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Zwischen „Inferiorität“ und „Integration“

Die katholische Arbeitervereinskultur im Deutschen Kaiserreich am Beispiel des Theaterspiels

  • Chapter
Lebendige Sozialgeschichte
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Zusammenfassung

Im Gegensatz zur sozialistischen Arbeitervereinskultur, die seit den siebziger Jahren Gegenstand zahlreicher Publikationen geworden ist,1 ist über die katholische Arbeitervereinskultur im Deutschen Kaiserreich bislang wenig bekannt,2 obwohl die zahlreichen katholischen Arbeitervereine ein reges geselliges oder kulturelles3 Leben pflegten und das Vereinsleben die dort eingebundene katholische Arbeiterschaft ver-mutlich nachhaltig prägte. Diese Vernachlässigung eines wichtigen Teils der Arbeiterkultur im Kaiserreich durch die Forschung ist durch drei Faktoren bedingt: Erstens: durch die in der Arbeiterkulturforschung wiederholt vertretene Auffassung, dass die Kultur in den katholischen Gesellen- und Arbeitervereinen lediglich eine „von oben“ gesteuerte Gegenbewegung zur sozialistischen Arbeiterkultur gewesen sei, sozusagen ein bürgerliches Instrument zur Unterdrückung der sozialistisch geprägten kulturellen Verselbständigung der Arbeiter,4 was die Ausgrenzung der katholischen Vereinskultur aus der Arbeiterkulturforschung zur Folge hatte; zweitens: durch die Distanzierung der sich um die kulturelle Hebung und Angleichung der katholischen an die nationale Kultur bemühenden Katholiken, wie Karl Muth (1867–1944) und Emil Ritter (1881–1968), von der in ihren Augen teilweise als minderwertig einzustufenden katholischen Kultur, wie sie sich u.a. im kulturellen Leben der Arbeitervereine niederschlug, und drittens: durch die Bemühungen der geistlichen Vereinsleitungen der katholischen Vereine, das gesellige Leben in den Vereinen möglichst auf eim Mindestmaß zu reduzieren oder ganz zu unterbinden.

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Literatur

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  32. Nicht einbezogen werden in diese Untersuchung die zahlreichen anderen katholischen Vereine wie z.B. Piusvereine, Borromäusvereine, Jünglings-, Männervereine usw., unter deren Mitgliedern sich vermutlich auch Gesellen und Arbeiter befanden; auch die Arbeiterinnenvereine werden in diesem Beitrag nicht untersucht. Die Konzentration auf die Gesellen- und Arbeitervereine ist zum einen dadurch gerechtfertigt, dass diese Vereine an Größe und Bedeutung eine besondere Stellung innerhalb des katholischen Vereinswesens einnahmen, zum anderen sich die innerhalb des Klerus stattfindenden Auseinandersetzungen um Geselligkeit und speziell das Theaterspiel gerade im Hinblick auf diese Vereine vollzogen.

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  33. Anders als in den sozialistischen Arbeitervereinen, deren Vereinsleitungen sich aus den Mitgliedern rekrutierten, stand in den katholischen Arbeitervereinen den Mitgliedern eine aus Geistlichen, den Präsides, bestehende Leitung gegenüber, die den Anspruch erhob, die Vereinsmitglieder im rechten Sinne, d.h. unter Umständen auch gegen deren eigene Bestrebungen, zu leiten. Die Präsides hatten eine dominierende Rolle im Vereinsleben inne, die sich auch auf den kulturellen Bereich des Vereinslebens erstreckte; u.a. oblag ihnen — zumindest satzungsgemäß — die Auswahl geeigneter Musikstücke, Theaterstücke etc. für gesellige Abende. Näheres dazu bei Clemens (Anm. 2), 21 f.

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  34. Über die Vergnügungen und Feste in unseren Arbeitervereinen. In: Westdeutsche Arbeiterzeitung, 5.8.1899 (Hervorhebung im Original); siehe auch ebd., 18.3.1899, 27.5.1899 und 2.12.1899; Kölner Correspondenz für die geistlichen Präsides katholischer Vereinigungen der arbeitenden Stände in (1890), Nr. 1 und 2, 25.1.1890, 26; siehe auch Schweitzer (Anm. 3) und Krönes (Anm. 3), auszugsweise abgedruckt bei Clemens (Anm. 2), 44–77.

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  40. Ausgenommen davon sind natürlich diejenigen Theaterstücke, Lieder usw., die spezifisch sozialistisches Gedankengut vermittelten; siehe dazu u.a. Knilli/Münchow (Anm. 1); Münchow (Anm. 1); von Rüden (Anm. 1).

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  43. Über die Vergnügungen und Feste in unseren Arbeitervereinen (Anm. 8). 16 Mittheilungen (Anm. 10), Heft 23 (1903), 768.

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  63. Für die Nachkriegszeit rechnete Humpert aus, dass jährlich ca. 24 bis 30 Millionen Zuschauer vor der katholischen Vereinsbühne saßen, und zwar Leute, an welche die Berufsbühne größtenteils nicht herankam, weil die meisten Vereine in kleineren Städten und Dörfern spielten (Humpert [Anm. 11], 71); es ist anzunehmen, dass diese Zahlen ähnlich auch auf die Zeit vor 1914 zutreffen. 25 Siehe ebd. 73ff.; Krönes (Anm. 3), 45; Mittheilungen (Anm. 10), Heft 18 (1891), 524; Heft 21 (1892), 640–644; Heft 14 (1913), 8; Heft 18 (1914), 16.

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  87. Die Abgrenzung der einzelnen Gattungen voneinander bereitet einige Schwierigkeiten und ist nur behelfsmäßig. In den Verzeichnissen geeigneter Theaterstücke oder Theaterkatalogen wurden die Theaterstücke oft nach anderen Kriterien kategorisiert, z.B. nach geeignetem Aufführungsanlass, nach Anzahl der Rollen, nach Stücken mit reinen Männerrollen usw.; siehe Clemens (Anm. 2); Klöckner (Anm. 2).

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  88. Siehe Clemens (Anm. 2), 150–173; Ritter empfahl, auf der Vereinsbühne nur die „volkstümlichen“

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  109. 1901 fassten die Präsides der Kölner katholischen Arbeitervereine beispielsweise den Beschluss, Berichte über Vereinsfestlichkeiten ganz aus den in Tagesblättern veröffentlichten Vereinsnachrichten zu streichen; Aus unseren Vereinen. In: Westdeutsche Arbeiterzeitung, 26.1.1901; siehe auch ebd., 15.4.1899. 72 Assion (Anm. 5), 191.

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Clemens, G. (2003). Zwischen „Inferiorität“ und „Integration“. In: Hering, R., Nicolaysen, R. (eds) Lebendige Sozialgeschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89787-9_15

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