Literatur

  1. Detailliertere Angaben zur Datenerhebung finden sich im Anhang (s. insbesondere Kap. 10.2).

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  2. So mussten z. B. die Informationen zu den sozialen Trägem bei den Polizeiquellen ausgeschlossen werden, da das Vollzugsfernschreiben der Polizei entweder keine Informationen enthielt oder diese Informationen in Begrifflichkeiten aufnahm, die unter analytischen Gesichtspunkten zu ungenau waren.

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  3. Zu dieser Beschreibung gehört die Nennung des protestierenden Akteurs (Wer protestiert?), der Aktionsform (Demonstration, Blockade etc.) und des inhaltlichen Anliegens des PEs (Wofür/ wogegen wird protestiert?).

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  4. Durch die Auswahl von vier Aktionsformen unterscheidet sich das Nachrichtenwert-Sample vom „PRODAT-Sample“, das nicht nur vier, sondern das gesamte Spektrum möglicher Aktionsformen einschließt. Zeitlich beziehen sich PRODAT- und Nachrichtenwert-Sample auf die gleichen Kalendertage des Untersuchungszeitraums.

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  5. Das Projekt von Roland Roth et al. ist dabei als Ausnahme einzustufen, konzentriert sich jedoch auf die Neuen Sozialen Bewegungen (Dackweiler et al. 1990).

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  6. Wird die Untersuchung von Schulz aus dem Jahr 1977 einbezogen, so fallt auf, dass nur drei und nicht vier Dimensionen konstant gehalten werden und damit nur die Hälfte und nicht zwei Drittel unverändert blieben (Schulz 1977). Die beiden in dieser Darstellung „neu“ hinzugekommenen Dimensionen „Konsonanz“ und „Relevanz“ wurden bereits in der Studie aus dem Jahr 1977 eingeführt.

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  7. Die beiden Nachrichtenfaktoren „Prominenz“ und „persönlicher Einfluss“ werden bei Wilking unter dem Gesamtaspekt Personalisierung zusammengefasst. Da dies jedoch bei Wilking theoretisch nicht näher begründet wird und Schulz diese Nachrichtenfaktoren ebenfalls verwendet, sie jedoch in getrennten Dimensionen erfasst, stelle ich sie aus Gründen der Übersichtlichkeit unter den von Schulz eingeführten Dimensionen dar (Wilking 1990, S. 113).

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  8. Kepplinger unternimmt dazu einen ersten vorsichtigen Anlauf, wenn er zwischen Nachrichtenfaktoren mit a) omnihistorischer Gültigkeit (wie Raum und Zeit), b) solchen mit Gültigkeit für bestimmte politische Systeme und solchen unterscheidet, die c) historischem Wandel unterliegen (Kepplinger 1989a, S. 9). Ein detaillierte Diskussion dieses Anlaufs wurde bisher in den einschlägigen Arbeiten nicht geleistet. Staabs Systematisierungsvorschlag ist lediglich formaler Natur und theoretisch-konzeptionell nicht angebunden: „Indizierbare Nachrichtenfaktoren“ werden bei ihm den „konsensbedingten Nachrichtenfaktoren“ gegenübergestellt (Staab 1990, S. 122).

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  9. Vgl. Staabs Kritik an der Konsensbedingtheit zahlreicher Nachrichtenfaktoren (Staab 1990, S. 72, 121f.), die indirekt auf die mangelnde theoretische Unterfütterung verweist.

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  10. Zur Trennschärfe als Qualitätskriterium der Inhaltsanalyse siehe Früh 1998, S. 80.

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  11. Vgl. Spalte 1 in Tabelle A 3 im Anhang.

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  12. Vgl. dazu Hüther et al., die Inhalt und Struktur regionaler Großzeitungen“ wie der Badischen Zeitung untersuchen: „Der zeitliche Abstand zwischen Ereignis und Berichterstattung beträgt aufgrund der Periodizität der Erscheinungsweise und des Aktualitätszwangs durch die Konkurrenz von Rundfunk und Fernsehen in aller Regel nicht mehr als 24 Stunden, an Wochenenden 48 Stunden“ (Hüther et al. 1973, S. 45).

