Zusammenfassung
Die Kaiserzeit 1871–1914/18 war eine Periode ökonomischen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandels. Zwei große Entwicklungslinien kennzeichneten die Wahlgeschichte der vier Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg: Die Mobilisierung der Wähler stieg von 50 auf 80 Prozent und der Stimmenanteil der „Reichsfeinde“1 von 40 auf 66 Prozent. Die politische und soziale Geschichtsschreibung hat in den letzten Jahren die Verschärfung des innenpolitischen Klimas herausgearbeitet. So sprach der Historiker Thomas Nipperdey von einer „seit den siebziger Jahren nicht mehr gekannten Polarisierung der Innenpolitik“ (Nipperdey 1992, 741). Der Ton der politischen Auseinandersetzung war bei den Themen Steuer- und Wahlrechtsreform sehr scharf und polemisch. Doch war das Kaiserreich deshalb reformfähig oder war es prinzipiell reformunfähig und taumelte von Krise zu Krise? Lag in der Entwicklung Zwangsläufigkeit, Unidirektionalität und Ausweglosigkeit?
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Bohrmann, Hans. 1980. Pressestatistik in historischer Sicht. In Probleme der Pressekonzentrationsforschung: Ein Expertenkolloquium an der FU Berlin ,hg. von Siegfried Klaue, Manfred Knoche und Axel Zerdick, 31–66. Baden-Baden: Nomos.
Brosius, Dieter. 1964. Weifenfonds und Presse im Dienste der preußischen Politik in Hannover nach 1866. Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 36: 172–209.
Bülow, Bernhard von. 1930. Denkwürdigkeiten in vier Bänden. Berlin: Ullstein.
Evans, Richard J., Hg. 1989. Kneipengespräche im Kaiserreich: Stimmungsberichte der Hambur ger Politischen Polizei 1892–1914. Reinbek: Rowohlt.
Gall, Lothar. 1980. Bismarck: Der weiße Revolutionär. Frankfurt am Main, Berlin, Wien: Ullstein.
Nipperdey, Thomas. 1990, 1992. Deutsche Geschichte 1866–1918. 2 Bde. München: Beck.
Ritter, Gerhard A. 1980. Wahlgeschichtliches Arbeitsbuch: Materialien zur Statistik des Kaiser reichs 1871–1918. München: C. H. Beck.
Schmädecke, Jürgen. 1995. Wählerbewegungen im Wilhelminischen Deutschland. Bd. 1: Die Reichs tagswahlen von 1890 bis 1912: Wahlergebnisse und Strukturen im Kartenbild. Berlin: Siedler.
Stöber, Gunda. 1997. Der halb-öffentliche Staat: Presse-und Informationspolitik im Wilhelmini schen Deutschland 1890–1914. Phil. Diss. Berlin.
Stöber, Rudolf. 1996. Bismarcks geheime Presseorganisation von 1882. Historische Zeitschrift ,262, H. 2:423–451.
Stöber, Rudolf. 1998. Die erfolgverführte Nation: Deutschlands öffentliche Stimmungen 1866 bis 1945. Stuttgart: Franz Steiner.
Ulimann, Hans-Peter. 1988. Interessenverbände in Deutschland. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Wehler, Hans-Ulrich. 1995. Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1849–1914: Von der Deutschen Doppelrevolution bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. München: Beck.
Wilke, Jürgen. 1988. Die periodische Presse im Kaiserreich. Archiv für Geschichte des Buchwesens 31:221–230.
Wippermann, Karl, Begr. 1885–1933. Deutscher Geschichtskalenden Leipzig: Bibliographisches Institut.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Stöber, R. (2000). Wahlen, Politikvermittlung und politisches Klima im Kaiserreich: Verschärfung der Gegensätze oder professionellere Selbstdarstellung der Politik?. In: Bohrmann, H., Jarren, O., Melischek, G., Seethaler, J. (eds) Wahlen und Politikvermittlung durch Massenmedien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89002-3_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89002-3_16
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13304-1
Online ISBN: 978-3-322-89002-3
eBook Packages: Springer Book Archive