Zusammenfassung
Schon 1971 sah Winfried Steffani das moderne parlamentarische Regierungssystem vor eine „doppelte Herausforderung“ gestellt: „Einmal hat es den Nachweis seiner Leistungsfähigkeit im Prozeß zunehmender Interventionsnotwendigkeiten des Staates gegenüber einer komplexen, sich permament modernisierenden Industriegesellschaft zu erbringen. Zum zweiten wird es daraufhin befragt, ob und inwieweit es dafür verwertbar erscheint, der demokratischen Selbstbestimmung im politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozeß als Instrumentarium zu dienen und ob und inwieweit es demokratische Legitimation staatlichen Handelns zu vermitteln vermag“ (Steffani 1979: 144). Seine Worte haben an Aktualität nichts eingebüßt: Nach wie vor wird der Erfolg staatlichen Handelns an der Lernfähigkeit der Politik gemessen und an der Fähigkeit, sich wandelnde gesellschaftliche Interessenlagen adäquat bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen.
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Sebaldt, M. (2002). Parlamentarische Demokratie und gesellschaftliche Modernisierung: Der Deutsche Bundestag im Gefüge organisierter Interessen seit Mitte der siebziger Jahre. In: Oberreuter, H., Kranenpohl, U., Sebaldt, M. (eds) Der Deutsche Bundestag im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89196-9_15
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