Zusammenfassung
Kaum ein Tag vergeht in Großbritannien ohne die Frage nach der Zukunft Schottlands: hier eine Zeitungsnotiz, da ein Diskussionsbeitrag im Radio, dort ein Kommentar des Nachrichtensprechers, ganz zu schweigen von der Popularität des Themas in den schottischen Medien. Dies spiegelt die lebhafte Auseinandersetzung wider, die derzeit in der Politik, aber auch in der Wissenschaft, im Sport, im Kulturgeschehen und vor allem im Pub, kurzum, im gesamten öffentlichen Leben Schottlands stattfindet. Alles dreht sich um den zukünftigen Status und die Rolle Schottlands im Verhältnis zum britischen Staat, dessen Zusammenhalt im Zuge einer anhaltenden Verfassungskrise immer mehr in Frage gestellt wird. Schottische Identität scheint sowohl Ursprung dieser Auseinandersetzung zu sein, als auch in ihrem Verlauf immer wieder neu gebildet und bekräftigt zu werden. Schottland war und ist eine Nation, die endlich wieder den ihr zustehenden Rang einnehmen soll — so der Tenor nicht nur eingefleischt nationalistischer Kommentare. Aber wieso? Ist Schottland als Region innerhalb des Vereinigten Königreichs, neben Wales, England und Nordirland, nicht bestens aufgehoben? Haben nicht die immer wieder angestrengten Referenda über Devolution oder Unabhängigkeit gezeigt, daß die Mehrheit der Schotten doch den status quo vorzieht?
Gedankt sei hier ausdrücklich John MacInnes und David McCrone an der Universität Edinburgh, Petra Deger und Susanne Wagner an der Universität Regemsburg und vor allem dem Herausgeber für wertvolle kritische Kommentare und erhellende Diskussionen.
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Grabmann, B. (1997). Ethnizität und kollektive Identität in Schottland und Bayern. In: Hettlage, R., Deger, P., Wagner, S. (eds) Kollektive Identität in Krisen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89577-6_10
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