Zusammenfassung
Seit Thomas Hobbes hat sich eine Tendenz im philosophisch-politischen Denken herauskristallisiert, die die menschliche Natur als verderbt begreift und die Bedingungen angibt, wie diese zum Guten verändert werden könne. Dabei geht Hobbes davon aus, weder Platon noch irgendein anderer Philosoph habe bisher die Lehrsätze der Ethik geordnet und ausführlich und verständlich dargelegt (vgl. Hobbes 1965: 286). Radikal wird mit dem platonischen Modell gebrochen, welches die Ordnung der Seele und ihrer Teile (vernünftig, mutig, begehrend) und deren Tugenden (Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit) als Bedingung ansieht sowohl für eine wohlgeordnete polis, deren Urbild der Kosmos ist, als auch für ein Begehren zu wissen, das sich im Streben nach der Erkenntnis der Idee des Guten zeigt.
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Literatur
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Sonnenschmidt, R.W. (2001). Zum Phänomen der Säkularisierung in der philosophischen Anthropologie des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Hildebrandt, M., Brocker, M., Behr, H. (eds) Sakulärisierung und Resakralisierung in westlichen Gesellschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89593-6_5
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