Zusammenfassung
“Leipzig kommt!” — Das ist der Marketingslogan der ehrgeizigen Großstadt Leipig. Er soll das Bestreben der einstmals viertgrößten deutschen Stadt dokumentieren, an ihre historische Größe als deutsche Messemetropole, als einer der führenden deutschen Finanzplätze, als Wiege der Printmedien in Deutschland und Europa, als überregionaler Verkehrsknoten und als bedeutendes Zentrum von Wissenschaft und Kultur anzuknüpfen und insbesondere auf diesen Gebieten wieder einen Platz in der 1. Liga der deutschen Großstädte einzunehmen (vgl. Henckel u. a. 1993). Ausdruck dieser Bemühungen sind eine Reihe überregional bedeutsamer Großprojekte, wie der Neubau des Messegeländes, der Bau des Großversandhauses Quelle, der Aufbau eines Güterverkehrszentrums für den mitteldeutschen Raum, die geplante Erweiterung des Flughafens Leipzig-Halle, der Neubau eines modernen Herzklinikums oder das Medienstadtkonzept. Das Bild der Innenstadt wird durch die Ansiedlung von über 100 Finanzinstitutionen maßgeblich mitgeprägt. Gegenwärtig sind ca. 1,3 Millionen m2 neue Bürofläche in der Stadt im Bau. Die heutige Silhouette der Stadt wird, neben ihren markanten Dominanten, durch hunderte Baukräne geprägt. Immer häufiger ist in der Presse von Leipzig als “bau-town” oder “boom-town” zu lesen. 1994 war der Zustand erreicht, daß es mehr Beschäftigte im Baugewerbe als im Verarbeitenden Gewerbe gab. Diese Situation dürfte wohl einmalig unter den deutschen Großstädten sein. Sie unterstreicht einerseits die enorme Bautätigkeit, die den Aufschwung der Stadt symbolisiert, andererseits aber auch die prekäre Situation der Industrie der Stadt, die vor 100 Jahren den enormen Wirtschaftsaufschwung begründete und im folgenden ein wesentliches Fundament für die Entwicklung überregionaler Dienstleistungsfunktionen darstellte.
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Literatur
Henckel, Dietrich; Grabow, Busso; Hollbach, Beate; Usbeck, Hartmut; Niemann, Heinz 1993: Entwicklungschancen deutscher Städte - Die Folgen der Vereinigung. Schriften des Deutschen Instituts für Urbanistik, Band 86
Neumann, Hans; Usbeck, Brigitte; Usbeck, Hartmut 1994: Weiche Standortfaktoren und Flächennutzung. UFZ-Bericht, Nr. 3 /1994
Niemann, Heinz; Neumann, Hans; Usbeck, Hartmut 1994: Die Region Halle-Leipzig. Gedanken zu einem Leitbild der dezentralen Entwicklung. In: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 7 /8, S. 521–530
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen 1995: Leipziger Statistik: Statistischer Bericht IV. Quartal 1994
Usbeck, Hartmut; Leistner, Frieder; Neumann, Hans 1994: Stadtentwicklung Leipzig - Arbeitsstätten. Räumliche Struktur, Nutzung und Entwicklungspotentiale der gewerblichen Flächen Leipzigs. Studie im Auftrag des Dezernates Stadtentwicklung und Raumplanung, Stadtplanungsamt Leipzig.
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Usbeck, H. (1996). Verlieren die Kernstädte? Konkurrenz zwischen Stadt und Umland bei der Gewerbeentwicklung am Beispiel Leipzig. In: Häußermann, H., Neef, R. (eds) Stadtentwicklung in Ostdeutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89071-9_13
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