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Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 72))

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Zusammenfassung

Die Frage, worauf es eigentlich ankommt, auf die Darstellung von Politik oder auf die Politik selber, ist falsch gestellt. Sie verkennt, daß sich Politik, politische Realität für die Masse der Bürger selten als unmittelbar erlebtes, objektives Ereignis darstellt, sondern fast immer nur vermittelt über Kanäle der Information und Realitätsdeutung. Und vermittelt heißt nicht nur selektiert und interpretiert, sondern vielfach auch inszeniert und dramatisiert. Politik ist für den Bürger ganz überwiegend die Darstellung von Politik. Die Massenkommunikationssysteme haben bei diesem Vermittlungsprozeß eine im Grunde ambivalente Entwicklung in der modernen Demokratie begünstigt. Einerseits schaffen sie die Voraussetzung dafür, daß Publizität, ein Wesenselement demokratischer Politik überhaupt, ermöglicht wird. Denn Transparenz, Pluralität und Konkurrenz erfordern den freien Austausch von Informationen und Meinungen. Andererseits verschaffen Massenmedien politischen Akteuren den Resonanzboden oder besser die Bühne, auf der die demonstrative Darstellung von Politik stattfinden kann. Denn Offentlichkeit ist nicht so sehr — wenn sie es je überhaupt einmal war — das Ergebnis eines rationalen Diskurses aller am politischen Leben zu beteiligenden Aktivbürger. Politische Offentlichkeit, genauer veröffentlichte Meinung ist in hohem Maße ein ”kommunikatives Kunstprodukt”1), erzeugt durch die ”Entfaltung demonstrativer Publizität”2) politischer Akteure. Das neue ’Idealbild’ gibt dabei der Politiker ab, der die Rolle des ”Regisseurs” ebenso wie die des ”Hauptdarstellers” in gleicher Weise beherrscht. Interesse verdient in diesem Zusammenhang nicht nur die schon vor vielen Jahren diagnostizierte und immer wieder kritisierte Angleichung des politischen Marketing an die kommerzielle Marktwerbung.

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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Sarcinelli, U. (1987). Einleitung. In: Symbolische Politik. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 72. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89404-5_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89404-5_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11924-3

  • Online ISBN: 978-3-322-89404-5

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