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  13. Schulz nennt in diesem Zusammenhang als Elite-Institutionen neben staatlichen Akteuren wie NATO-Einrichtungen, Verwaltungsspitzen, legislative und judikative Körperschaften, im Parlament vertretene Parteien und Dachorganisationen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern (Schulz 1982, S. 151). Da staatliche Akteure in der PRODAT-Definition ausgeschlossen sind, erfasst die Lokalstudie hier als elitenah in erster Linie Parteien und einflussreiche Interessenverbände (wie Gewerkschaften oder den ADAC).

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  14. Der Fall, daß einflußreiche kollektive Akteure ein PE mittragen, selbst jedoch keinen Repräsentanten entsenden, kann als unwahrscheinlich ausgeschlossen werden.

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  15. Allgemeiner formuliert wird die hier abgefragte Prominenz durch das Einnehmen einer öffentlich exponierten Stellung definiert, die unabhängig von gesellschaftlichen Entscheidungsbefugnissen ist.

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  16. Dass Prominenz bei der Lokalberichterstattung einen nennenswerten Einfluss besitzt, bestätigt Rohr (Rohr 1978). Bereits Namen Prominenter sind in diesem Genre Nachrichten. — Zum Phänomen der Prominenz siehe Peters 1996 und dies. 1994, zu Prominenz als Nachrichtenfaktor s. Staab 1990, S. 220.

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  17. Vgl. Ruhrmann, der in seinem Aufsatz zum Phänomen der „Öffentlichen Meinung“ ebenso wie Rochon darauf verweist, dass die „Größe“ eines Ereignisses selbst ein entscheidender Nachrichtenfaktor sei (Ruhrmann 1994, S. 47; Rochon 1990, S. 108).

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  18. Vgl. Luhmann 1971 und Edelmann 1988, zit. nach Hellmann/Klein 1996, S. 4f..

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  19. Der Widerspruchscharakter eines PEs findet auf Grundlage der hier angewandten PE-Definition sowohl im Aktionscharakter als auch im Anliegen seinen Ausdruck. Die Schärfe, mit der ein Protest vorgetragen wird, kann im Anliegen, aber auch in der Aktion begründet sein. Beim Anliegen variiert die Radikalität der Forderung, bei der Aktion das Risikoniveau, für das sich die Akteure entscheiden. Indem die Protestierenden beide Momente bestimmen, legen sie — der Sprache der Nachrichtenwert-Diskussion folgend — den Konfliktgrad fest, mit dem sie in die öffentliche Arena treten (s. Kap. 2).

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  20. Kliment 1995, S. 266. — Auch della Porta unterstützt diese Sichtweise: „A good story should focus on dramatic and violent actions, in which a lot of participants are involved“ (Porta 1993, S. 15).

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  21. So bezeichnen Schmitt-Beck/Pfetsch die „Konflikthaltigkeit“ als einen der wichtigsten Nachrichtenfaktoren, die Ereignisse mit Nachrichtenwert aufladen (Schmitt-Beck/Pfetsch 1994, S. 127). Dass dies nicht nur für Ereignisse gilt, die im Zusammenhang mit Wahlkämpfen stattfinden, betont Weiss, der dem Moment des Konflikts bei der politischen Berichterstattung generell eine außerordentliche Bedeutung zuweist (Weiss 1989, S. 477). Dies bestätigt Rohr auch für die Lokalpresse. Sie würde über Konflikte zwischen lokalen Interessengruppen, die gerade bei lokalen PEs angenommen werden müssen, nur dann berichten, wenn sie unübersehbar wären (Rohr 1978), d. h. ein gewisses Maß an Intensität aufweisen. Auch Luhmann betont in seiner Einlassung zur Medienresonanz von Protest die Bedeutung des Nachrichtenfaktors „Konflikt“ (Luhmann 1991, S. 151).

