Bürokratie und Demokratieakzeptanz. Verwaltung zwischen erhöhten Beteiligungsansprüchen und „Schlankem Staat“

Zusammenfassung

Politische Systeme stehen immer wieder unter Anpassungsdruck, um die Grundlagen ihrer eigenen Existenz zu sichern. Dieser Anpassungsdruck entsteht auf der Leistungsseite (Outputseite), weil wechselnde Probleme gelöst werden müssen wie etwa die Erhaltung der natürlichen Umwelt oder die Sicherung der finanziellen Handlungsfähigkeit des Staates. Er entsteht für demokratische Systeme aber auch auf der Prozessseite (Inputseite). Erstens ist es für Demokratien normativ und aus Gründen der Erhaltung der Systemakzeptanz (Legitimität) unerlässlich, die Vermittlung der Ansprüche der Bürger¹ in politische Entscheidungen dauerhaft zu garantieren. Um das gewährleisten zu können, muss zweitens die Transparenz des Entscheidungs- und Implementationsprozesses und damit seine Kontrollierbarkeit durch die Bürger gewährleistet sein. Wegen der hohen Bedeutung der Akzeptanz eines demokratischen Regimes für seine Persistenz, wird den Einstellungen der Bürger zum politischen System eine hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Wo Bürger sich der politischen Beteiligung entziehen, da schrillen schnell die Alarmglocken, ist von einer Legitimitäts- und Akzeptanzkrise, zumindest aber von „Politik-“ oder „Parteienverdrossenheit“ als den Vorläufern einer solchen Krise die Rede.