Zusammenfassung
Migration umschreibt ein Forschungsfeld, das viele Disziplinen fasziniert und als prädestiniert für multi- und interdisziplinäre Forschung gilt. Es ruft multiple Zuständigkeiten auf: Soziologie, Psychologie, Ökonomie, Politik-, Erziehungs- oder Rechtswissenschaft, Sozialgeographie, Ethnologie und Medizin. Diese charakteristische disziplinäre Querstellung des Migrationsthemas wiederholt sich innerhalb der Disziplin der Soziologie und den dort etablierten Einteilungen. Migration firmiert hier zwar als Bezugspunkt für subdisziplinäre Spezialisierung. Es gibt entsprechend eine national und international organisierte soziologische Migrationsforschung mit eigenen Forschungsinstituten, Lehrstühlen, Sektionen in den soziologischen Gesellschaften, eigenen Zeitschriften und Verlagen. Sofern sich soziologische Migrationsforschung aber mit Migration als dem »auf Dauer angelegten bzw. dauerhaft werdenden Wechsel in eine andere Gesellschaft bzw. in eine andere Region von einzelnen oder mehreren Menschen« und »mit Ursachen, Verlauf, und Folgen von Migration beschäftigt« (Treibel 1990: 21), kommt sie nicht umhin, beinahe alle Bereiche zu behandeln, mit denen sich die Soziologie in ihren anderen Subdisziplinen befasst: »Ursachen« verweisen auf die sozialstrukturellen Ausgangskontexte von Wanderungen, deren wissenschaftlich angemessene Beschreibung Migrationssoziologen erhebliche entwicklungs- und kultursoziologische oder ethnologische Kompetenz abverlangt.
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Bommes, M. (1999). Einleitung. In: Migration und nationaler Wohlfahrtsstaat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89053-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89053-5_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13462-8
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