Zusammenfassung
Durch Umfragen und Untersuchungen ermittelte Schätzungen von Art und Umfang der vorhandenen Straftaten, Einstellungen zu Straftätern und gesellschaftlichen Reaktionen auf Kriminalität sind weitgehend von starken Fehleinschätzungen der realen Situation geprägt. Zentraler Bezugspunkt der individuellen Informationen und Einstellungen sind ein weit verbreitetes Gefühl der persönlichen Bedrohung durch Kriminalität, die häufig mit Gewaltkriminalität gleichgesetzt wird, und die zunehmende Sorge um den “starken Anstieg” der Kriminalität. Verschiedene Umfrageergebnisse lassen eine deutliche Tendenz in diese Richtung erkennen: So überprüfte das Institut für Demoskopie in Allensbach über eine Reihe von Jahren hinweg die Einstellungen der Bevölkerung in der Bundesrepublik zu Kriminalität und zu ihrer Bekämpfung und fand ein stetiges Anwachsen der Verbrechensfurcht (Noelle-Neumann 1965 und 1967). Im Jahre 1963 nannten 13% der Befragten (repräsentative Stichprobe für die BRD) das Anwachsen der Verbrechen als eines der Probleme, die sie am meisten schreckten. 1966 machten sich 39% der erwachsenen Bevölkerung Sorgen um das Überhandnehmen der Sexualverbrechen; 1973 waren es sogar 43%. Auf die Frage, worüber sie sich für das Jahr 1969 die größten Sorgen machten, nannten 1968 72% der Befragten den starken Anstieg der Gewaltverbrechen.
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© 1977 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schneider, H.J. (1977). Informationen über und Einstellungen zu Kriminalität, Straftätern und Verbrechensbekämpfung: Darstellung von Umfrageergebnissen. In: Kriminalitätsdarstellung im Fernsehen und kriminelle Wirklichkeit. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 2706. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89372-7_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-02706-7
Online ISBN: 978-3-322-89372-7
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