Marktforschung für Investitionsgüter

Zusammenfassung

Das verstärkte Interesse in Theorie und Praxis an der Erkenntnis über Phänomene und Tatbestände von Investitionsgütermärkten hat zugleich einen ungewöhnlich großen Nachholbedarf an Informationen aus diesen Märkten offenbart. Die Beseitigung des Informationsdefizits stellt indessen nicht nur ein bislang wenig beachtetes Problem betriebswirtschaftlicher Forschung, sondern auch eine konkrete Gestaltungsaufgabe im Marketingbereich industrieller Unternehmungen dar, die sich aus den aktuellen Anlässen absatz- und beschaffungspolitischer Maßnahmen unmittelbar und wiederkehrend ableiten läßt. Diese Einsicht legt die berechtigte Frage nahe, ob und inwiefern mit Hilfe von Methoden der Marktforschung dazu Beiträge geleistet werden können. Überblickt man die umfangreiche Marktforschungsliteratur, so scheint die Antwort angesichts einer Methodenfülle zunächst sehr einfach und positiv zu sein. Genauere Befassung mit den Besonderheiten der Investitionsgütermärkte enthüllt jedoch eine Reihe von Schwierigkeiten, die sich aus dem Versuch der unreflektierten Übertragung von Methoden und Konzepten, die für Untersuchungen in Konsumgütermärkten entwickelt wurden, auf Fragestellungen in Investitionsgütermärkten ergeben. Sie aufzuzeigen und ihnen nachzugehen ist u. a. das Ziel dieses Beitrags. Dabei zeigt es sich, daß die hier vor allem angesprochene grundsätzliche Informationsproblematik im gesamten Bereich der Investitionsgüter eine große Ähnlichkeit aufweist. Aus diesem Grunde konnte der vorliegende Beitrag über den engeren Sektor der Anlagegüter hinaus (Investitionsgüter i.e.S.) breiter angelegt werden und sich auf den weiten Investitionsgüterbegriff stützen.