Zusammenfassung
Die Branche des Anlagenbaus präsentiert sich äußerst vielschichtig und komplex. Im ersten Kapitel dieser Arbeit werden die Branchenspezifika untersucht, welche die strategische Führung von Unternehmen dieser Branche maßgeblich beeinflussen. Darüber hinaus werden grundlegende Begriffe des Anlagenbaus erläutert, um ein besseres Verständnis der Gedankengänge in den folgenden Kapiteln der Arbeit zu ermöglichen.
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Literatur
Vgl. § 247 HGB.
Arbeitskreis “Marketing in der Investitionsgüterindustrie der Schmalenbach-Gesellschaft” 1975 (Systems Selling), S. 759. Vgl. zu anderen marketingorientierten Definitionen die Arbeiten von Engelhardt/Günter 1981 (Investitionsgüter-Marketing); Engelhardt/Witte 1990 (Konzeptionen), Webster 1984 (Industrial Marketing), Backhaus 1993 (Investitionsgüter-Marketing), Plinke 1991 (Investitionsgüter-Marketing).
Mit der Wertschöpfung ist nicht der Prozeß des Schaffens von Werten im Betrieb gemeint, sondern das Ergebnis dieses Prozesses: die vom Betrieb geschaffenen oder zu schaffenden Werte. Hier handelt es sich also um eine meist in Geldeinheiten ausdrückbare Größe. Statt von Weitschöpfung kann auch vom Mehrwert gesprochen werden. Vgl. Weber 1993 (Wertschöpfungsrechnung), Sp. 4660.
Vgl. Becker 1996 (Anlagen), S. 23f sowie Männel 1974 (Anlagen), S. 138.
Vgl. Schiemenz 1992 (Systemtheorie), S. 832.
Gesamtanlagen als Systeme können auch Komponenten eines anderen Systems sein, das dann als Super-system des Systems gilt. Vgl. Ulrich 1970 (System), S. 108. Diese werden jedoch hier nicht weiter untersucht.
Die Untergliederung der Anlagenkonfigurationen auf der Grundlage von Komplexitätskriterien wird auch in der Praxis bevorzugt. Vgl. beispielsweise Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau o.J. (Verzeichnis), O.S., Widmann 1977 (Industrieanlagen-Export) S. 25ff. oder UNCITRAL 1988 (Legal Guide), S. 14f.
Als Anlagen können Systeme bezeichnet werden, die Einheiten aus vielgestalteten Teilleistungen darstellen. Sie bestehen aus einer Mehrzahl von Komponenten und stehen derart zueinander in Beziehung, daß sie sich durch Funktions- und Marktfähigkeit auszeichnen können. Vgl. stellvertretend für viele Ausfüllungen aus der Systemtheorie Schiemenz 1992 (Systemtheorie), S. 831ff.
Vgl. Weiber 1985 (Dienstleistungen), S. 5. sowie Widmann 1977 (Industrieanlagen-Export), S. 21ff.
Häufig wird auch der Begriff Großanlage verwendet, der jedoch selbst von der Unternehmenspraxis nicht eindeutig eingegrenzt wird. So werden beispielsweise Kritierien wie Auftragshöhe über 100 Mio DM (Vgl. Günther 1979 (Großanlagen), S. 12f.) oder Arbeitsaufwand von mindestens 20.000 Ingenieurstunden (vgl. Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau 1991 (plantmakers), O.S.) herangezogen, ohne dabei eine zweckdienliche Trennschärfe zu erreichen.
Vgl. hierzu grundsätzlich Gutmannsthal-Krizanitz 1994 (Risikomanagement), S. 17ff., Steffen 1993 (Anlagenwirtschaft), Sp. 85f. sowie VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S. 62f.
Vgl. hierzu beispielsweise die Unterscheidungen bei Arbeitsgemeinschaft 1997 (Lagebericht), S. 34 sowie VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S. 63ff.
Obwohl der Ausdruck Energieerzeugung in der Praxis häufig verwendet wird, ist er aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht korrekt, da Energie nicht erzeugt, sondern nur umgewandelt werden kann. Fälschlicherweise ist in diesem Zusammenhang vielmehr die Stromerzeugung gemeint. Trotzdem soll in Anlehnung des weit verbreiteten Sprachgebrauchs der Begriff Energieerzeugung im folgenden weiter verwendet werden.
