Skip to main content

Der öffentliche Argumentationsprozeß und seine kognitive Strukturierung

  • Chapter
Definitionsmacht und Grenzen angewandter Sozialwissenschaft

Part of the book series: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung ((BEISOFO,volume 113))

  • 51 Accesses

Zusammenfassung

Wie bereits klar geworden ist, leugnen wir nicht die grundsätzliche Interessenorientiertheit aller an politischen Prozessen Beteiligten. Unser Argument geht vielmehr explizit davon aus, daß politische und administrative Akteure letztlich durch ihren prospektiven Nutzen, durch ihre strategischen Absichten bestimmt werden. Diese strategischen Absichten können allerdings nicht unmittelbar verfolgt werden, sondern müssen sich den Rahmenbedingungen des politischen Systems und der politischen Kultur fügen, innerhalb derer die Akteure unterschiedliche Handlungspositionen besetzen. Jede Handlungsposition verfügt über einen bestimmten Satz von Einflußressourcen und ist an spezifische formelle und informelle Regeln gebunden. Das Ziel jedes Akteurs ist es -analytisch betrachtet und ohne daß er sich dessen bewußt sein muß -, seinen Ressourcenbestand zu erhalten oder zu vergrößern. Eine besondere Art von Einflußressource in politischen Auseinandersetzungen ist der argumentative Umgang mit Informationen, d.h. mit Gründen, auf die sich Geltungsansprüche von Aussagen beziehen können.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Simon, H., Models of Man, New York 1957.

    Google Scholar 

  2. Vgl. Mitbestimmung im Unternehmen. Bericht der Sachverständigenkommission zur Auswertung bisheriger Erfahrungen bei der Mitbestimmung, Bonn, 4.2.1970, Bundestagsdrucksache VI/334.

    Google Scholar 

  3. Siehe dazu Offe, C., Hinrichs, K., Wiesenthal, H. (Hrsg.), Arbeitszeitpolitik, Frankfurt 1982.

    Google Scholar 

  4. Vgl. etwa: Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.), Stand, Entwicklung und Ergebnisse der Prognoseforschung zum künftigen Arbeitskräfte- und Qualifikationsbedarf, Bonn 1980.

    Google Scholar 

  5. Vgl. dazu bereits Beck, U., Objektivität und Normativität, Reinbek 1974.

    Book  Google Scholar 

  6. Siehe dazu Simon, H., a.a.O.

    Google Scholar 

  7. So die Formulierung des “auslösenden” Papiers von G. Kühlewind D. Mertens und M. Tessaring, a.a.O.

    Google Scholar 

  8. Handelsblatt, 12. /13. 1975, S. 5.

    Google Scholar 

  9. Vgl. z.B. Der Tagesspiegel, Nr. 9199 vom 18.12.75: “Der Schülerberg verschärft die Bildungskrise”.

    Google Scholar 

  10. Vgl. dazu Friedeburg, L. von, Öffnung der Hochschulen — Ein Beitrag zur Berufsbildung der stärksten Nachkriegsjahrgänge und zur Bildungsreform, unveröff. Papier des Arera-Arbeitskreises, 1975, S. 1: “Demographische Erwägungen spielten in der Bildungspolitik bis in die jüngste Zeit kaum eine Rolle. Wurden sie gelegentlich angestellt, so gewiß schnell wieder vergessen. Dabei hätte es ihrer schon in den fünfziger Jahren dringend bedurft, um Vorsorge für die stärksten Nachkriegsjahrgänge zu treffen”.

    Google Scholar 

  11. Vgl. dazu Hamm-Brüchers “Alarmruf” auf der bildungspolitischen Tagung der FDP in Stuttgart: “Seien wir froh um jeden Hauptschüler”, in: Frankfurter Rundschau, Nr. 293, vom 18.12.1975.

    Google Scholar 

  12. Vgl. Friedeburg, L. von, Öffnung der Hochschulen, a.a.O., S. 3.

    Google Scholar 

  13. Vgl. dazu Friedeburg, L. von, ebd. In dieselbe Richtung argumentierte auch Otto Ulrich, der für die betreffenden Vorgänge wichtigste Mitarbeiter im Bundeskanzleramt.

