Zusammenfassung
Belgien und die Schweiz sind zwei mehrsprachige Länder, deren Vergleich sehr lehrreich sein kann. Beides sind kleine Staaten: ungefähr zehn Millionen Einwohner in Belgien, sieben Millionen in der Schweiz. In beiden Fällen gibt es eine beträchtliche Anzahl von Ausländern verschiedener Nationalitäten, die im Land wohnhaft sind: rund zehn Prozent in Belgien; beinahe 20 Prozent in der Schweiz. Das Verhältnis der Sprachen ist in Belgien völlig anders als in der Schweiz. Vereinfacht gesagt kann man die Schweiz als deutschsprachiges Land mit verschiedenen Minderheiten charakterisieren (19 Prozent der Einwohner sprechen französisch, 8 Prozent italienisch und weniger als 1 Prozent rätoromanisch). In Belgien ist die erste Sprache Niederländisch1 und die zweite Sprache Französisch, in der Nähe der deutschen Grenze gibt es auch eine kleine deutschsprechende Minorität (etwa 1 Prozent der Bevölkerung). Wenn man von dieser unbedeutenden deutschsprechenden Gruppe absieht, kann man in Belgien nicht wie in der Schweiz von Mehrheit und Minderheit sprechen, denn das Verhältnis zwischen Niederländisch und Französisch beträgt ungefähr 60 zu 40 Prozent. Das Land ist also in zwei beinahe gleich große Sprachgruppen aufgeteilt.
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Literaturverzeichnis
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Coenen-Huther, J. (1997). Zwei mehrsprachige Länder im Vergleich: Belgien und die Schweiz. In: Hettlage, R., Deger, P., Wagner, S. (eds) Kollektive Identität in Krisen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89577-6_9
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