Zusammenfassung
Ich nehme in diesem Abschnitt das Thema des letzten erneut auf. Aritoteles’ Metapherntheorie wird also unter der Perspektive ihrer Einordnung in die verschiedenen, diskursinternen Geschichten thematisiert. Ich werde neben einer linguistisch inspirierten Lesart vor allem Ricoeurs Lektüre untersuchen und in ihr erneut auf jene Spaltung stoßen, von der ich schon sprach.
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Literatur
Vgl. Genette 1970 und zur Kritik an Genettes Kritik dieser Tendenz Ricoeur 1975, 63f.
Aus dieser Metaphorik der Metaphorologie ergibt sich das Gesetz, daß eine Metapher um so besser ist, eine je größere Distanz sie überwindet; vgl. Weinrich 1963, 317ff, insbes. 322.
Fuhrmann übersetzt “... gute Metaphern zu bilden bedeutet, daß man Ähnlichkeiten -zu erkennen vermag”; zit. nach Richards 1936a, 31).
Vgl. Moore 1982, 1
Vgl. Kurz 1976, 34f; Nieraad 1977, 11f und alle Argumente zusammenfassend: Moore 1982
Kurz bezieht sich auf das aristotelische Beispiel “Alter: Leben = Abend: Tag”, das die Metaphern “Lebensabend” bzw. “Alter des Tages” erklärt; vgl. Aristoteles 1981, 55.
Vgl. Koller 1975, 29–31; Kollers Überlegungen lassen sich mit dem Blumenberg-Zitat zusammenfassen.
Vgl. auch die ausgezeichnete Analyse und Kritik bei Ricoeur 1975, 25, Anm. 1 und 362–374.
“Metapher gibt sich selbst die Totalität, die sie zu definieren beansprucht, doch tatsächlich ist sie die Tautologie ihrer eigenen Setzung” (de Man 1978, 419).
“Das Metaphorische gibt es nur innerhalb der Metaphysik” Heidegger 1957, 89.
Gleichlautend: de Man 1978, 444
Eine Kurzfassung findet sich bei Ricoeur 1972, 372ff. Vgl. auch Kap. 9–4 dieser Arbeit.
Ein untrüglicher Indikator für die Rekurrenz ist es, wenn Ricoeur Aristoteles-Zitate so zusammenfaßt: “dans la terminologie d’Austin, ce sont des formes illocutionaires du discours” (20); vgl. Fichant 1969, 108.
Diese Strategie ist derjenigen von Habermas in der “Theorie des kommunikativen Handelns” durchaus verwandt: “Die systematische Aneignung der Theoriegeschichte hat mir geholfen, die Integrationsebene zu finden...”(1981, 8).
Auch bei Hegel heißt es: “(Die Metapher) ist eine ganz ins kurze gezogene Vergleichung...” (1835, 517).
Daß das ein moderner Gedanke sei, ist eine unbewiesene These. Ich weiß nicht, wer ihn zuerst dachte. “Der Terminus ‘Metapher’ stellt selbst schon eine Metapher dar” (Grassi 1970, 169); tatsächlich verfüge ich über keinen älteren Beleg. Die Vermutung liegt nahe, daß der Kontext der Heideg-gerschen Philosophie diesen Gedanken inspirierte.
Ricoeur folgt hierin Turbayne 1962, 11ff.
Das hatte zuerst Richards 1936, 96, vorgeschlagen.
Das ist eine Verallgemeinerung der linguistischen These, daß Kommukation das Verfügen über einen gemeinsamen Code voraussetzt.
Das arbeitet Jüngel 1974, 94ff, besonders heraus.
Richards wird genau diesen Punkt angreifen: “But we all live, and speak, only through our eye for resemblances” (1936, 89).
Vgl. Vico 1709 und Fellmann 1976, 165ff.
Beispiel: Die Metapher ist eine “Übertragung eines Wortes aus einem gewissen natürlichen (gewohnten, hochfrequenten) Zusammenhang in einen künstlichen (weniger gewohnten, weniger frequenten) Zusammenhang” (Bense 1969, 117).
— den andere an einer Aristoteles Rehabilitation arbeitenden Interpreten dann zum allein entscheidenden erkären: “Diese metaphorische Katachrese ist geeignet, die ganze traditionelle Metapherntheorie in Frage zu stellen.” (Jüngel 1974, 100).
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Schöffel, G. (1987). Aristoteles und seine Interpreten. In: Denken in Metaphern. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89755-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89755-8_3
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