Zusammenfassung
Daß das sogenannte Alltagsdenken sich eher auf Teilbereiche, auf Einzelaspekte bezieht, daß auch Politik sich Elemente der Entwicklung — mehr oder weniger gezielt — herausgreift und der Blick auf das Ganze, auf gesellschaftliche Zusammenhänge dabei zumindest zu kurz kommt, muß als ‚normal’, ja fast als legitim angesehen werden. Anders verhält es sich m.E. mit Wissenschaft, die zumindest ihrem Anspruch und der ihr gesellschaftlich zugewiesenen Aufgabe gemäß eher in der Lage sein sollte, diesen kontextuellen Bezug herzustellen und auch politische Entscheidungsträger darüber in Kenntnis zu setzen. Somit müßte Wissenschaft eine gezielt problemadäquate und damit präventive gesellschaftliche Umgangsform mit Problemlagen anregen und unterstützen können. Wie verhält sich dies nun im Hinblick auf die Frage einer gesellschaftlichen Alter(n)sproblematik und die per Definition für Alter und Altern zuständige Wissenschaft? Dieser grundlegenden Frage an Gerontologie als interdisziplinäre Alter(n)swissenschaft (und in diesem Kontext auch bereits in den Grundzügen an Alter(n)ssoziologie) wird zunächst nachgegangen (Kap. 2). Im Hinblick auf Soziologie und Alter(n)ssoziologie als Disziplin wird diese Frage ausführlicher im folgenden Kapitel 3 bearbeitet. Da es sich bei den innerhalb der Gerontologie gebräuchlichen theoretischen Ansätzen, die das Verhältnis von Alter(n) und Gesellschaft direkt oder indirekt ansprechen, um alter(n)ssoziologische Ansätze handelt, werden diese in Kapitel 3 vorgestellt.
„Naive common sense seldom thinks in terms of total systems of interrelated variables. Behavior is construed as a series of isolated events. Yet many of the untoward consequences of policy decisions stem from the interaction between variables in a system.“(Merton 1973: 95)
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Backes, G.M. (1997). Gerontologische Perspektiven auf Alter(n) und Gesellschaft. In: Alter(n) als ‚Gesellschaftliches Problem‘?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89583-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89583-7_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12971-6
Online ISBN: 978-3-322-89583-7
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