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  22. Die Ereignisintensität determiniere zusammen mit der Mediensensibilität, so Snyder/Kelly, die relative Wahrscheinlichkeit, dass verschiedene Formen von Konfliktverhalten berichtet werden (Snyder/Kelly 1977, S. 110).

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  23. Vgl. Snyder/Kelly 1977, S. 110, 121. — Siehe auch ihre Kritik an Danzger, der die von ihm untersuchten „racial-conflict“-Ereignisse unabhängig von ihrer Intensität untersucht.

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  24. Diese Dreier-Typologie entspricht der in Kapitel 2.5 eingeführten Unterscheidung zwischen advokatorischen, nicht-kooperativen und intervenierenden Protesten, die nach McPhail/Wohl-stein getroffen wurde. Aus Gründen der besseren Operationalisierbarkeit wurde die Dreier-Typologie vereindeutigt, indem die drei Begriffe auf den Grad der Kooperation zwischen Protestierenden und Staat bezogen wurden.

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  25. Zum Beispiel um die Teilnehmer eines Demonstrationsmarsches daran zu hindern, die genehmigte Route zu verlassen.

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  26. PEs besitzen im Regelfall ein zentrales Anliegen, werden jedoch häufig auch vom Protestakteur darüber hinaus mit einer oder mehreren Forderungen verbunden, die ihren Ausdruck z. B. in gerufenen Parolen oder Transparenten finden.

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  27. So gehen z. B. Gamson/Wolfsfeld davon aus, dass die Wohlgesonnenheit der Berichterstattung von der Konkretisierung der Forderungen abhängt (Gamson/Wolfsfeld 1993, S. 123; s. auch Kliment 1994, S. 133).

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  28. Vgl. Nachrichtenfaktor „Neuheit“ bei Rochon und Luhmann (Rochon 1990, S. 108; Luhmann 1991, S. 151).

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  29. Bei der Neuigkeit des Anliegens wird in der Freiburg-Studie geprüft, wann zuletzt ein PE mit dem gleichen Anliegen am Ereignisort vorkam. Bei der Aktionsform wird die Originalität der gewählten primären oder sekundären Aktionsform klassifiziert.

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  30. Vgl. Kap. 2 dieser Arbeit und bei Tabelle A 3 im Anhang die Nachrichtenfaktoren in der Dimension „Identifikation“ bei Schulz (1976, 1982) und Wilking sowie bei Emmerich in der Dimension „Unterhaltung“. — Ein weiterer Einwand ist darin zu sehen, dass es sich bei der „Personalisierung“ um ein Merkmal der beobachteten Nachricht handelt — ein Merkmaltypus, der nach der Unterscheidung Kepplingers zwischen Ereignis- und Nachrichtenmerkmalen aus dem hier gewählten Nachrichtenfaktoren-Modell ausscheidet. Bei der Untersuchung der sekundären Selektion der Freiburg-Berichterstattung wird er jedoch wieder aufgegriffen (s. Kap. 6).

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  31. „Schaden“ wird in dieser Studie über die Operationalisierung des Subfaktors „Konfliktverlauf“ abgedeckt, „Kriminalität“ durch die detaillierte Analyse der gewählten primären Aktionsform und den Verlauf des durchgeführten PEs (incl. seiner Interaktionen mit Dritten und der sekundären Aktionsformen). Inwiefern Handlungskomponenten, die den Rahmen des gesetzlich Zulässigen überschreiten, in der Berichterstattung besonders hervorgehoben wurden, ging ebenso in die Analyse der sekundären Selektion der Medienberichterstattung ein wie die journalistischen Hervorhebungen, die das Sensationelle oder das Negative an einem PE betonten. Insofern wird in dieser Fallstudie ein Großteil der von Kliment angeführten Nachrichtenfaktoren präziser und gleichzeitig offener gefasst.