Vgl. hierzu im Detail VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S.71f.
Vgl. zur wertschöpfungsorientierten Untergliederung von Anlagen Becker 1996 (Anlagen), Sp. 37ff.
1Zur wettbewerbsorientierten Typisierung von Technologien vgl. Sommerlatte/Deschamps 1985 (Technologien).
Allerdings lassen sich aufgrund des technologischen Fortschritts diese Anlagen an anderen Standorten errichten. Dies ist vor allem dann interessant, wenn Standortnachteile eine Verlagerung der Rohstoffaufbereitung erfordern, die eine wesentlich höhere Weitschöpfung ermöglicht als die Rohstoff gewinnung. Vgl. nochmals VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S. 67.
Vgl. Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau 1997 (Geschäftbericht), S. 24f.
In diesem Zusammenhang kann prinzipiell davon ausgegangen werden, daß bei Fertigungsanlagen der Produkttechnologie ein herausragender Stellenwert zukommt, während bei Verfahrensanlagen Prozeß-technologien dominieren. Vgl. diesbezüglich Gutmannsthal-Krizanitz 1994 (Risikomanagement), S. 17.
Auf die Realisation von separaten Teilanlagen oder Komponenten soll in dieser Arbeit nicht explizit eingegangen werden.
Vgl. Hay 1991 (Kennzeichnung von Projekten), S. 4f.
Vgl. Roth 1989 (Planung), Sp. 34.
Vgl. Diehl 1977 (Preisfmdung), S. 174f., Franz 1982 (Dienstleistungen), S. 456ff., Funk 1986 (betriebswirtschaftliche Besonderheiten), S. 15ff., Siepert 1988 (Projektcontrolling), S. 332ff. sowie Singer 1986 (Dienstleistungen), S. 86ff.
Vgl. Franz 1982 (Dienstleistungen), S. 458, Hay (Kennzeichnung von Projekten), S. 4ff., Kirchgässer 1981 (Anlagenvertrag), S. 937, Lindeiner-Wildau 1982 (Situation), S. 3, Singer 1986 (Dienstleistungen), S. 86ff. sowie Weiber 1985 (Dienstleistungen), S. 10f.
Das Ziel von Anbietergemeinschaften liegt darin begründet, im Rahmen von (vertraglich) kooperativen Anbieterzusammenschlüssen ein aufeinander abgestimmtes Leistungspaket zu erarbeiten und gegebenenfalls den Auftrag abzuwickeln. Vgl. Günter 1977 (Anbieterkoalition), S. 156f. sowie Kutschker 1972 (Verhandlungen), S. 24. Weitere Gründe für Kooperationen liegen in der Größenordnung der meist aperiodisch anfallenden Anlagenaufträge, wodurch eine Vorhaltung der notwendigen Kapazitäten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll ist. Auch aufgrund der hohen Wertigkeit von Anlagen streben Anlagenanbieter Kooperationen an, um die hohen ökonomischen Risiken entsprechend des jeweiligen Leistungsanteils zwischen den Partnerunternehmen aufzuteilen. Vgl. weitergehend die Arbeiten von Backhaus 1992 (Investitionsgütermarketing), S. 460f., Günter 1977 (Anbieterkoalition), S. 165f. sowie Hopfenbeck 1974 (Industrieanlagen), S. 54f.
Zumeist werden die Kooperationen auftragsindividuell gestaltet, wodurch jeweils gesonderte Vertragswerke erforderlich sind, die dieses Merkmal zusätzlich prägen. Vgl. Siepert 1988 (Projektcontrolling), S. 333.
Vgl. Ternirsen 1991 (Organisation), S 74.
Vgl. hierzu Gareis 1991 (Projektmanagement), S. 204, Hartmann/Wimmer/Bachmann 1988 (Projektplanung), S. 186f. sowie Zachau 1995 (Prozeßgestaltung), S. 43ff. Aufgrund der hier dargestellten Besonderheiten werden in der Unternehmenspraxis nicht nur die Maßnahmen der Anlagenrealisation, sondern auch Akquisitionstätigkeiten in Projektform bearbeitet. Vgl. dazu Bretschneider 1986 (Projektmanagement), S. 557ff.
