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Soziale Funktion der kommunalen Selbstverwaltung

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Kommunale Selbstverwaltung im modernen Staat
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Zusammenfassung

Im Rahmen der allgemeinen Entwicklungstendenzen von Industrialisierung, Verstädterung und sozialstrukturellem Wandel waren wirtschaftliche und soziale Dimensionen der Selbstverwaltung im 19. Jh. eng miteinander verknüpft. Kommunen hatten zentrale Aufgaben inne, die katastrophalen sozialen Verhältnisse auf dezentraler Ebene zu mildern und damit die Wirtschaftsentwicklung im Rahmen der privaten Eigentumsordnung zu garantieren und zu fördern. Folgende soziale Aufgaben in Kommunen, ganz besonders in Städten, lassen sich bereits für das 19. Jh. unterscheiden:

  • Fürsorge für das geistige und wirtschaftliche Wohl (z. B. Volksschulen, Arbeitsvermittlung),

  • Wohnungsfürsorge und Gesundheitspflege,

  • Jugendfürsorge und körperliche Ausbildung der Jugend,

  • Abwehr gemeingefährlicher Krankheiten und Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs,

  • Hilfe in Notfällen und sozialer Gefahr, wozu auch der Bereich des Armenwesens und der Bau von Krankenhäusern gehörte,

  • Bedürfnis des Rechtsschutzes (z. B. Einrichtung von Rechtsauskunftsstellen) und schließlich

  • besondere soziale Aufgaben gegenüber den im Gemeindedienst Beschäftigten.146

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Literatur

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Zielinski, H. (1997). Soziale Funktion der kommunalen Selbstverwaltung. In: Kommunale Selbstverwaltung im modernen Staat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89092-4_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-322-89092-4

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