Zusammenfassung
Wie die Diskussion der Kontextvariablen gezeigt hat, ergeben sich für den Aufbau von Parteien in Russiand widersprüchliche Effekte. Einerseits bietet das russische Präsidialsystem prinzipiell ungünstige Voraussetzungen für die Entwicklung politischer Parteien. Die Abkoppelung der Parteien von den Machtzentren des Landes stellt hohe Anforderungen an den Zusammenhalt der Parteiakteure. Da Parteien als kollektive Organisationen bislang keinen Einfluss auf die exekutiven Entscheidungsgremien besitzen, dürfte die Stabilität der Parteien durch Office-Ambitionen einzelner Parteiakteure gefährdet werden. Denn diese haben die Entscheidung zu fällen, ob sie eine kurzfristige Besserstellung der eigenen Person zugunsten längerfristiger Ziele zurückstellen. Das Überleben einer Partei wird damit zum kollektiven Gruppenziel. Anders ausgedrückt: Als ein kollektives Gut würde die Entwicklung und Überlebensfähigkeit der Partei zu sehen sein, demgegenüber die Eigeninteressen der politischen Akteure stehen.
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Legutke, A. (2001). Organisation, Effektivität und Kontext: Optionen im russischen Parteienbildungsprozess. In: Die Organisation der Parteien in Russland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89043-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89043-6_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13649-3
Online ISBN: 978-3-322-89043-6
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