Vgl. zum Problem der Einzelfertigung Ellinger 1963 (Industrielle Einzelfertigung), S. 483f.
Vgl. Siepert 1988 (Projektcontrolling), S. 332.
Technologie und Technik werden zwar häufig synonym gebraucht, sind jedoch voneinander abzugrenzen. Technologie läßt sich als das Wissen über naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge beschreiben, soweit es Anwendung bei der Lösung praktischer Probleme finden kann. Demgegenüber ist Technik als die konkrete Anwendung von Technologien zu verstehen, die sich in Produkten oder Produktionsprozessen verkörpert. Vgl. Specht 1993 (Technologiemanagement), Sp. 4155.
Die Funktionstüchtigkeit von Anlagen mit innovativer Technologie, kann nur nach der Anlagenbereitstellung geführt werden. Aus diesem Grunde weisen Anlagen in hohem Maße eine Vertrauens- und Erfahrungscharakteristik auf. Vgl. hierzu Backhaus 1991 (State of the Art), S. 17 sowie Schade/Schott 1993 (Kontraktgüter), S. 19. Existieren im Rahmen von Referenzanlagen bereits Erfahrungen mit innovativen Technologien, so kann dadurch auch das Vertrauen der Nachfragerseite gegenüber der Leistungsfähigkeit des Anbieters erhöht werden. Vgl. grundsätzlich zur betriebswirtschaftlichen Bedeutung von Referenzanlagen im Anlagenbau den Artikel von Günter 1979 (Referenzanlage).
Vgl. Hay 1991 (Kennzeichnung von Projekten), S. 9.
Vgl. Broker 1993 (Erfolgsrechnung), S. 6.
Vgl. Backhaus 1980 (Auftragsplanung), S. 2., Engelhardt/Günter 1981 (Investitionsgüter-Marketing), S. 35. sowie Siepert 1988 (Projektcontrolling), S. 333f.
Vgl. Broker 1993 (Erfolgsrechnung), S. 8.
Hanns-Martin Siepert bezeichnet in diesem Zusammenhang projektorientierte Unternehmenseinheiten im Großanlagenbau pointiert als Tochtergesellschaften auf Zeit’. Siepert 1988 (Projektcontrolling), S. 332.
Vgl. Milling 1984 (Großanlagenbau), S. 71.
Vgl. Hay 1991 (Kennzeichnung von Projekten), S. 9.
Vgl. König 1982 (Multinationalität), S. 165f.
Vgl. hierzu die Ausführungen bei Bröker 1993 (Erfolgsrechnung), S. lOff., Franke/Fürnrohr 1990 (Risikomanagement), S. 3ff., Gutmannsthal-Krizanits 1994 (Risikomanagement), S. 223ff., Kley 1986 (Ab-satzfmanzierung), S. 61ff., Lindeiner-Wildau 1986 (Risiken), S. 17ff. sowie Ueckermann 1993 (Risikopolitik), S. 31ff.
Eine ähnliche Definition findet sich bei Broker 1993 (Erfolgsrechnung), S. 9.
Diese bereits aus der Abgrenzung von Anlagen erzielte Definition führt dazu, daß im folgenden auch der Großanlagenbau synonym als Anlagenbau bezeichnet wird.
Nach der Definition der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau zählen zum Anlagenbau “Unternehmen, die in der Lage sind, auf der Basis von umfassender Kenntnis über verfahrenstechnische Abläufe von Prozessen einmal oder mehrmals jährlich für die Produktions- und Energieerzeugungsanlagen der Industrie Großprojekte zu planen, zu konstruieren, die Ausrüstung für sie herzustellen bzw. international einzukaufen, zu liefern, zu montieren und in Betrieb zu setzen.” Vgl. Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau 1991 (plantmakers), o.S. Das Aufgabengebiet eines Unternehmens des Anlagenbaus endet demzufolge mit der Inbetriebnahme, während weitere, im gedanklichen Rahmen des Anlagenlebenszyklus einorden-bare Tätigkeiten vernachlässigt werden. Dieser Meinung wird in der vorliegenden Arbeit nicht entsprochen.
