Zusammenfassung
Der vorliegende Untersuchungsbericht thematisiert die rezeptive Verarbeitung schriftsprachlicher komplexer Nominalphrasen im Deutschen. Der Umgang des Lesers mit diesen syntaktischen Strukturen wird hier aus kognitiver Sicht diskutiert. Die vorliegende Studie argumentiert, daß eine linguistische Beschreibung dem Phanomen ‘Modifikation’ nicht gerecht werden kann, denn letzten Endes modifiziert ein Adjektiv nicht ein Wort, einen Satz oder eine Äußerung, sondern den Leser. Modifiziert wird, genaugenommen, das mentale Modell des Lesers, d.h. die Vorstellung, die sich der Rezipient davon macht, was der Produzent mit der Äußerung vermutlich gemeint hat. Ein mentales Modell stellt einen Zwischenzustand des Verstehens dar; es ist eine aktuelle begriffliche Repräsentation der Entitäten (Instanzen) und Zusammenhänge, über die etwas mitgeteilt wird. Das Verstehen von Modifikatoren wird somit erklärt durch dynamische Modifikation von Verstehen.
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Sichelschmidt, L. (1989). Ausblick. In: Adjektivfolgen. Psycholinguistische Studien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89759-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89759-6_6
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Print ISBN: 978-3-531-12051-5
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