Zusammenfassung
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, auf besondere Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Syntaxfehlern in der gesprochenen Fremdsprache einzugehen. Es wird mit Bezug auf die gesprochene Sprache deutscher Muttersprachler gezeigt werden, daß die Bewertung syntaktischer Erscheinungen in der gesprochenen Sprache grundsätzlich nicht eindeutig ist. Analysegegenstand ist ein selbsterhobenes Korpus zu chinesischen Deutsch-lernern. Ausgangspunkt ist dabei eine Arbeit über Hauptschwierigkeiten Chinesisch-Muttersprachler beim Studium des Deutschen1, die sich auch mit dem Problem zu beschäftigen hatte, wie sich Fehler in bezug auf eine gegebene Umgebung sinnvoll definieren lassen. Mit dieser Frage ist insbesondere im Bereich der Syntax eines der Hauptprobleme bei der Fehleranalyse angesprochen. Gerade wenn man die gesprochene mit der geschriebenen Sprache vergleicht, tauchen große Unterschiede in dem auf, was man zunächst als ‚Norm‘ bezeichnen könnte. Formen, die in der geschriebenen Sprache als Fehler zu analysieren wären, sind in gesprochener Sprache häufig akzeptabel. Andererseits können Anleihen aus der Schriftsprache in gesprochener Sprache „gestelzt“ wirken (vgl. Cherubim 1989: 29f.). Auf den Vergleich zwischen geschriebener und gesprochener Sprache wird näher einzugehen sein, da sich der Beitrag auf ein Korpus gesprochener Sprache stützt.
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Spiekermann, H. (1997). ‚Syntaxfehler‘ von Chinesen in der gesprochenen Fremdsprache Deutsch. In: Schlobinski, P. (eds) Syntax des gesprochenen Deutsch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88924-9_10
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