Der in der betriebswirtschaftlichen Literatur häufig verwendeten Perspektive, die sich vorwiegend auf die Teilphasen bis zur Herstellung der Funktionstüchtigkeit von Anlagen konzentriert, werden ebenfalls nicht gefolgt. Bedeutsame Aufgaben, die sich etwa durch den Abbau von Anlagen ergeben, würden dadurch nicht berücksichtigt. Es zeigt sich in der unternehmerischen Praxis, daß vor allem Unternehmen aus der Kraftwerks- oder Chemieindustrie gerade hierdurch bedeutsame Aufträge entstehen können. Vgl. zu den unterschiedlichen Sichten in der betriebswirtschaftlichen Literatur Backhaus 1980 (Auftragsplanung), S. 3f., Engelhardt 1977 (Grundlagen), S. 24ff, Günter 1979 (Großanlagen), S. 19ff, Hopfenbeck 1974 (Industrieanlagen), S. 12ff. sowie Wimmer 1974 (Großanlagen), S. 10ff.
Vgl. zum Anlagenlebenszyklus die Arbeiten von Wolfgang Männel, z.B. Männel 1988 (Anlagenwirtschaft), S. 6f.
Vgl. Schwanfelder 1989 (Anlagengeschäfte), S. 21.
Die Aktivitätsfelder in dieser Phase werden in der Literatur sowohl aus der Sicht des Nachfragers als auch des Anbieters übergreifend als Projektdevelopment bezeichnet. Vgl. Gutmannsthal-Krizanitz 1994 (Risikomanagement), S. 86ff.
Vgl. Barten 1997 (Marketingkommunikation), S. 113f.
Hierzu können grundsätzlich Lieferanten von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Abnehmer der Anlagenleistungen, Finanziers, Projektförderer auf privater und staatlicher Seite sowie Betreiber der Anlage verstanden werden. Vgl. Uekermann 1990 (Projektfinanzierung), S. 16.
Die Pre-Feasibility-Studie soll den Entscheidungsträgern sowie den Trägern des Anlagevorhabens eine klare Vorstellung, jedoch noch keine abschließende Bewertbarkeit bieten. Vgl. Hay 1991 (Kennzeichnung von Projekten), S. 7f.
Vgl. bezüglich einer detaillierten Erläuterung von Feasibility Studien Aggteleky 1990 (Betriebsanalyse und Feasibility Studie) sowie UNIDO 1977 (Feasibility Studies).
Zur Bedeutung des Financial Engineering im Anlagenbau sei auf die umfangreichen Sammelbände verwiesen von Backhaus/Siepert 1987 (Auftragsfinanzierung) und Backhaus/Sandrock/Schill/Uekermann 1990 (Projektfinanzierung), sowie auf die Arbeiten von Bauer 1988 (Financial Engineering), Ham-pel/Haumer 1994 (Financial Engineering), Klöpper 1990 (Mischfinanzierung), Schill 1988 (Finanzielle Beziehungen) und Schwanfelder 1987 (Exportfinanzierung).
Vgl. Backhaus/Sandrock/Schill 1990 (Bedeutung der Projektfinanzierung), S. 5.
Vgl. bezüglich Ausschreibungen und ihre betriebswirtschaftlichen Anforderungen Fischbein 1984 (Auslandsausschreibungen).
Vgl. Backhaus 1992 (Investitionsgütermarketing), S. 437.
Vgl. Männel 1988 (Anlagenwirtschaft), S. 6f. sowie Steffen 1993 (Anlagenwirtschaft), Sp. 85ff.
Vgl. nochmals zu betriebswirtschaftlichen Bedeutung von Referenzanlagen den Artikel von Günter 1979 (Referenzanlage).
