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Prolegomena einer mediävistischen Geschlechtergeschichte

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Lebendige Sozialgeschichte
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Zusammenfassung

Der bisherige Gang der bundesdeutschen mediävistischen Geschlechterforschung lässt sich als ein noch unabgeschlossener Weg von der Frauen- über die Geschlechtergeschichte zur Männergeschichte beschreiben.1 Am Anfang der Beschäftigung mit den sexuellen und sozialen Implikationen des Begriffs „Geschlecht“ stand das Interesse an der Rolle der Frau in der Vergangenheit, das sich im deutschen Sprachraum bis ins späte 19. Jahrhundert zurückverfolgen lässt und das seit Beginn der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts auch von der hiesigen Mittelalterforschung reflektiert wird.2 Nach einer ersten kompensatorischen Phase wurde die Frauenforschung nach und nach in den Kanon der Mediävistik integriert und an ganz unterschiedlichen Untersuchungsbereichen aus dem Früh- bis Hochmittelalter konkretisiert.3 Gegen Ende der achtziger Jahre setzte sich die Vorstellung durch, dass die Frauenforschung von einer geschlechterübergreifenden Forschung abgelöst werden müsste, wollte sie nicht Gefahr laufen, die traditionelle Geschlechter-dichotomie implizit zu verfestigen und neuen kulturhistorischen Studien im Wege zu stehen.4 An dritter Stelle trat die mediävistische „Männerforschung“ auf den Plan, nachdem die rege anglophone Masculinity-Forschung das Bewusstsein dafür geweckt hatte, das dialektische Beziehungsgeflecht „Frauen“ — „Männer“ — „Geschlechter“ als Ganzes erklärend zu verstehen.5 Vor etwa fünf Jahren hat die hiesige Männerforschung damit begonnen, ihre Claims abzustecken und die Deklination der unterschiedlichen Männerrollen in Angriff zu nehmen.6

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Literatur

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Hergemöller, BU. (2003). Prolegomena einer mediävistischen Geschlechtergeschichte. In: Hering, R., Nicolaysen, R. (eds) Lebendige Sozialgeschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89787-9_11

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-89788-6

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