    Google Scholar 

  14. Diese Art von Öffentlichkeit meint wohl Habermas, wenn er davon spricht, daß die Idee der Öffentlichkeit “nur noch zu verwirklichen (sei) als eine Rationalisierung der sozialen und politischen Machtausübung unter der wechselseitigen Kontrolle rivalisierender, in ihrem inneren Aufbau ebenso wie im Verkehr mit dem Staat und untereinander auf Öffentlichkeit festgelegter Organisationen”. Habermas, J., “Öffentlichkeit”, in: Staat und Politik, Hrsg. von E. Fraenkel und K.D. Bracher, Frankfurt 1974, S. 226.

    Google Scholar 

  15. Wissenschaftsrat, Empfehlungen zu Umfang und Struktur des tertiären Bereichs, 1976; vgl. dazu auch: Der Spiegel, Nr. 10, vom 1.3.1976.

    Google Scholar 

  16. Siehe etwa die Rede W. Knopps, Des damaligen Präsidenten der Westdeutschen Rektorenkonferenz, auf deren Jahresversammlung in Trier am 10./11. Mai 1976, Die große Herausforderung — Gedanken zum Problem der starken Jahrgänge, unveröff. Manuskript.

    Google Scholar 

  17. am 14.4.1976; zur Vorgeschichte siehe vor allem. C. Offe, Berufsbildungsreform — eine Fallstudie über Reformpolitik, a.a.O.; siehe auch: P. Faulstich, Interessenkonflikte um die Berufsbildung, Weinheim und Basel 1977.

    Google Scholar 

  18. Vgl. zusammenfassend: Arbeitsgruppen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (Hrsg.), Bedarfsprognostische Forschung in der Diskussion, Frankfurt 1976.

    Google Scholar 

  19. So signalisierte beispielsweise der bayerische Kultusminister Maier schon am 9.3.1976 sein Einverständnis mit der Öffnungsvariante vor dem Verband der freien Berufe: “Wohin mit den vielen Abiturienten? Ein Patentrezept gibt es nicht. Es wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Flucht nach vorn anzutreten. Der Wissenschaftsrat hat dies bereits getan.” Zit. nach: Kuratorium der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung, Dokumentation zur Bildungspolitik und Berufsbildung, Bonn 9.8.1976.

    Google Scholar 

  20. Vgl. etwa Oevermann, U., et al., Beobachtungen zur Struktur der sozialisatorischen Interaktion, in: Auwärter, M., Kirsch, E., Schröter, K. (Hrsg.), Seminar: Kommunikation, Interaktion, Identität, Frankfurt 1976, S. 371–404.

    Google Scholar 

  21. Laucken, U., Naive Verhaltenstheorie, Stuttgart 1974.

    Google Scholar 

  22. Axelrod, R. (Hrsg.), Structure of Decision. The Cognitive Maps of Political Elites, Princeton, N.J., 1976.

    Google Scholar 

  23. Vgl. Laucken, U., a.a.O., S. 214 f.

    Google Scholar 

  24. Toulmin, S., Einführung in die Philosophie der Wissenschaft, Göttingen 1970.

    Google Scholar 

  25. Laucken, U., a.a.O., S. 223.

    Google Scholar 

  26. Kuhn, Th.S., Die Entstehung des Neuen. Studien zur Struktur der Wissenschaftsgeschichte, Frankfurt 1978, S. 278 ff.

    Google Scholar 

  27. Laucken, U., a.a.O., S. 80 ff.

    Google Scholar 

  28. Vgl. dazu unten die Überlegungen zum strategischen Potential sozialwissenschaftlicher Expertise (Kap. 5.5).

    Google Scholar 

  29. In der Schützschen Tradition werden diese nichtthematisierten Annahmen als sedimentierte Wissenselemente der Lebenswelt der Akteure zugerechnet. Vgl. Schütz, A., Luckmann, Th., Strukturen der Lebenswelt, Frankfurt 1979.