Der Begriff der Projektierung wird in der Literatur vereinzelt mit dem Begriff des Basic Engineering gleichgesetzt. Anlagenprojektierung umfaßt jedoch noch weitere Aktivitäten, so daß in der vorliegenden Arbeit die beiden Ausdrücke nicht synonym gebraucht werden. Vgl. grundsätzlich zur Unterscheidung der einzelnen Engineeringformen Börschlein/Kleiner 1984 (Consulting Engineers), S 33, Clark/Lorenzoni 1978 (Engineering), S. 159ff., Heinisch 1982 (Ingenieurleistungen) S. 466, Kraus 1986 (Vorkalkulation), S. 134f., Stewart 1982 (Cost Estimating), S. 108ff. und Ternirsen 1991 (Bearbeitung von Projekten), S. 41ff.
Dies ist umso bedeutsamer, als die Angebotserstellung eine hohes Maß an Ressourcen in Anspruch nimmt; nicht selten bis zu 10% des eigentlichen Auftragswert betragen kann und aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität eine geringe Trefferquote anzunehmen ist. Vgl. dazu Funk 1986 (betriebswirtschaftliche Besonderheiten), S. 11.
Im Rahmen des Basic Engineering werden die wichtigsten technischen Leistungsparameter und Schnittstellen festgelegt. Vgl. Börschlein/Kleiner 1984 (Consulting Engineers), S 33.
Untersuchungen bei US-amerikanischen Großprojekten haben ergeben, daß nahezu 95% der Kosten in der Projektierungsphase im Rahmen des Basic Engineering determiniert werden, wobei sich Abweichungen durch die Art des Projektes ergeben können. Vgl. die Untersuchungen von Stewart 1982 (Cost Estimating), S. 219 sowie Wildemann 1982 (Kostenprognosen), S. 108f.
Vgl. Backhaus 1992 (Investitionsgütermarketing), S. 437f. sowie Ternirsen 1991 (Bearbeitung von Projekten), S. 43.
Eine gute Übersicht über Verfahren der Anfragenselektion gibt Heger 1988 (Anfragenbewertung).
Anbieter werden häufig zunächst zur Präqualifikation aufgefordert, bevor dann ausgewählte Anbieter (Short list) ein detailliertes Angebot vorlegen dürfen. Vgl. Hay 1991 (Kennzeichnung von Projekten), S. 7, Heinisch 1982 (Ingenieurleistungen) S. 467 und Ternirsen 1991 (Bearbeitung von Projekten), S. 42f.
Vgl. hinsichtlich einer Unterscheidung der Angebotsformen ‘Kontaktangebot’, ‘Richtangebot’ und ‘Festangebot’ Kambartel 1973 (Angebotsplanung), S. 53ff.
Die Ausarbeitung aller Dokumente und Berechnungen von Emissionen und Immissionen, die zur Genehmigung zum Bau und Betrieb von Anlagen benötigt werden, wird auch als Authority Engineering bezeichnet. Vgl. Ternirsen 1991 (Bearbeitung von Projekten), S. 43f. sowie VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S. 43.
Der Anlagenvertrag ist ein im deutschen Recht nicht gesetzlich geregelter Vertragstyp. Vgl. Kirchgässer 1981 (Anlagenvertrag), S. 936 sowie Lemiesz 1978 (Industrialisierungsprojekte), S. 65. Vgl. zu den Bestandteilen des Anlagenvertrages auch Backhaus 1992 (Investitionsgütermarketing), S. 534f.
Vgl. Siepert 1986 (Großanlagenbau), S. 48 sowie Roth 1989 (Planung), Sp. 34.
Vgl. Hartmann/Wimmer/Bachmann 1988 (Projektplanung), S. 186ff.
Vgl. hierzu auch Börschlein/Kleiner 1984 (Consulting Engineers); S. 33. oder VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S. 43.
Vgl. im Detail Bretschneider 1986 (Projektmanagement), S. 558ff., Gareis 1991 (Projektmanagement), S. 204, Hartmann/Wimmer/Bachmann 1988 (Projektplanung), S. 186f. sowie Zachau 1995 (Prozeßge-staltung), S. 43ff.
Vgl. hierzu nochmals Clark/Lorenzoni 1978 (Engineering), S. 159ff., Stewart 1982 (Cost Estimating), S. 108ff. und Ternirsen 1991 (Bearbeitung von Projekten), S. 41ff.
