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Von der „Korporatisierung“ zum „Wettbewerb“

Gesundheitspolitische Kurswechsel in den Neunzigerjahren

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Von der Bonner zur Berliner Republik

Part of the book series: Leviathan ((LSOND,volume 19))

Zusammenfassung

Die Neunzigerjahre waren die gesundheitspolitisch ereignisreichste Periode der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mit dem „erfolgreichen Scheitern“ des Gesundheitsreformgesetzes (GRG) von 1988 (Perschke-Hartmann 1994) endete ein Jahrzehnt korporatistischer, auf den Verbändekonsens im Gesundheitssektor setzender Kostendämpfungspolitik. Die in dieser Zeit gesetzlich geforderten Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen hatten Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen unter erheblichen Anpassungsdruck gesetzt. Während die gesetzlich institutionalisierten Verbandsakteure der damals propagierten einnahmenorientierten Ausgabenpolitik noch weitgehend gefolgt waren, beließen es die ebenfalls in den Policyprozess eingebundenen privaten Verbände und Unternehmen bei hinhaltendem Widerstand. Das Resultat war „die Beendigung des Selbstverwaltungskonsenses“ (Lauer-Kirschbaum 1994) und der Beginn einer gesundheitspolitischen Wende in den Neunzigerjahren, die weit gehende und nachhaltige Umstrukturierungsmaßnahmen durch den Gesetzgeber zur Folge hatte.

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Kania, H., Blanke, B. (2000). Von der „Korporatisierung“ zum „Wettbewerb“. In: Czada, R., Wollmann, H. (eds) Von der Bonner zur Berliner Republik. Leviathan, vol 19. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89103-7_27

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