Zusammenfassung
Am Anfang dieser Arbeit stand die Frage, warum es in einem so reichen Land wie den USA trotz wiederholter Versuche der politisch Verantwortlichen bislang nicht gelungen ist, die Armut abzuschaffen oder aber zumindest nachhaltig zu reduzieren. Die Workfare-Politik wurde dabei als Fallbeispiel einer Darstellung gewählt, die zeigt, warum sich bestimmte Politikformen trotz ihrer geringen Effektivität bei der Reduzierung von Armut und Sozialhilfebezug als dominante Instrumente der Sozialhilfepolitik durchsetzen konnten. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Struktur von Armutslagen in den USA (Kapitel 2) wurden dazu zunächst neuere Konzepte zur Erklärung dieser Armutslagen besprochen (Kapitel 3). In diesem Zusammenhang konnte gezeigt werden, daß die Entstehung neuer Armutslagen, die “underclass”-Armut und der Dauerbezug der Sozialhilfe durch einen Teil der AFDC-Empfänger durch komplexe soziale und wirtschaftliche Strukturveränderungsprozesse, nicht aber durch eine permissive Sozialpolitik begünstigt wurden. Die Restrukturierung des amerikanischen Arbeitsmarktes leistete dabei einer Entwicklung Vorschub, die es für unqualifizierte Schulabgänger und Arbeitsmarkteinsteiger, insbesondere Frauen, zunehmend problematisch macht, eine Beschäftigung zu finden, die soziale Mobilität und ein Einkommen über der Armutsgrenze ermöglicht. Vor diesem Hintergrund schien die Workfare-Politik, die bislang nicht durch arbeitsmarkpolitische Maßnahmen wie die Schaffung neuer Arbeitsplätze begleitet wird, nur begrenzt sinnvoll zu sein.
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Gebhardt, T. (1998). Schlußbetrachtung. In: Arbeit gegen Armut. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89079-5_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89079-5_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13116-0
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