Vgl. Ischebeck 1984 (Beschaffungsplanung), S. 183ff.
Vgl. zur Produktionswirtschaft beispielsweise Habenicht 1993 (Einflußgrößen), Sp. 3387f., Schweitzer 1993 (Produktion), Sp. 3344ff. sowie Wildemann 1993 (Produktion), Sp. 3403f. und die darin zitierten Autoren.
Vgl. Weiber 1985 (Diensüeistungen), S. 15ff.
Betreibennodelle werden auch als BOO (built own operate) sowie bei BOOT (built own operate transfer) bezeichnet. Im letzteren Fall erfolgt nach einer vereinbarten Projektlaufzeit eine Übertragung der Anlage an staatliche oder private Institutionen in kapitalschwachen Ländern, in dem sich die Anlage befindet. Vgl. Bashi 1989 (Finanzierungsvarianten), S. 33; Helle 1994 (Contracting-Modelle), S. 43f., Ingham 1988 (BOT), S. 33f., Schill 1988 (Finanzielle Beziehungen), S. Ulf., Ueckermann 1990 (Projektfinanzierung), S. 16.
Vgl. Fieten 1985 (Financial Engineering), S. 186ff., Hay 1991 (Kennzeichnung), S. 6ff. sowie Singer 1986 (Dienstleistungen), S. 6ff.
Countertrade steht als Oberbegriff für jegliche geschäftliche Transaktion zweier oder mehrerer Parteien, die sich im Rahmen eines internationalen, kommerziellen Austauschs über die Art und Form des Ausgleichs einigen, der ganz oder teilweise mit nicht-monetären Mitteln als Gegenlieferung (Sachleistungen, Dienstleistung und/oder Rechten) erfolgt und als zwingend für das Gesamtabkommen gilt. Häufig wird Countertrade auch mit den Begriffen {Compensations- bzw. Gegengeschäft gleichgesetzt. Vgl. Taprogge 1991 (Countertrade-Management), S. 12f.
Siehe grundsätzlich zu den Wirtschaftlichkeitsaspekten, die mit der Instandhaltung einhergehen Männel 1968 (Anlagenerhaltung).
Diese besonders umfangreiche Form der Anlagenmodernisierung wird in der Unternehmenspraxis auch Revamping genannt. Hierbei geht es um eine Generalüberholung von kompletten Anlagen, die aufgrund endogener und/oder exogener Rahmenbedingungen Verbesserungsmaßnahmen erfordern, um die Anlagen nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu optimieren. Die Auftragswertigkeit kommt einer Neuerstellung von Anlagen sehr nahe. Grundsätzlich erfordern daher Revampingaufträge Aktivitäten der Anlagenprojektierung und der Anlagenbereitstellung.
So sind beispielhaft an dieser Stelle zu nennen der Abbau einer Anlage in Industrieländern und die spätere Wiederbereitstellung der Anlage in Entwicklungsländern Vgl. Holyoke/Alexander/Albor 1994 (Used Steel Plant), S. 24.
Vgl. hierzu aus der Sicht der Anlagenwirtschaft Männel 1988 (Anlagenwirtschaft), S. 20f..
In diesem Zusammenhang sind die Gründe fur die Anlagenausmusterung durchaus auch für eine eventuelle Ersatzbeschaffung relevant So sind beispielsweise ein hoher Verschleiß, der überhöhte Betriebskosten hervorruft, ein durch technischen Fortschritt bedingt hohes Angebot renditeträchtiger Anlagentypen oder eine aufgrund der Erschöpfung natürlicher Ressourcen bedingte Stillegung zu nennen. Diese Gründe können durchaus gleichzeitig einen Zwang zur Ersatzbeschaffung von Anlagen bewirken. Vgl. Männel 1988 (Anlagenwirtschaft), S. 21.
Vgl. VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S. 10ff.
