Zusammenfassung
Der Professor der Anatomie in Bologna, Luigi Galvani, machte seit dem Jahre 1780 erstaunliche Entdeckungen, die er allerdings erst 1791 veröffentlichte. Auf den Spuren anderer Physiologen befaßte er sich mit der Erregbarkeit von Nerven und Muskeln sezierter Tiere — vor allem von Fröschen. Zunächst entdeckte er, daß ein Froschmuskel zuckte, wenn an den dazugehörigen Nerv ein Metallmesser gehalten wurde und gleichzeitig ohne unmittelbare Berührung damit bei einer entfernten Elektrisiermaschine ein Funken übersprang (Bild 38). Das war nun nichts eigentlich Neues. Ähnliche Wirkungen des Blitzes waren schon als „Rückschlag“ erklärt worden, d.h. als elektrostatische Influenzwirkung. Modern verstanden handelte es sich jedoch um elektrische Energieübertragung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen — hundert Jahre vor Heinrich Hertz 1887! Galvani kannte diese „Rückschlag-Erklärungen“ nicht, oder — sehr viel wahrscheinlicher sie befriedigten ihn nicht. Er glaubte fest an die Hypothese des tierischen Körpers als Speicher von Elektrizität analog zur Leidener Flasche. Hierfür gab es über die elektrische Reizbarkeit des Körpers hinaus Anhaltspunkte, etwa die elektrischen Fische. Galvani untersuchte nun in einem zweiten Schritt, ob auch atmosphärische Elektrizität gleiche Wirkungen zeigte. Er hängte deshalb die präparierten Frösche an langen Drähten im Freien auf (nach seinen Angaben im Frühjahr bis Sommer 1786) (Bild 39). Tatsächlich zeigten sich bei drohenden Gewitterwolken und natürlich bei Blitzen Zuckungen der Froschmuskeln.
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© 1984 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Teichmann, J. (1984). Eine neue Elektrizitätsquelle — von Galvani bis Volta und Ritter. In: Das Experiment in der Physik. Facetten der Physik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89449-6_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89449-6_13
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-08544-5
Online ISBN: 978-3-322-89449-6
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