Zusammenfassung
Das HGB hatte den Gewinnbegriff nicht definiert, obwohl er an verschiedenen Stellen im HGB, z.B. bei der Verteilung des Gewinns von Personengesellschaften, im Aktiengesetz und im GmbH-Gesetz vorkommt: Handelsrechtlich ist nun der Gewinnbegriff aus dem § 242 Abs. 1 HGB abzuleiten. Gewinn ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem Betriebs-vermogen am Schluß des Wirtschaftsjahres und dem Betriebsvermögen am Schluß des vorangegangenen Wirtschaftsjahres.1 Wie bereits dargestellt, schließt die Vermögensaufstellung eine Bewertung der Vermogensteile ein. Diesbezüglich hat der Kaufmann einen grossen Spielraum. Es ist deshalb verständlich, daß das Steuerrecht den Gewinnbegriff definiert hat. Es gelten hier wesentlich strengere Regeln als im Handelsrecht. Die Folge ist aber auch, daß der nach dem Handelsrecht ermittelte Gewinn nicht dem Gewinn gleich sein muß, der aufgrund steuerlicher Vorschriften zu ermitteln ist. Das Steuerrecht knüpft zunächst auch an den § 242 Abs. 1 HGB an, wonach der Gewinn der Unterschiedsbetrag zwischen dem Vermögen am Schluß und am Anfang des Wirtschaftsjahres ist. Das Steuerrecht kennt aber darüber hinaus noch weitere Gewinnermittlungsarten:
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1.
Gewinnermittlung durch Vermögensvergleich nach §4 Abs. 1 EStG und nach § 5 EStG;
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2.
Gewinnermittlung durch Überschußrechnung nach § 4 Abs. 3 EStG;
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3.
Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen nach § 13a EStG;
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4.
Gewinnermittlung durch Schätzung nach § 162 AO 1977.
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© 1990 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Uhle, H.J. (1990). Die Gewinnermittlung im Handels- und Steuerrecht. In: Betriebswirtschaftliche Steuerlehre. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89672-8_4
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