Die Trennung von Sach- und Dienstleistungsdimension beinhaltet grundsätzlich einige Schwierigkeiten, da die in Einzel- bzw. Kleinserien gefertigten Komponenten zumeist in Verbindung mit hohem Dienstleistungsaufwand bereitgestellt werden können. So sind vor ihrer Erstellung zahlreiche Engineeringleistungen notwendig. Eine Trennung der Sach- und Dienstleistungsdimension wird auch innerhalb der betriebswirtschaftlichen Forschung und Lehre kritisiert. So lehnt die Forschergruppe um Hans Werner En-gelhardt die Trennung von Sach- und Dienstleistungen im Anlagenbau grundsätzlich ab. Ihrer Meinung nach besteht eine zu enge Verbindung zwischen beiden Leistungsdimensionen, da vorwiegend komplexe Leistungsbündel vermarktet werden, die aus Sach- und Dienstleistungen bestehen. Der Kunde fragt demzufolge keine Einzelleistungen wie bei Produkten nach, sondern wünscht eine Problemlösung, die eine aus vielen Einzelteilen bestehende Systemleistung darstellt. Vgl. Engelhardt/Kleinaltenkamp/Recken-felderbäumer 1993 (Leistungsbündel) oder auch Backhaus/Weiber 1993 (Dienstleistungsgeschäft). Dieser Sichtweise kann durchaus zugestimmt werden. Allerdings sollen in der vorliegenden Arbeit die Anlagenlieferanten typologisiert werden. Dies erscheint auf Basis der bedeutsamen Aktivitäten sinnvoll, die ja entweder eher sach- oder eher dienstleistungsorientiert sind. Eine Trennung von Sach- und Dienstleistung, z.B. zu Vermarktungs- oder Entwicklungszwecken erfolgt hingegen nicht.
Prozeßkritische Komponenten sind in der Regel durch eine hohe technologische Innovationsrate geprägt. Sie werden meist in Einzelfertigung erstellt und determinieren in hohem Maße die realisierbare Prozeß-technologie. Die erforderlichen Leistungsdaten der prozeßkritischen Komponenten resultieren bereits aus dem Conceptual bzw. Basic Engineering. Demgegenüber zeichnen sich Commodity Komponenten durch Basistechnologien aus, können durchaus standardisiert in Serie gefertigt werden, erfüllen eher produkttechnische Funktionen und werden erst im Rahmen des Detail Engineerings spezifiziert.
Neben einem technologischen existiert auch ein wettbewerblicher Unterschied zwischen den Komponenten. Während bei prozeßkritischen Komponenten ein hoher Technologiewettbewerb festgestellt werden kann, der sich auf wenige potentielle Hersteller konzentriert, unterliegen die Hersteller von Commodity Komponenten eher einem hohen Preisdruck. Vgl. zu den Wettbewerbsunterschieden verschiedener Technologiepotentiale Ansoff/Stewart 1967 (Technology-Based Business), S. 71ff., Michel 1987 (Technologie), S. 67, Sommerlatte/Deschamps 1985 (Technologien), S. 50ff. oder Wolfrum 1991 (Technologiemanagement), S. 242ff.
Dadurch lassen sich Komponenten und Teilanlagen auf Basis eines durchgängig technischen Standards leichter aufeinander abstimmen und so Realisationsrisiken vermindern.
Beispielhaft sei an dieser Stelle das Unternehmen Siemens Power Venture genannt, das die Aufgaben des Projektdevelopment für den Unternehmensbereich Energieerzeugung der Siemens AG wahrnimmt.
Vgl. zu den unterschiedlichen Formen von Ingenieurfirmen Börschlein/Kleiner 1984 (Consulting Engineers), S. 3Iff.
Aus diesem Grunde wird dieser Unternehmenstypus häufig nicht als Anlagenlieferant betrachtet, sondern eher als Regulator. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Consulting Engineer von Kunden beauftragt wird, für ihn geeignete Lieferanten auszuwählen und die Auftragsvergabe durchzuführen. Allerdings kann derzeit ein Trend festgestellt werden, in dem die Consulting Engineers zunehmend Risiken übernehmen müssen und Aktivitäten der Anlagenbereitstellungen erbringen. Infolgedessen werden in der vorliegenden Arbeit Consulting Engineers als ein weiterer Typus von Anlagenlieferanten betrachtet.