    Google Scholar 

  30. Laucken, U., a.a.O., S.25. Die Problematik alltäglicher Rahmentheorien ist in vielen Zügen der Problematik des Paradigmabegriffs vergleichbar;

    Google Scholar 

  31. vgl. dazu: Kuhn, Th.S., The Structure of Scientific Revolutions, Chicago 19702. S. 181 ff;

    Google Scholar 

  32. Masterman, M., The Nature of a Paradigm, in: Lakatos, I., Musgrave, A. (Hrsg.): Criticism and the Growth of Knowledge, Cambridge 1970.

    Google Scholar 

  33. Vgl. unten Kap. 4.5.3.

    Google Scholar 

  34. Watzlawick, P., Weakland, J.H., Fisch, R., Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels, Bern 1974.

    Google Scholar 

  35. Siehe zur Anwendung dieses Konzepts auf die Organisationstheorie: Luhmann, N., A General Theory of Organized Social Systems, in: Hofstede, G., Kassem, M.S. (Hrsg.), European Contributions to Organization Theory, Assen/Amsterdam 1976, S. 96–113.

    Google Scholar 

  36. So analysierte die Axelrod-Gruppe beispielsweise die Verbatim-Protokolle zweier Sitzungen des British Eastern Committe von 1918, in denen es darum ging, ob Großbritannien seine damalige Intervention in Persien fortsetzen solle oder nicht. Vgl. Axelrod, R. (Hrsg.), a.a.O., S. 77–96.

    Google Scholar 

  37. Vgl. Simon, H.A., a.a.O.;

    Google Scholar 

  38. Cyert, R., March, J.G., A Behavioral Theory of the Firm, Englewood Cliffs, N.J., 1963;

    Google Scholar 

  39. Taylor, M., The Problem of Salience in the Theory of Collective Decision Making, in: Behavioral Science 15/1970, S. 415–430.

    Google Scholar 

  40. Zit. nach: Kuratorium der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung. Dokumentation zur Bildungspolitik und Berufsbildung, Bonn 1976, S. 1.

    Google Scholar 

  41. Vgl. die schematische Übersicht auf der nächsten Seite.

    Google Scholar 

  42. Vgl. Mertens, D., Kaiser, M. (Hrsg.), Berufliche Flexibilitätsforschung in der Diskussion, in: BeitrAB, Sonderheft 30 (1–3), Nürnberg 1978.

    Google Scholar 

  43. Siehe dazu unten ausführlicher Kap. 4.4.

    Google Scholar 

  44. Vgl. zur Einschätzung kognitiver Ansätze zur Erklärung politischer Entscheidungsprozesse: Behrens, H., Politische Entscheidungsprozesse. Konturen einer politischen Entscheidungstheorie, Opladen 1980, S. 129–148.

    Google Scholar 

  45. Vgl. dazu die differenzierten experimentellen Ergebnisse zum Problemlösungsverhalten von “Quasi-Politikern”: Dörner, D., Über die Schwierigkeiten menschlichen Umgangs mit Komplexität, in: Psychologische Rundschau, 31/1981; Dörner, D., et al., Lohausen, München 1982.

    Google Scholar 

  46. Riedl, R., Die Folgen des Ursachendenkens, in: Watzlawick, P., (Hrsg.), Die erfundene Wirklichkeit, München 1981, S. 67–90.

    Google Scholar 

  47. Laucken, U., a.a.O., S. 225 f.

    Google Scholar 

  48. Kühlewind, G., Mertens, D., Tessaring, M., a.a.O.

    Google Scholar 

  49. Zur Anwendung der darwinistischen Modellogik auf die Wissenssoziologie vgl. Lau, Ch., Gesellschaftliche Evolution als kollektiver Lernprozeß. Zur allgemeinen Theorie soziokultureller Wandlungsprozesse, Berlin 1981.

    Google Scholar 

  50. Arrow, K.J., Social Choice and Individual Values, N.Y. 19632, S.23f.

    Google Scholar 

  51. Axelrod, R., a.a.O., S. 242.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Lau, C., Beck, U. (1989). Der öffentliche Argumentationsprozeß und seine kognitive Strukturierung. In: Definitionsmacht und Grenzen angewandter Sozialwissenschaft. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 113. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88883-9_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88883-9_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11904-5

  • Online ISBN: 978-3-322-88883-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics