Zusammenfassung
Der technologische Determinismus ist die grundlegende Annahme, auf die sich beide, in der gegenwärtigen Kontroverse um Energie und Umweltfragen in Amerika gegenüberstehenden Seiten stützen. Der technologische Determinismus ist als Denkweise so tief in der amerikanischen Gesellschaft verwurzelt, daß sich sowohl der Firmenkapitalismus seiner als These, als auch die Umweltschutzkreise als Antithese bedienten. Er ist eine überaus amerikanische Ideologie.
Eine frühere Version dieses Artikels wurde unter dem Titel: Hyper-déterminismes: Des Ideologies de l’énergie et de l’environnement aux Etats-Unis“, Sociologie et Sociétés, im Herbst 1980 publiziert.
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Literatur
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David Noble, America By Design: Science, Technology, and the Rise of Corporate Capitalism, New York, 1977. Noble zeigt, wie die Organisation der Ingenieurschule am MIT die tayloristischen Prinzipien in die Ausbildung von Ingenieuren und die akademischen Ingenieursdisziplinen einführt. Obwohl die Einführung des Ingenieurswesen als einer kapitalistischen Disziplin am deutlichsten in der Subdisziplin des Ingenieurswesen war, kann sie auch in den scheinbar neutralen Gebieten des chemischen, mechanischen und elektrischen Ingenieurswesen gefunden werden. Das bilderstürmerische Werk Seymour Melmans und seiner Studenten von der Industrie-Ingenieur-Abteilung der Columbia Universität von den späten 50er Jahren bis zur Gegenwart hat sowohl den politischen Charakter der Ingenieurspraxis aufgezeigt, wie auch auf alternative Ingenieurspraktiken hingewiesen, so in ihren Studien über die Umwandlung der Vereinigten Staaten zu einer Friedenswirtschaft (vgl.: Seymour Melman, Our Depleted Society, New York, 1965, und Seymour Melman (Hrg.), Economic Conversion From a Military to a Civilian Economy (6 Bd.), New York, 1970).
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Die Konsumentenbewegung führte zu Zweifeln an der Hochtechnologie, indem sie zeigte, daß viele Produkte mangelhaft hergestellt waren, unsicher und sogar in einigen Nebeneffekten tödlich waren. Als die Werbung die Vorteile der hochtechnologischen Produkte pries, und man diese mit den Nachteilen verglich, wurden beträchtliche Erkenntnisprozesse bei den Konsumenten in Gang gesetzt. Seit 1936 stellte die Zeitschrift Consumer Reports Untersuchungen über typische amerikanische Konsumentenprodukte, wie Waschmaschinen, Föhne und Fernsehausrüstungen, zur Verfügung. Consumers Reports verfügt über eigene unabhängige Testlaboratorien. Consumers Reports erwirbt die Produkte, die sie testen will, anonym. Die Zeitschrift bemüht sich auch um die Erfahrungen der Leser mit Produkten, die auch veröffentlicht werden. Eine typische Bewertung eines Produktes gibt nur selten die Qualität ‚ausgezeichnet‘. Die meisten Produkte werden als annehmbar oder unannehmbar eingestuft. Der Begleitartikel beschreibt die wichtigen und weniger wichtigen Fehler, zusammen mit den hervorstechenden Eigenschaften, im Detail. Ein regelmäßiger Leser von Consumer Reports war einer nachhaltigen Kritik der Hochtechnologie ausgesetzt, auch während der 50er Jahre, als deren Ideologie am glänzendsten war. — Consumers Union of the United States, Consumer Reports, New York.
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Zu einer Analyse aus dieser Perspektive siehe: David Dickson, The Politics of Alternative Technology, New York, 1975
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Auf einer Konferenz zum Thema ‚Taking Charge‘, die von Ralph Nader 1981 in Washington organisiert wurde, schlug der Gewerkschaftsdelegierte während einer Podiumsdiskussion über Pensionskassenfonds vor, daß die Zeit reif sei, um Druck auf die Gewerkschaften auszuüben, einen Teil ihrer Fonds für alternative Investitionen zu verwenden. Dazu siehe: Paul P. Harbrecht, Pension Funds and Economic Power, New York, 1959,
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Etzkowitz, H. (1985). Überdeterminierte Technologie: Die Delegitimierung einer amerikanischen Ideologie. In: Diamond, S., Narr, WD., Homann, R. (eds) Bürokratie als Schicksal?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89401-4_6
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