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Die Paradigmen der linguistischen Metaphorologie

  • Chapter
Denken in Metaphern
  • 174 Accesses

Zusammenfassung

Die drei Abschnitte dieses Kapitels sind der Metapherntheorie der älteren Linguistik, der nachsaussureschen Wortsemantik bis etwa zur Jahrhundertmitte (Ulimann, Meier) und den texttheoretischen Ansätzen Weinrichs gewidmet. Ich behandle die nachchomskysche Metapherntheorie trotz ihrer begrifflichen Komplexität nicht gesondert, weil ihre theoretische Grundstruktur der Metapherntheorie der Wortsemantik äquivalent ist. Insgesamt will ich damit eine Skizze der Entwicklungsreihe geben, die Weinrich beschrieb. Eine Skizze — denn eine ausführliche und gründliche Darstellung wird es sich nicht leisten können, die durch Chomskys Formalisierungen erreichten Thematisierungsniveaus einfach zu nivellieren.

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Literatur

  1. Material stützte ich mich im folgenden häufig auf die zuverlässigen Referate bei Meier 1963, 17–108. Einen näheren Überblick über die Entwicklung der Linguistik erhält man durch die Lektüre der Problemskizzen und Textauszüge bei Arens 1955.

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  2. Pauls Werk wurde ein maßgebendes Handbuch; vgl. zu ihm Maas 1973, 65ff.

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  3. Über fünfzig Jahre später heißt es dann bei Todorov wieder: “Die Rhetorik bietet das vollkommenste Inventar an linguistischen Anomalien...” (1966, 382).

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  4. Quintilian unterscheidet die vier Typen, die sich aus den Kombinationen der Merkmale belebt/unbelebt ergeben; vgl. Quintilian 1976, 107.

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  5. So gehen z.B. Black 1954 und Mooij 1976 vor.

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  6. Vgl. dazu Kap. 10.

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  7. Das ist Ricoeurs Begrifflichkeit; 1972, 363.

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  8. Mauthner teilte zwar die herrschende Auffassung bezüglich der Rolle der Assoziation, lehnte aber die Organismusmetapher für die Sprache ebenso ab (vgl. das scharfsinnige Argument 1901/02, I 28) wie die Berufung auf eine Ursprache und hebt die Bedeutung von Lehnübersetzungen und Sprachwanderungen hervor (vgl. die Einleitung des Werkes 1910/11, XIV–XCVI)

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  9. So auch Maas 1973, 72f, Ricoeur 1975, 132, die je verschiedene Kontinuitätsmomente hervorheben.

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  10. Metaphorologisch interessant ist ein Argument von Schu-chardt (unter Anspielung auf de Saussures Begrifflichkeit): “Das (die Trennung von Synchronie und Diachronie, GS) kommt mir so vor wie wenn man die Lehre von den Koordinaten in eine von den Ordinaten und eine von den Abszissen spaltet” (1922), zit. nach Ulimann 1959b, 57)

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  11. Erst nachdem sich die Assoziationspsychologie bis zur Unkenntlichkeit in der Linguistik aufgelöst hatte, war es Lacan möglich, das Unbewußte metaphorisch als Sprache zu denken... vgl. auch Jakobsen 1956.

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  12. Bezüglich der Begrifflichkeit gibt es eine heillose Verwirrung. Zur schulrhetorischen Definition von Metonymie und Synekdoche vgl. Plett 1973, 72f und 77ff; Plett betrachtet die Synekdoche als eine Sonderform der Metonymie. Das “pars pro toto” wird in der Literatur mit beiden Figuren in Verbindung gebracht. Zur Kritik der Reduktion der Synekdoche auf die Metonymie vgl. Genette 1970, 235ff. Castoriadis definiert die Metonymie so wie Plett die Synekdoche.

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  13. Eine knappe Übersicht gibt Ulimann 1956.

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  14. “Das Aussprechen eines Wortes ist gleichsam ein Anschlagen einer Taste auf dem Vorstellungsklavier”, Wittgenstein 1953, §6, S. 16. — Im anderen Fall behaupten die Autoren, daß es, wenn wir etwa an Napoleon denken, eine komplexe Kausalkette von ihm als raumzeitlichen Gegenstand zu unserem Denkakt gebe: “Wort — Historiker — zeitgenössischer Bericht — Augenzeuge — Referent (Napoleon)” (19).

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  15. Ullmann verweist dazu an anderer Stelle auf die Tatsache, daß Atome immer noch “Atome” heißen. Es gab um die Ausschließbarkeit der Dinge aus dem 3edeutungsbegriff der linguistischen Semantik natürlich eine Debatte. Eine Gegenposition nahm Stern ein (vgl. Meier 1963, 50).

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  16. Vgl. Putnam 1975 für. eine Kritik der Theorie, daß Namen sich nicht auf Dinge, sondern unsere Vorstellungen von ihnen beziehen (Putnam kritisiert auch die dazu symmetrische Position!). Diese Kritik geht auf Wittgenstein zurück.

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  17. Ullmann selbst bezieht sich auf Roudet und Gombocz; daß sich seine Klassifikation bei Kruszewski genau vorgebildet findet, ist ihm entgangen.

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  18. Prinzipiell die gleiche Theoriestruktur findet man in der merkmalsemantischen Metapherntheorie vor. In der Merkmal-(Forts.) semantik wird die Bedeutung von Wörtern auf ein endliches Tupel mit den Eintragen 0 und 1, entsprechend dem Zutreffen oder Nichtzutreffen eines semantischen Merkmals auf die jeweiligen Wortbedeutung abgebildet; zählbar, organisch, mineralisch, menschlich, tierisch, pflanzlich, abstrakt, konkret ist eine kleine Auswahl von Kategorien. Die metaphorische Übertragung wird dann aufgrund der Übereinstimmung in der j-ten Stelle der den jeweiligen Wörtern zugeordneten Tupel erklärt. Nach welchen Kriterien der Sprecher in einer konkreten Kommunikationssituation dann die Wörter wählt, das wird der Sprachpsychologie, der Ästhetik, der Pragmatik als Rätsel überlassen. Das ist der magere Kern einer Theorie, die methodisch mit dem Begriffsarsenal der modernen Linguistik ausgerüstet von Baumgärtner (1969), Abraham und Braunmüller (1971), Oomen (1973) und L.J. Cohen (1979) vertreten wird. Für eine kurze Darstellung und Kritik vgl. Nieraad 1977, 55–64.

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  19. Meier ist weniger eindeutig. Im Widerspruch zu seiner Analyse der Übertragung sieht er mit Bühler das Wesen der Metapher auch in einer “Sphärenmischung”, der Verdichtung zweier Vorstellungen in einer; vgl. 1963, 164 und 174.

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  20. Wir bemerken und werden im folgenden nach genauer sehen, daß Weinrich den dynamischen Bedeutungsbegriff Ullmanns wieder aufgibt.

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  21. Weinrich nimmt den Titel für seine Theorie in Anspruch; vgl. 319.

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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Schöffel, G. (1987). Die Paradigmen der linguistischen Metaphorologie. In: Denken in Metaphern. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89755-8_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89755-8_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11858-1

  • Online ISBN: 978-3-322-89755-8

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