Zusammenfassung
Nachdem Freuds Vaterorientierung in seiner Biographie, das entsprechende Denken in der Theoriebildung und Strukturelemente der Vater-Sohn-Beziehung herausgearbeitet wurden, wende ich mich nun der Beziehung zwischen “Vater Freud” und seinen “Söhnen” in der “Kindheit” und “Jugendzeit”2 der psychoanalytischen Bewegung zu. Wie bereits betont, müssen die Entstehungsbedingungen der Psychoanalyse in einer engen Verknüpfung und gegenseitigen Beeinflussung von Freuds Erfahrungshintergrund, seinen theoretischen Überlegungen und dem lebendigen Gruppenleben gesehen werden. Gemäß dem traditionellen gesellschaftlichen Denken wurde die psychoanalytische Bewegung nach dem “Familienmodell” aufgebaut. Deshalb kommt der übertragenen Vater-Sohn-Beziehung eine große Bedeutung zu. In diesem Kapitel wird Freuds Stellung als “Gruppen-Vater” beschrieben. Schon jetzt kann gesagt werden, daß ab dem Jahr 1910 in der Verzahnung von Freuds Persönlichkeitsstruktur und den Theoriebildungs- und Gruppenprozessen die ersten Anzeichen der “Vatermacht” sichtbar werden. Auf diese Konstituierung wird im VI. Kapitel detailliert eingegangen.
Ich bin überzeugt, daß ich nicht der einzige bin, der bei wichtigen Entschließungen, bei der Selbstkritik etc. sich stets die Frage stellt und stellte: wie würde sich Freud dazu verhalten? Unter “Freud” verstand ich seine Lehren und seine Persönlichkeit, zu harmonischer Einheit verwahcsen1.
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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Weier, G. (1996). Freuds Entwicklung zur Vaterfigur: Die frühe psychoanalytische Bewegung und ihre Krisen. In: ‚Vater Freud‘ und die frühe psychoanalytische Bewegung. Beiträge zur psychologischen Forschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89102-0_5
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