Zusammenfassung
Schleswig-Holstein ist das Ursprungsland der Feuerversicherung auf Gegenseitigkeit, deren Träger die in den einzelnen Gemeinden entstandenen örtlichen Brandgilden waren1. Die ältesten neuzeitlichen derartigen Einrichtungen lassen sich für die Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisen. Zu ihnen gehören die Süderauer Dorf-Brandgilde von 1537, die Itzehoer Liebfrauengilde von 1543, die Brandordnung des Kirchspiels Tetenbüll aus der Zeit um 1575 sowie die Wilstersche Scheibengilde von 1590. Für die Errichtung dieser Gilden hat sich vor allem der Staatsmann Johann von Rantzau (1492–1565) eingesetzt. Denn ihre Aufgabe bestand auch darin, einerseits die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Untertanen zu erhalten, und andererseits, der Obrigkeit Lasten durch die Unterstützung Abgebrannter abzunehmen oder zu erleichtern. Eine Vielzahl von Satzungen und Statuten schleswig-holsteinischer Brandgilden hat sich erhalten. Sie regeln die Rechtsbeziehungen zwischen der Gilde und ihren Mitgliedern, behandeln aber auch bereits eine Fülle von Einzelfragen, wie Probleme des Brandschutzes. Erst mit ihrer schriftlichen Niederlegung war die Errungenschaft der Feuerversicherung für die Zukunft gesichert.
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Literatur
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© 1986 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Koch, P. (1986). Schleswig-Holstein. In: Versicherungsplätze in Deutschland. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89305-5_12
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