Zusammenfassung
»Welchen Nutzen« fragt in seinen Erinnerungen einer der bis heute noch nicht zureichend gewürdigten Begründer weltgesellschaftlicher Caritas, der Genfer Henri Dunant, nach der grausamen Schlacht zwischen Österreichern und Franzosen im Jahr 1859. »Welchen Nutzen hätte eine Schar tatkräfti ger, begeisterter und mutiger Helfer auf dem Felde der Vernichtung bringen können in jener unheilvollen Nacht vom Freitag zum Sonnabend, als Tausende von Verwundeten vor Qual stöhnten und herzzerreißend um Hilfe riefen, Tausende, die nicht nur unter furchtbaren Schmerzen, sondern unter einem furchtbaren Durst litten« (Dunant 2001). Der Dilettant und Kaufmann Henri Dunant, der unter dem Eindruck dieses Erlebnisses das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gründen sollte, war in der Tradition bedingungslosen Helfens aufgewachsen. Seine Mutter, eine wohlhabende Genfer Bürgerin, war in freiwilligen Verbänden christlicher Liebestätigkeit aktiv und hatte den Knaben schon als Kind zu ihren Besuchen bei den Ärmsten der Armen und den Kränkesten der Kranken mitgenommen. In seiner Jugend war H. Dunant ein höchst aktives Mitglied des CVJM. H. Dunant, der 1910, nachdem er zu Beginn des 20. Jahrhunderts den ersten Friedensnobelpreis erhalten hat, verarmt und alleine 1910 in einem Spital in Heiden in der Schweiz starb, bereiste 1858 als abenteuerlustiger Kaufmann die französischen Kolonien in Nordafrika, beteiligte sich selbst an Kolonisationsprojekten und verfasste darüber hinaus ein kritisches Buch über die Sklaverei unter den Muslimen und in den USA.
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Literatur
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Brumlik, M. (2005). Die Medien, die Sozialpädagogik und die Weltgesellschaft. In: Thole, W., Cloos, P., Ortmann, F., Strutwolf, V. (eds) Soziale Arbeit im öffentlichen Raum. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89006-1_2
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