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  32. So findet sich sowohl bei Schulz als auch bei Wilking der Nachrichtenfaktor Erfolg. Bei der Studie von Schulz aus dem Jahr 1976 sind Ereignisse dann mit Erfolg verbunden, wenn sie Fortschritt z. B. auf politischen, wirtschaftlichen, kulturellem oder wissenschaftlichen Gebiet bringen (Schulz 1976, S. 138). In seiner späteren Studie wird Erfolg als positiver Wandel, zufrieden stellende Abrundung oder Wiederherstellung eines positiven Zustandes verstanden (Schulz 1982, S. 152).

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  33. Vgl. Rucht 1991, S. 188; zu den Schwierigkeiten bei der Bestimmung von „Erfolg“ bei der Ökologiebewegung siehe ders. 1996c, S. 17f.. — Erste konzeptionelle Vorschläge zur Operationalisierung von Erfolg finden sich bei bei Giugni/McAdam/Tilly 1999, dort insbesondere Tilly 1999.

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  34. Schulz versteht unter dem Nachrichtenfaktor „values“ die Bezugnahme oder Bedrohung basaler Menschen- oder Bürgerrechte (Schulz 1982, S. 152).

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  35. So berufen sich „Lebensschützer“ ebenso auf das Recht auf Unversehrtheit des Lebens wie Gruppen der Frauenbewegung, die die gültige Abtreibungsregelung bekämpfen. Während die einen das Recht des ungeborenen Kindes in den Vordergrund stellen, ist es bei den anderen das Recht der schwangeren Frau.

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  36. Siehe dazu Neidhardt 1994a, S. 25–27.

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  37. Ähnliche Überlegungen wären bei Nachrichtenfaktoren wie der „Skandalnähe“ (Luhmann 1991, S. 151) oder der „Zahl der Betroffenen“„Fortschritt“ und „Relevanz der Quelle“ anzuführen (s. Dimension „Bedeutung“ bei Emmerich in Tabelle A 3 im Anhang). Bei einigen darüber hinaus genannten Nachrichtenfaktoren handelt es sich um offensichtliche Zuschreibungen, deren positive Bewertung entsprechend der Zugehörigkeit zu einem Öffentlichkeitssegment ausfallen würde, dem sich der jeweilige Wissenschaftler zuordnet. Andere Nachrichtenfaktoren wie „Stereotypie“ (Schulz 1982 unter der Dimension „Konsonanz“) oder „Sensation“ (Emmerich 1984 unter der Dimension „Unterhaltung“) sind kaum an Merkmalen von PEs festzumachen und sollten stattdessen als Nachrichtenmerkmale eingestuft bzw. auch als solche behandelt werden. Was Schmitt-Beck als „Orientierung am Ereignishaft-Punktuellen“ bezeichnet, wird durch die Codiereinheit PE im Voraus erfüllt (Schmitt-Beck 1990, S. 649f.).

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  38. Vgl. die Kritik von Snyder/Kelly an Danzgers Untersuchung zur Medienberichterstattung über Rassenkonflikte in US-amerikanischen Städten (Snyder/Kelly 1977, S. 106ff.; Danzger 1975).

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  39. Unter Konfliktintensität verstehen Snyder/Kelly die Größe, die Dauer und das (Nicht-)Vorkommen von Gewaltkomponenten bei PEs.

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  40. Siehe dazu den Vorschlag von McCarthy et al., Mediensensibilität als „media issue attention cycles“ zu erfassen (McCarthy/McPhail/Smith 1996b).

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  41. Um „Mediensensibilität“ zu operationalisieren, nennen Snyder/Kelly als Indikatoren (1) das „politische Klima“ und (2) den „allgemeinen Ereigniskontext“. Das politische Klima, wird in ihrem Aufsatz nicht näher erläutert, von Mueller aber in ihrer Arbeit mit dem Snyder/Kelly-Modell als Abwesenheit von Zensur interpretiert (Mueller 1997, S. 175) — ein Indikator, der im bundesdeutschen Kontext ausscheidet. Der allgemeine Ereigniskontext wird durch Merkmale wie die „Häufigkeit“ von PEs, der politischen Bedeutung der Teilnehmer und die räumliche Nähe zu den relevanten massenmedialen Kommunikationsnetzwerken bestimmt (Snyder/Kelly 1977, S. 113; Mueller 1997, S. 175).

