Skip to main content

Die Gesetzgebung zur wirtschaftlichen Entfaltung des einzelnen und der Gruppen

  • Chapter
Sozialstaatspostulat und gesellschaftlicher status quo

Part of the book series: Schriften zur politischen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre ((SPWGL,volume 1))

  • 38 Accesses

Zusammenfassung

Eine Untersuchung über die Verwirklichung des Sozialstaatsgrundsatzes, die im wesentlichen eine Frage nach dem gesetzgeberischen Verständnis von Freiheit und Gleichheit ist, muß die von den Wissenschaften bestimmte Spezialisierung in ein Gewerberecht, ein Berufsrecht, ein Recht des öffentlichen Dienstes und ein Arbeitsrecht vernachlässigen. Sammlung und Vergleich der einschlägigen Gesetze vermitteln einen tieferen Einblick in die Grundstrukturen des Sozialstaatsmodells des Bundesgesetzgebers. Gewiß darf nicht ubersehen werden, daß verschiedene Arten der Erwerbstätigkeit besonderer Qualifikationen und u. U. im öffentlichen Interesse einer speziellen Regelung bedürfen. Dies ändert aber nichts an der vom Sozialstaatspostulat her gesehenen fundamentalen Ausgangssituation prinzipieller und verfassungsrechtlich garantierter Gleichberechti- gung, die sich nicht in der Gleichheit vor dem Gesetz (Art. 3 GG) erschöpfen kann, sondern das Postulat der Chancengleichheit und damit das Verbot willkürlicher Benachteiligung iiber Art. 3 Abs. 3 GG hinaus umfaßt. Angesichts notwendiger Berufs- ordnungsgesetze rückt dann die Art der Regelung in den Mittelpunkt des Interesses. Ein Uberblick über die einschlägige Bundesgesetzgebung ergibt, daß entscheidende Probleme in der Herausnahme traditionell mittelständischer Gewerbe wie des selbständigen Handwerks und des selbständigen Einzelhandels sowie der Apotheken aus dem allgemeinen Gewerberecht liegen und daß außerdem mit der Absonderung spezieller, „freier“ Berufe eine weitere mittelständische Gesellschaftsschicht das besondere Interesse des Bundesgesetzgebers fand. Gemessen an der Zahl der Gesamtbevölkerung, die überwiegend abhängig beschäftigt ist, erscheinen Anzahl und Gewicht derartiger Sonderregelungen als eine typische Interessenorientierung des Bundesgesetzgebers im behandelten Zeitraum, die das Sozialstaatsmodell grundlegend bestimmt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1970 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Hartwich, HH. (1970). Die Gesetzgebung zur wirtschaftlichen Entfaltung des einzelnen und der Gruppen. In: Sozialstaatspostulat und gesellschaftlicher status quo. Schriften zur politischen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89749-7_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89749-7_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-10951-0

  • Online ISBN: 978-3-322-89749-7

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics