Skip to main content

Einleitung: Parlamente und Fernsehen

  • Chapter
Brennpunkt Plenum
  • 62 Accesses

Zusammenfassung

Parlamente unterschiedlichen Typs sind im Fernsehen präsent, sei es in Form regelmäßiger Berichterstattung in den Fernsehnachrichten oder in Gestalt ausgedehnter Live-Übertragungen. Somit ist die Präsentation von Parlamenten im Fernsehen eine für die meisten Massendemokratien unverzichtbare Vermittlungsinstanz, weil aus demokratietheoretischem Grundverständnis die Legitimation parlamentarischer Entscheidungsfindung an deren Transparenz gekoppelt ist (Oberreuter 1992: 83). Zudem verweist der Tatbestand der Fernsehöffentlichkeit mit Nachdruck auf die zunehmende Kommunikationsabhängigkeit parlamentarischer Politik. Trotzdem ist der Untersuchungsgegenstand “Televising Parliaments” (Bhardwaj 1998; Franklin 1992; O’Donnell 1992; Parliament and Television 1996) nach wie vor ein vernachlässigtes Segment der vergleichenden politischen Kommunikationsforschung.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Mit der Parlamentsreform von 1995 besteht prinzipiell die Möglichkeit, sogenannte “Erweiterte öffentliche Ausschußberatungen” zu übertragen.

    Google Scholar 

  2. Die genaue Bezeichnung lautet: United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland. Dazu gehören die Nationen England, Schottland, Wales und Nordirland und die Kanalinseln. Hierfür verwende ich den Begriff Großbritannien, weil er umgangssprachlich eingeführt und allgemein verständlich ist. Spreche ich hingegen von England, Schottland, Wales und Nordirland, dann sind jeweils nur diese nationalen Territorien gemeint (vgl. hierzu Sturm 1998).

    Google Scholar 

  3. Die genaue Bezeichnung lautet Bundesrepublik Deutschland. Im weiteren Text verwende ich synonym die Begriffe Deutschland und Bundesrepublik.

    Google Scholar 

  4. Nicht berücksichtigt wurden in diesem Forschungsbericht Artikel der Tages- und Wochenpresse. Der Schwerpunkt liegt insofern ganz auf der kommunikations- und politikwissenschaftlichen Analyse, wenngleich auch hier nur die neueren Studien ausführlicher skizziert werden.

    Google Scholar 

  5. Für den am 8. März 1996 vorgelegten Bericht zeichnet Jean-Claude Becane (Secretary General of the Questure of the Senate of France) verantwortlich. Ein erster Bericht erschien Frühjahr 1995 und umfaßte 38 verschiedene Kammern. In den “Second Report” wurden weitere Länder mitaufgenommen, Angaben ergänzt und korrigiert. Dieser Bericht steht im Zusammenhang mit dem mittlerweile verwirklichten Vorhaben, einen Parlamentskanal in Frankreich zu installieren. Eine Skizze zu diesem Vorhaben ist dem “Second Report” als “Annex on the plan to establish a parliamentary and civic television channel in France” angehängt. Nationalversammlung und Senat hatten bereits im November 1995 zugestimmt, einen Fernsehkanal einzurichten, der neben der Parlamentsarbeit auch die Arbeit des Europäischen Parlaments und anderer politischer Institutionen überträgt (vgl. Rizzuto 1997: 377).

    Google Scholar 

  6. Auf diese Studie wird in mehrfacher Hinsicht Bezug genommen, so dass an dieser Stelle auf die komprimierte Darstellung der Befunde verzichtet wird.

    Google Scholar 

  7. Vgl. hierzu vor allem auch den Aufsatz von Calvert/Fenno 1994, der unter dem Titel “Strategy and Sophistical Voting in the Senate” den Diskussions- und Entscheidungsprozess der Parlamentarier am Beispiel der Zulassung des Fernsehens im US-Senat analysiert.

    Google Scholar 

  8. In diesem Zusammenhang ist darüber hinaus mit der fortschreitenden Europäisierung von Politik auch eine schleichende Entwertung nationaler Parlamente verbunden (vgl. z. B. Beyme 1998). Ob damit auch eine reduzierte Medienpräsenz nationaler Parlamente einhergeht, liegt noch im Bereich der Spekulation.

    Google Scholar 

  9. Die rules of coverage stellen ein Regelwerk dar, auf dessen Basis die Kameraführung und Bildregie durchgeführt wird.

    Google Scholar 

  10. Diese Tagung fand am 21. September 1999 im Goldsmith College in London statt.

    Google Scholar 

  11. Gegenwärtig wird ein Forschungsvorhaben von Brian Tutt durchgeführt, das den Arbeitstitel “Televising The House of Commons: A Study in Political Communications” trägt. Dem Autor liegt ein Forschungsplan vor (Tutt 1996).

    Google Scholar 

  12. Dieser Aufsatz steht im Zusammenhang mit dem im April 1997 auf Sendung gegangenen ARD/ZDF-Ereignis- und Dokumentationskanal “Phoenix”, der verstärkt Plenardebatten des Bundestages überträgt. Vgl. hierzu auch Oberreuter 1996, 1997; Radke 1997; Schiller 1997a/b; Sobeck-Skal 1997.

    Google Scholar 

  13. Mayntz hat folgendes Forschungsresümee gezogen: “[...] Die Fallstudie sollte zur Genüge begründet haben, daß das Thema Bundestag es wert wäre, im Rahmen der kontinuierlich von verschiedenen Stellen vergebenen Forschungsaufträge einmal eingehend focussiert zu werden. Ein interdisziplinärer Ansatz sollte an dieser Stelle einmal konsequent getestet werden, damit sowohl Publizistik- als auch Politikwissenschaftler davon partizipieren. Und wenn es dann noch gelänge, einer begleitenden Wirkungsforschung Aussagen zu entlocken über die Aufnahme von parlamentarischen Themen sowohl hinsichtlich ihrer medialen Präsentationsform als auch hinsichtlich der Art, wie sie von den Politikern vorgebracht werden, hätten einerseits die Medienprofis und andererseits die Parlamentarier wichtige Orientierungsdaten für die Verbesserung der parlamentarischen Öffentlichkeitswirkungen in der Hand.” (1992: 535)

    Google Scholar 

  14. Eine gute Ausgangsbasis für eine derartige Analyse bieten jedoch die von Beyme vorgelegten Studien, die den Zusammenhang von Agendasetting und die Rolle der Massenmedien in struktureller und klassifikatorischer Hinsicht zu klären versuchen (1994; 1997: 73–91).

    Google Scholar 

  15. Mayntz hat diesen Aspekt stichprobenartig in seiner umfangreichen Fallstudie berücksichtigt. Für Großbritannien sind Franklin (1996, 1997) und Negrine (1998) zu nennen.

    Google Scholar 

  16. Marion G. Müller (Universität Hamburg) erarbeitet zur Zeit eine vergleichende Studie zur Funktion des Parlamentszerimoniells in vier Ländern: USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, wobei sie vor allem den Zeithorizont sowie das Europäische Parlament berücksichtigt.

    Google Scholar 

  17. Sie argumentieren, dass “the biggest gain in understanding comes when the sample is increased from (a case study) to two (a paired comparison)” (1992: 40).

    Google Scholar 

  18. Der deutsch-deutsche Systemvergleich kann hier als Beispiel gelten (vgl. z. B. Langenbucher/ Rytlewski/Weyergraf 1983).

    Google Scholar 

  19. Hague/Harrop/Breslin stellen weiter fest: “Ideally, comparisons should be made between countries which are identical except for the one factor, whose effects we wish to determine. This is known as a »most similar systems« design. In practice, such controlled comparisons are rarely feasible” (1992:41).

    Google Scholar 

  20. Leggewie argumentiert, dass “[die] nach wie vor etatistisch orientierte »Vergleichende Regierungslehre« [...] sich also kultursoziologisch informieren (muß), wozu mit der Ausrichtung am Paradigma der Politischen Kultur ein erster Schritt getan worden ist” (1994: 130).

    Google Scholar 

  21. Esser 2000. Zwischen dem 17. und 19. Februar 2000 fand eine gemeinsame Fachtagung der DGPuK-Fachgruppe “Kommunikation und Politik” und des DVPW-Arbeitskreises “Politik und Kommunikaion” auf Schloß Eichholz in Wesseling zum Themenfeld “Politische Kommunkation im internationelen Vergleich” statt. Neben der theoretischen Konzeptionalisierung einer Vergleichenden Kommunkationswissenschaft von Frank Esser stellte auch der Autor ein Projektvorhaben “Parlamente und Fernsehen. Muster politischer Kommunikation im Mehr-Länder-Vergleich” vor.

    Google Scholar 

  22. Kaid/Gerstlé/Sanders führen hierzu weiter aus: “Each researcher on the joint team was encouraged to bring his or her own conceptualization of the mediated politics notion to the implementation of various aspects of the project. Contained within this volume are studies that proceed from a semiotic approach, those that emphasize narrative and dramatistic procedures, and many that utilize more traditional methods such as content analysis, survey research, and experimental techniques. Since media have come to dominate the political communication process in both countries, the research here has a heavy emphasis on the print press and television in the campaign process” (1991: 4). Vgl. hierzu vor allem Swanson 1991.

    Google Scholar 

  23. Kaid/Gerstlé/Sanders argumentieren: “One of the central problems encountered by any attempt to look at modern campaign communication in two counries is the recurring problem of how to deal with inherent differences in the language, political structures, and communications media configurations of the countries. [...] At one level, these differences as manifested in the United States and France seemed at times overwhelming to the project team. Certainly, it was easy to understand why no other effort of this kind had ever been made. These differences mandated that the project be broadened to encompass more than simple comparative work. Many team members struggled to make their work truly comparative, making compromises where necessary, but holding to the notion that comparisons were fruitful despite the system differences” (1991: 5 f.)

    Google Scholar 

  24. Kaid/Gerstlé/Sanders führen weiter aus: “Each influences all the others and is, in turn, influenced by them all. Thus, a change in any one of these elements may be felt throughout the system, or its influence may be resisted and diminished by the other elements” (1991: 281 f.).

    Google Scholar 

  25. Als Beispiel führen Kaid/Gerstlé/Sanders (1991: 282) an: “For example, do French and U.S. voters hold in their hands different criteria by which they judge presidential candidates? If they do, are these differences due to differences in political culture, media construction of political reality, the definition of the office of president, differences in the relationship between the president and the national legislative bodies, or other actors?”

    Google Scholar 

  26. Burkhardt (1996: 91) schreibt weiter: “Der angebotene Methoden-Katalog ist als heuristische Übersicht zu verstehen. Auch wenn er sich punktuell als ergänzungsbedürftig erweisen mag und sich manche der aufgelisteten Verfahren überschneiden, könnte er, vor allem bei der Textanalyse, als Checkliste hilfreich sein. Denn während bei der separaten Untersuchung spezieller Aspekte der politischen Sprache die Konzentration auf einzelne Verfahren möglich ist, werden bei der Analyse von Texten oder zusammenhängenden Diskursen alle (oder doch zumindest die meisten) genannten Methoden zu berücksichtigen sein.”

    Google Scholar 

  27. Burkhardt (1996, 95) argumentiert, dass “eine vergleichende Analyse der politischen Sprachkultur unterschiedlicher Staaten und Systeme [...], ein interkultureller Zweig der Politolinguistik — nicht zuletzt im Rahmen des europäischen Einigungsprozesses — zur Ausbildung wechselseitigen Verständnisses und zur Verständigung beitragen (könnte).”

    Google Scholar 

  28. Burkhardt (1996: 95) argumentiert: “Da sich Typen quantifizieren und Klassifikationen vergleichen lassen, dürften sich typologisch-komparative Verfahren in der historischen wie in der kontrastiven Analyse in besonderer Weise bewähren.”

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Schiller, D. (2002). Einleitung: Parlamente und Fernsehen. In: Brennpunkt Plenum. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89600-1_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89600-1_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-13699-8

  • Online ISBN: 978-3-322-89600-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics