Zusammenfassung
In Kapitel 4 war erläutert worden, welche Ansätze zur Messung des ökonomischen Wertes von Patenten denkbar sind. Abgestellt werden kann zur Messung des (erwarteten) Wertes entweder direkt auf beobachtbare oder zu schätzende strukturelle Größen, d.h. latente Variablen (Determinanten) oder aber Indikatoren des Patentwertes. Die Zusammenschau aus Kapitel 4 zeigte ferner, daß Ansätze zur direkten Messung des Patentwertes auf Basis der Wertdeterminanten bis dato nicht in der Literatur beschrieben sind. Im vorliegenden Kapitel wird in einer empirischen Studie erstmalig untersucht, inwieweit sich der Patentwert direkt auf Basis der latenten Wertvariablen (Wertdeterminanten) bestimmen läßt.
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Literatur
Zum Zeitpunkt der Befragung waren 90 der Patente bereits erteilt (entweder national oder regional), die verbleibenden 37 erst angemeldet.
Aus diesem Grunde müssen in der vorliegenden Untersuchung die Determinanten des Patentwertes auch nicht als Einflußgrößen auf die Wahrscheinlichkeit des Eintrittes diskreter rechtlicher Szenarien interpretiert werden. Die Patente der Stichprobe wurden erteilt und aufrechterhalten, ohne Angriffen ausgesetzt zu sein. Es besteht keine Variation hinsichtlich des Eintrittes verschiedener rechtlicher Szenarien. Nichtigkeitsklagen in der Zukunft sind möglich, aber sehr unwahrscheinlich.
Siehe z.B. Schnell, Hill et al. (1999), Kapitel 7.
Siehe Ibid., S. 323.
Siehe Dillmann (1978), S. 122 ff.
Siehe Schnell, Hill et al. (1999), S. 321.
Siehe Schuman und Presser (1981), S. 117 ff.
Ausnahme: Die Obergrenze der höchsten Wertkategorie blieb offen.
Siehe Harhoff, Scherer et al. (1999).
Der ex-post bestimmte Patentwert zum Zeitpunkt der Erteilung und der erwartete Wert des Patentes zum Zeitpunkt des Interviews sind somit identisch für diejenigen Patente, die gerade erst erteilt wurden oder kurz vor ihrer Erteilung stehen.
Siehe Greene (1997), S. 926.
Siehe z.B. Scherer (1965), Schankerman und Pakes (1986) oder Harhoff, Scherer et al. (1998).
An den gegebenen Stelle werden Hinweise auf die Interpretierbarkeit der Koeffizienten geordneter Wahrscheinlichkeitsschätzungen sowie auf zusätzliche Größen, z.B. marginale Effekte, für diejenigen Leser gegeben, die mit der Ökonometrie von Wahrscheinlichkeitsmodellen weniger vertraut sind.
Siehe Kukuk, Ronning et al. (2000).
Eine hier nicht gezeigte Kontrolle an den Einzeldaten bestätigt, daß in keinem der Fälle der subjective Wert des Patentes zum Zeitpunkt des Interviews höher als der ex-post bestimmte subjektive Wert des Patentes zum Zeitpunkt der Erfmdungsmeldung war. Fehlbeantwortungen aufgrund Unverständnisses der Frage können somit recht sicher ausgeschlossen werden.
Die formalen Beschreibungen der Regressionslogik im einfachen Probit-Modell findet sich bei Greene (1997), S. 873 ff., die des geordneten Wahrscheinlichkeitsmodelles bei Greene (1997), S. 926 ff. Sie sind für den folgenden Fließtext jedoch nicht von Bedeutung. Wichtig ist allerdings auch für das Verständnis der folgenden Seiten, daß eine Aussage über marginale Effekte, wie sich also die Wahrscheinlichkeit des Eintrittes eines bestimmten Ereignisses bei Veränderung einer erklärenden Variable ändert, anders als bei den OLS-Schätzungen nicht bereits aus der einfachen Probit-Schätzung oder dem geordneten Probit-Modell selbst ergibt. Der marginale Effekt muß separat berechnet werden. Während der Koeffizient einer erklärenden Variable in einer OLS-Schätzung bereits die marginale Veränderung bei Veränderung derselben erklärenden Variable um eine Einheit darstellt, gilt dies in den Wahrscheinlichkeitsmodellen gerade nicht. Aus diesem Grunde werden im folgenden die statistischen Signifikanzen der Zusammenhänge zwischen einzelnen erklärenden Variablen und den Patentwerten anhand der Probit- bzw. geordneten Probit-Schätzungen separat von den marginalen Effekten einzelner erklärender Variablen auf den Patentwert diskutiert. Die Berechnung marginaler Effekte im einfachen Probit kann bei Greene (1997) auf S. 876, die von geordneten Probits bei Greene (1997) auf S. 928 nachgelesen werden. Die besondere Problematik der Berechnung der Standardfehler marginaler Effekte mit Hilfe der Delta-Methode faßt Greene (1997) auf S. 278 zusammen. Schließlich sei angemerkt, daß sich auch die Tests auf Normalität und Heteroskedastizität in der Logik der Wahrscheinlichkeitsmodelle von der OLS-Logik unterscheiden. Sie sind in an den entsprechenden Stellen dieser Arbeit erläutert.
Anmerkung: Neuheit und Stand der Technik sind, wie in Kapitel 5 erläutert, nicht identisch. Gleichwohl bedingen sie sich gegenseitig und können deshalb gut nebeneinander diskutiert werden. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde jedoch nur auf die Neuheit, nicht den Stand der Technik, abgestellt.
Die Studie ist insgesamt noch als explorativ anzusehen. Mithin dienen die Hypothesen im vorliegenden Fall vor allem als Orientierung für die nachfolgenden statistischen Untersuchungen.
Die Antwortkategorie „Nicht bekannt“wurde hier am seltensten gewählt, s.o.
Ausnahme: Für die Koeffizienten der Altersvariablen bestehen aufgrund der erwähnten Vielzahl von möglichen Effekten keine eindeutigen Erwartungen hinsichtlich des Vorzeichens.
Siehe Greene (1997), S. 278.
Siehe Hausman, Lo et al. (1992).
Siehe Greene (1997), S. 72.
Zur Bildung der Wertkategorien siehe Fußnote 313.
Zur Bildung der Wertkategorien siehe Fußnote 313.
Die Vorgehensweise ist bei Lechner (1991), S. 184 ff., für Logit-Modelle beschrieben, läßt sich aber auch auf die hier verwendeten OP-Schätzer anwenden.
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Reitzig, M. (2002). Determinanten des Patentwertes — eine empirische Untersuchung in der Halbleiterindustrie. In: Die Bewertung von Patentrechten. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89664-3_6
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