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  42. Ein Faktor wäre die Offenheit der lokalen Entscheidungsträger für oppositionelle Anliegen. In Unterkapitel 3.1 werden zwar die lokalen politischen Kontextstrukturen umrissen. Als „modelltaugliche“ Nachrichtenfaktoren werden sie jedoch nicht in die Prüfung der primären Selektion einbezogen.

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  43. Die Badische Zeitung berichtete lediglich über 37,8 % aller in den Polizeidaten enthaltenen PEs an überprüften Ereignistagen, während „Süddeutsche Zeitung“ und „Frankfurter Rundschau“ zusammen lediglich 4,6 % aller Freiburger PEs berichteten (vgl. Tabelle 37).

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  44. Dass es sich lohnt, das von den Medien präsentierte Sprachmaterial auch als Sozialwissenschaftler ernst zu nehmen, lässt sich mit Dayan/Katz begründen: „The rhetoric of media events is instructive ... The media events (...) are persuasive occasions, attempting to enlist mass support ... “ (Dayan/Katz 1992, S. 21).

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  45. Siehe z. B. Gitlin 1980. — Der Nachteil dieses Vorgehens liegt aus meiner Sicht einerseits in der eingeschränkten Systematik und andererseits gerade in der Vernachlässigung des Reichtums an Informationen, die aus vorliegenden Pressetexten gewonnen werden können (vgl. z. B. Bucher 1992 über die unterschiedlichen Formen der Presseberichterstattung zu einer Anti-Atomkraft-Demonstration 1986).

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  46. Siehe dazu auch Kapitel D.4 in Hocke 1997.

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  47. McPhail 1991. — Ähnlich auch McCarthy et al.: „The actions of demonstrators may include not only collective acts of marching, chanting, gesturing, applauding and the like but also individual acts of speech making and the distrubution of literature which state grievances and goals as well as interpretations and explanations of their actions, grievances and goals“ (McCarthy/ McPhail/Smith/Crishock 1998, S. 118).

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  48. Wenn es bei einer eineinhalbstündigen Demonstration zu einer zehnminütigen Abschlusskundgebung kam, so ist der Demonstrationsmarsch die „primäre“, „die Kundgebung“ die sekundäre Aktionsform.

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  49. Unter einem Hauptbericht zu einem PE ist der Pressebericht zu verstehen, der die Basisinformationen über das Stattfinden und die vier Definitionsmerkmale eines PEs liefert. Im Regelfall ist er Teil der Lokalnachrichten, die in der Zeitungsausgabe veröffentlicht werden, die am Tag nach dem Stattfinden des PEs erscheint.

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  50. Dies sind eine Nicaragua-Demonstration 1986 und eine Brückenblockade der Friedensbewegung 1983 (s. Kap. 5.1).

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  51. Textreduktion — wie sie hier angewandt wurde — bedeutet immer Auswahl, d. h. wichtige Informationen und mögliche Wertungen, die sich z. B. auch im letzten Absatz eines Berichtes finden können, wurden ausgeblendet. Ein starkes Argument für die hier praktizierte Konzentration auf Überschrift und Lead besteht jedoch in der für Nachrichtenverarbeitung klassischen Vorgabe. Texte seien so aufzubauen, dass sie von hinten satzweise zu kürzen seien, ohne ihre Bedeutung zu verlieren. Diese Vorgabe gilt insbesondere für Agenturmeldungen (LaRoche 1988, S. 87).

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  52. Die Kundgebung konnte sowohl primäre als auch sekundäre Aktionsform sein. Entscheidend war, dass sie in den Polizeidaten vermerkt wurde. Der Anteil der lokal berichteten PEs aus dem Nachrichtenwert-Sample, bei denen es zu einer oder mehreren Kundgebungen kam, betrug 67,6 %.

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Hocke, P. (2002). Unterscheidung zwischen Nachrichtenfaktoren sowie harten und weichen Nachrichtenbestandteilen. In: Massenmedien und lokaler Protest. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89844-9_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89844-9_4

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