Unterstützung für die Demokratie: Eine globale Analyse für die 1990er Jahre

Zusammenfassung

Im Verlauf des zurückliegenden Vierteljahrhunderts verbreitete sich eine bislang einmalige und unvorhergesehene Welle der Demokratisierung über weite Teile der Welt. Während durchaus Dissens über Ausmaß und Dauer der „Dritten Welle“ der Demokratisierung (Huntington 1991) besteht, ist die generelle Richtung dieser Entwicklung unstrittig. Man muss nicht unbedingt der These zustimmen, dass die demokratische Entwicklung einen historischen Endpunkt markiert (Fukuyama 1992), um ihre historische Bedeutung anzuerkennen. Breite und Tiefe des Trends zur Demokratie rechtfertigen nicht notwendigerweise die Annahme der Permanenz. Den vorangehenden Demokratisierungswellen dieses Jahrhunderts folgten beträchtliche Rückschläge. Ähnliche Rückschläge sind auch für die „Dritte Welle“ zu verzeichnen. Einige Länder, wie beispielsweise Nigeria, nahmen an der zweiten und dritten Demokratisierungswelle teil und sind dennoch wieder in die Diktatur zurückgefallen. Andere Länder, wie die Türkei und verschiedene lateinamerikanische Staaten, haben offensichtlich große Schwierigkeiten, zu einer stabilen Demokratie zu finden. Die meisten Forscher stimmen darin überein, dass Erfolg und Scheitern der demokratischen Experimente größtenteils von der Unterstützung der Bürger abhängen -einer Unterstützung, die dem Regime Legitimität verleiht. Viele nehmen darüber hinaus an, dass Legitimität auch von der Performanz des Regimes abhängt (Lipset 1959; Lipset et al. 1993, 1994).

Richard I. Hofferbert hat eine frühere Fassung dieses Beitrags durchgesehen. Christian Welzel hat den Text kritisch gelesen und ins Deutsche übersetzt. Ich danke für diese Unterstützung. Eine gekürzte englische Fassung ist veröffentlicht in Norris (1999).