Aus diesem Grunde wird im angloamerikanischen Sprachraum strikt zwischen Engineering Contractor oder Consulting Engineers unterschieden. Bezüglich der einzelnen Aufgaben und Unterschiede zwischen den beiden Unternehmenstypen vgl. Börschlein/Kleiner 1984 (Consulting Engineers), S. 37ff bzw. VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb 1991 (Auftragsabwicklung), S. 16.
Vgl. hinsichtlich Begriff und Wesen des Subcontracting Gutmannstahl-Krizanitz 1994 (Risikomanagement), S. 57ff.
Vgl. Funk 1988 (Außenhandelsfinanzierung), S. 424.
Vgl. Ueckermann 1990 (Projektfinanziening), S. 17.
Als weitere Gruppe werden in der Literatur auch Lieferanten von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen für den Betrieb der Anlage und Abnehmer der Anlagenleistungen genannt. Deren Macht- bzw. Einflußpotential ist hinsichtlich der Auftragsvergabe und Beeinflussung der Anlagenspezifika relativ gering, so daß diese hier nicht näher erläutert werden. Stattdessen sei verwiesen auf die Ausführungen bei Ueckermann 1990 (Risikopolitik), S. 17ff.
Bedeutende Finanzinstitute sind im Anlagenbau zum einen die Weltbank, nationale Entwicklungsbanken (z.B. European Investment Bank oder Asian Development Bank) sowie nationale Gesellschaften für Exportfinanzierung bzw. Exportkreditversicherung. In Deutschland sind dies die Organisationen AKA, KfW bzw. Hermes. Vgl. Hombach 1987 (Exportkreditversicherung), S. 108ff.
Vgl. Horn 1985 (Vertragsrecht), S. 222.
Vgl. Gutmannstahl-Krizanitz 1994 (Risikomanagement), S. 76ff.
Die Beratung erfolgt hinsichtlich finanzieller, rechtlicher und steuerlicher Aspekte von Finanzierungsangeboten sowie bezüglich der Strukturierung eines projektspezifisch optimalen Finanzierungspaketes. Diese Gruppe von Regulatoren lenkt insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern maßgeblich die Anlagenspezifika. Vgl. Backhaus/Sandrock/Schill 1990 (Projektfinanzierung), S. 4ff., Gutmannstahl-Krizanitz 1994 (Risikomanagement), S. 76 sowie Ueckermann 1993 (Risikopolitik), S. 19f.
Vgl. Ueckennann 1990 (Projektfinanzierung), S. 17. 103 Vgl. Abschnitt 4.1.1 der vorliegenden Arbeit.
Vgl. Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau 1997 (Lagebericht), S. 8ff.
Diese Aussage wird durch die Tatsache gestützt, daß in den Jahren 1994 und 1995 zwei Drittel der von Industrieunternehmen getätigten Investitionen dem Ersatz sowie der Rationalisierung bestehender Anlagen dienten. Vgl. Baumgartner 1995 (Strukturwandel), S. 29.
Aus diesen Ländern wurden in der jüngsten Vergangenheit bereits etwa 3/4 der Auslandsaufträge deutscher Anlagenlieferanten geordert. Vgl. Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau 1997 (Lagebericht), S. 20ff. oder 1987 (Lagebericht), S. 21ff.
Diese in aufstrebenden Schwellenländern beheimateten Anlagenlieferanten verfugen über gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen, die eine wettbewerbsfähige Kostenposition fördern. Vgl. hinsichtlich des Trends der Marktverwerfung im Anlagenbau Durand 1995 (Boden), S. 98f.
Besonders umfassend sind diesbezüglich Turn-Key-Aufträge, in der die Realisation einer schlüsselfertigen Anlage gefordert wird. Vgl. hierzu im Detail beispielsweise Backhaus/Weiber 1993 (Dienstleistungsgeschäft), S. 76.
Vgl. zu diesem Trend die Untersuchung von Baumgartner 1995 (Strukturwandel).
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Schiller, T. (2000). Charakterisierung des Anlagenbaus. In: Kompetenz-Management für den Anlagenbau. Unternehmensführung & Controlling. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88960-7_2
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