Zusammenfassung
Im Unterschied zum Mittelalter hat sich das bürgerliche Subjekt durch die Verselbständigung seiner Innerlichkeit mit der Realität entzweit; neben das ökonomische und wissenschaftliche Interesse an Landschaft tritt nun ein ästhetisches, das die Alltagsnatur sinnhaft zu neuer, ganzheitlicher Naturerfahrung komplettieren soll, ein Subjekt, das danach strebt, durch Anschauung Landschaft als Sinnbild und Abbild der ganzen Natur wieder zu erfahren. Dazu ist ein Mittler bzw. ein Medium erforderlich, das das bürgerliche Individuum im Landschaftsmaler respektive in der Landschaftsmalerei gegeben sieht. Stellvertretend oder vordenkend übernimmt der Maler für den Bürger die Aufgabe, “Denken, Ahnen [und] Fühlen mit der erscheinenden Wirklichkeit zur Deckung [zu bringen], … Sein und Sollen in seinem Entwurf [zu vereinen].”1 Denn “durch die Maler und Dichter dürfte das Individuum der Neuzeit erst gelernt haben, den immer privateren Blick auf Natur als Mittel der Sinnfindung zu erleben. Denn keine andere Disziplin der bildenden Kunst, anfangs auch nicht die Dichtung, war in der Lage, eine dem optisch-visuellen, ästhetischen und sachlichen Blick des Individuums entsprechende Form des Blicks auf Natur zu entwickeln. ”2
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Garmann, G. (1989). Von der Landschaft zur Traumlandschaft. In: Die Traumlandschaften Ludwig Tiecks. Notes on Numerical Fluid Mechanics and Multidisciplinary Design, vol 50. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89368-0_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89368-0_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12041-6
Online ISBN: 978-3-322-89368-0
eBook Packages: Springer Book Archive