Zusammenfassung
Die Speicherverwaltung behandelt den Austausch von Dateien, Segmenten oder Seiten zwischen Haupt- und Zusatzspeichern. Sie hängt von der Hardware-Organisation des Speichers ab. Segmentierung, Seitenverwaltung und mögliche Mischformen haben unterschiedliche Verwaltungsprobleme. Drei Problemkreise sind zu unterscheiden:
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Einlagerungsstrategien, bei denen festgelegt wird, wann eine zu verarbeitende Seite in den Hauptspeicher eingeladen wird. Beim Einlagern bei Anforderung (demand fetching, demand paging) wird die Einlagerung durch einen Zugriffsfehler verursacht. Werden ein Segment oder eine Seite nicht im Hauptspeicher vorgefunden, so müssen sie vom Zusatzspeicher in den Hauptspeicher kopiert werden. Intuitiv scheint ein Verfahren günstiger zu sein, das zu verarbeitende Segmente oder Seiten im voraus einlagert (prefetching, prepaging) und dabei eine Lücke im Prozessordurchsatz, etwa durch eine E/A-Anforderung, ausnutzt. Nachteilig ist der daraus resultierende Betriebssystemüberhang (overhead) , der durch die antizipatorische Analyse der Prozesse entsteht. Deshalb verwenden die meisten Rechner ein Einlagern auf Anforderung.
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Plazierungsstrategien beim Segmentieren, wobei der beste Hauptspeicherplatz für ein neu einzulagerndes Segment gesucht wird. Zwei Strategien sind üblich. Beim Speichern im erstbesten Platz (First-Fit) wird die erste passende freie Region zum Speichern des Segments benutzt.
Man geht ungefähr folgendermaßen vor. Zuerst sucht man eine große Anzahl von Leuten heraus — wenn es sich einrichten läßt, eine sehr große Zahl -, Leute, die zwar nie etwas Gescheites über das Thema gelernt haben, über das man sie befragen will, so daß die Wahrscheinlichkeit einer venünftigen Antwort gering ist, die jedoch ausnahmslos in der Kultur verwurzelt sind, auf die sich die Frage bezieht.
Dann bittet man sie, wie’s einem gerade so einfallen mag, zu schätzen, wie viele Menschen während der großen Grippe-Epidemie nach dem ersten Weltkrieg starben, oder wie viele Brotlaibe im Juni 1970 von Inspektoren der Lebensmittelhändler als zum Verzehr ungeeignet befunden worden sind. Sonderbarerweise ergibt die Auswertung ihrer Antworten, daß deren Mehrzahl sich um die tatsächliche Zahl bewegt, wie sie in Almanachen, Jahrbüchern und Statistiken verzeichnet steht.
Das sieht so aus, als ließe sich folgendes Paradoxon aufstellen: Zwar weiß niemand, was hier los ist, aber alle wissen, was hier los ist.
Nun, wenn sich das hinsichtlich der Vergangenheit bewährt, warum sollte es nicht auch bezüglich der Zukunft möglich sein? Dreihundert Millionen Menschen mit Zugang zum integrierten nordamerikanischen Datensystem sind eine ganz schön große Menge potentieller Berater.
John Brunner, Kleine Delphilogie, aus: Der Schockweilenreiter, 1975
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Coy, W. (1992). Speicherverwaltung / Paging. In: Aufbau und Arbeitsweise von Rechenanlagen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89742-8_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89742-8_15
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-14388-6
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