Zusammenfassung
Als Kaiser Wilhelm II. am 10. November 1918 ins holländische Doorn ins Exil floh, wo er dann am 28.11.1918 offiziell als Deutscher Kaiser abdankte, beendete die Flucht dieses Symbols deutscher Machtgier und deutscher Selbstüberschätzung nicht nur das Deutsche Kaiserreich. Am Ende des Ersten Weltkriegs zerbrach auch die künstlich aufrecht erhaltene ständische Ordnung der Gesellschaft des Wilhelminischen Kaiserreiches. Der Weltkrieg, von dem sich die deutschen Eliten noch einmal Stärke nach außen und nach innen versprochen hatten, war verloren, und mit ihm verloren die bis dahin führenden Schichten in Deutschland, der Adel und das Militär sowie das sich an ihnen orientierende Bürgertum, ihre Machtpositionen. Die Republik wurde ausgerufen und neue Schichten kamen an die Regierung. In einem Spottlied auf Kaiser Wilhelm II. sangen die Berliner auf die Frage: „Wer hat ihm die Krone geklaut?“: „Der Ebert, der Helle, der Sattlergeselle, der hat ihm die Krone geklaut“.
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Literatur
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Korte, H. (1992). Deutsche Soziologie zwischen 1918 und 1933 in Köln, Heidelberg und Leipzig. In: Einführung in die Geschichte der Soziologie. Universitätstaschenbücher, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89393-2_7
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