Zusammenfassung
Das Thema der finanziellen Beteiligung der Arbeitnehmer am Erfolg und am Kapital „ihrer“ Unternehmen findet nicht nur in Deutschland im Zusammenhang mit der Vision einer „Teilhabegesellschaft“ (Bundeskanzler Schröder) und der steigenden Bedeutung der Börsenkapitalisierung in deutschen Unternehmen (und damit der Verbreitung von Aktienoptionsmodellen), sondern auch in anderen Ländern Europas und auf der Ebene der Europäischen Union selbst seit Anfang der Neunzigerjahre mehr und mehr Unterstützung.1 Die Ursachen hierfür — wenngleich jeweils durch nationale Besonderheiten geprägt — sind schnell benannt:
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1.
Materielle Mitarbeiterbeteiligung hat Anfang des 21. Jahrhunderts nichts mehr zu tun mit Umverteilung und Machtkontrolle durch Arbeitnehmer.
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2.
Stattdessen stehen unternehmensspezifische Zielsetzungen im Vordergrund der Begründung materieller Mitarbeiterbeteiligung: Verbesserung der Organisationseffizienz durch motiviertere Mitarbeiter, Flexibilisierung der Lohnstrukturen, gewinnabhängige Einkommensbestandteile sind Zielsetzungen der Einführung einer Mitarbeiterbeteiligung.
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3.
Wenngleich weit davon entfernt, eine einfache Kausalität zu sein, mehren sich dennoch die empirischen Hinweise darauf, dass zwischen materieller Mitarbeiterbeteiligung und Produktivität ein positiver Zusammenhang besteht (vgl. IAB-Kurzbericht Nr. 9, 2001).
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4.
Zu dem gegenwärtig eindeutig positiveren Klima, in dem über materielle Beteiligungsformen diskutiert wird, trägt nicht unwesentlich auch bei, dass die Sozialpartner — und hier insbesondere die Gewerkschaften — eine differenzierte Haltung zum Thema Mitarbeiterbeteiligung einnehmen.
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Literatur
European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions: Recent Trends in Employee Financial Participation in the EU, Luxembourg 2001.
Europäische Kommission: The Pepper Report, Promotion of Employee Participation in Profits and Enterprise Results, Social Europe, 3/91.
Europäische Kommission: Pepper II, Report from the Commission, 1996, Brüssel, 8. Januar 1997.
IAB-Kurzbericht: Mitarbeiterbeteiligung. Ein Weg zu höherer Produktivität, Ausgabe Nr. 9, vom 30.05.2001.
Maack, K./Voss, E./Wilke, P./Würz, S.: Einkommen der Zukunft. Beteiligung der Arbeitnehmer/innen am Produktivkapital. Neue Elemente der Einkommensgestaltung für das 21. Jahrhundert, Hamburg, 2000.
Poutsma, Eric: Financial Participation within the European Union. Developments and Prospects of Employee Participation in Profits and Enterprise results, University of Nijmegen, September 2000, unveröffentlichtes Manuskript.
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Wilke, P. (2002). Finanzielle Mitarbeiterbeteiligung in Westeuropa: Rahmenbedingungen und Entwicklungstrends in ausgewählten Ländern im Lichte neuerer Forschungsergebnisse. In: Wagner, KR. (eds) Mitarbeiterbeteiligung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88987-4_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88987-4_14
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